Euro am Sonntag-Aktien-Check

E.ON-Tochter Uniper: Achtung, Aktie unter Strom!

07.06.17 03:00 Uhr

E.ON-Tochter Uniper: Achtung, Aktie unter Strom! | finanzen.net

Ab Januar 2018 kann Eon den Anteil am Düsseldorfer Versorger steuerschonend verkaufen. Spekulationen über Bieter beflügeln den Kurs bereits.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Die Spekulationen über ein bevorstehendes Übernahmeangebot bringen den Aktienkurs der E.ON-Tochter Uniper auf neue Höchststände. E.ON hat das Geschäft mit Gas und die konventionelle Stromerzeugung aus Kohle und Strom in Uniper ausgelagert und brachte das eigenständige Unternehmen im September an die Börse. Von den verbliebenen 47 Prozent an Uniper will sich der Düsseldorfer DAX-Konzern so bald wie möglich trennen.



Steuerlich günstig ist der Verkauf des Anteils aber erst ab 2018. Davor würde eine Veräußerung nach Schätzungen von Analysten Steuereffekte zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro bringen. Zum Vergleich: E.ONs Anteil an Uniper ist an der Börse 2,8 Milliarden Euro wert. Wie es scheint, will E.ON die Verhandlungen für einen Verkauf oder eine Übernahme bis Ende des Jahres abschließen.

Interessent aus Finnland

Man sei für alle Optionen offen, für einen Verkauf an Finanzinvestoren oder an Konkurrenten, sogenannte strategische Investoren. Das ließ E.ON-Finanzvorstand Marc Spieker kürzlich verlauten. Als interessierter Finanzinvestor wird vor allem der US-Konzern KKR gehandelt, als potenzieller Bieter unter strategischen Investoren gilt der finnische Versorger Fortum. Gerüchte über Gespräche von Fortum mit E.ON beflügelten den Kurs von Uniper.



Auf dem Parkett sind die Finnen mit fast 13 Milliarden Euro Marktkapitalisierung nahezu doppelt so groß wie Uniper. Gemessen an der Stromerzeugung von gut 73 Terrawattstunden liegt Fortum als mittelgroßer Versorger in Europa auf Platz 14. Gut die Hälfte des Stroms liefern die Atomkraftwerke, den Rest die Wasserkraft. Zusätzliche 28 Terrawattstunden bringen die Heizkraftwerke, die überwiegend mit Erdgas befeuert sind.

Die Kohle- und Gaskraftwerke der Düsseldorfer in Europa und Russland würden die Finnen in der Stromproduktion deutlich nach vorn bringen. Geld für eine Transaktion ist überdies vorhanden. Vor zwei Jahren hat Fortum seine Stromnetze für neun Milliarden Euro verkauft. Analysten der Schweizer UBS schätzen die verfügbaren Mittel auf "über fünf Milliarden Euro". Man prüfe verschiedene Möglichkeiten, um das Geld mit möglichst viel Potenzial für Wertsteigerungen zu investieren, sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark im April.


Besonders interessant für die Finnen dürfte auch der Ausbau von Unipers Gasgeschäft in Russland sein. Um sich langfristig Reserven zu sichern, beteiligen sich die Düsseldorfer mit anderen am zehn Milliarden Euro teuren Bau der Ostseegaspipeline Nordstream 2. Europäische Gasvorkommen dürften in den nächsten Dekaden versiegen. Die Versorgung müsse deshalb auf mehrere Pfeiler gestützt werden, sagt Uniper-Finanzvorstand Christopher Delbrück.

Einen Wunsch gibt es jedoch an E.ON: Vom Käufer der Uniper-Anteile wünscht sich der Manager "längerfristiges Interesse an der Entwicklung des Geschäfts".

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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images, Uniper SE

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01.07.2022Uniper OverweightJP Morgan Chase & Co.
21.06.2022Uniper OverweightJP Morgan Chase & Co.
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27.07.2023Uniper HoldDeutsche Bank AG
07.09.2022Uniper HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.08.2022Uniper NeutralGoldman Sachs Group Inc.
17.08.2022Uniper NeutralGoldman Sachs Group Inc.
17.08.2022Uniper Sector PerformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
25.10.2023Uniper SellUBS AG
26.07.2023Uniper SellUBS AG
19.01.2023Uniper SellUBS AG
16.12.2022Uniper UnderweightJP Morgan Chase & Co.
29.11.2022Uniper SellUBS AG

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