Euro am Sonntag-Aktien-Check

E.ON & innogy-Fusion kommt: Gut für die Aktie?

19.08.18 08:00 Uhr

E.ON & innogy-Fusion kommt: Gut für die Aktie? | finanzen.net

Die Planungen zur Fusion mit der RWE-Tochter innogy laufen auf Hochtouren. Doch ausgerechnet im künftigen Kerngeschäft Netzbetrieb zeigen die Essener Schwäche.

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von Birgit Haas, Euro am Sonntag

Anlegerschützer hatten Aktionären dazu ge­raten, ihre innogy-­Aktien erst mal nicht anzudienen. Hedgefonds stiegen ein. Nun schauen innogy-­Anleger in die Röhre: Denn der Versorger E.ON will das Ende Juli ausgelaufene Angebot von 38,40 Euro je innogy-Titel nicht erhöhen. Die Besitzer von 9,4 Prozent der Anteile hatten das Angebot des Essener Energiekonzerns angenommen. "Zusammen mit dem RWE-Anteil von 76,8 Prozent ergeben sich 86,2 Prozent der innogy-Aktien. Mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden", schrieb Vorstandschef Johannes Teyssen in einem Brief an die Aktionäre.



Zwar hatte sich E.ON ursprünglich 90 Prozent der Aktien einverleiben wollen, aber zum Vollzug der Fusion hätte bereits das RWE-Paket ausgereicht. Schöner Nebeneffekt der Zurückhaltung am Markt: E.ON hat zwei Milliarden Euro ausgegeben, drei Milliarden weniger als ursprünglich geplant.

Nicht nur das verbessert den Spielraum für die komplizierte Transaktion, die E.ON und der einstige Lokalrivale RWE seit März planen. Durch den Verkauf der nach der Aufspaltung weiter gehaltenen Uniper-Anteile von 46,65 Prozent an den finnischen Versorger Fortum für 3,8 Milliarden Euro konnte E.ON die Verschuldungsquote um 18 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro senken.


Den finanziellen Spielraum kann Teyssen gut gebrauchen. Nicht nur, weil mit den geplanten Kosteneinsparungen von 600 bis 800 Millionen Euro pro Jahr erst ab 2022 zu rechnen ist. Teyssen will E.ON zum führenden europäischen Betreiber von Stromnetzen und Lösungen für E-Mobilität sowie von vernetzten Kundenlösungen ausbauen. Die zum Erfolg im regulierten Markt notwendige Größe kauft sich E.ON mit innogy ein. Das Erneuerbare-Energien-Segment geht allerdings an RWE zurück. Der Nachbarkonzern spezialisiert sich auf die Stromerzeugung.

Die Zahlen zum ersten Halbjahr zeigen allerdings, dass E.ON noch ein holpriger Weg bevorsteht. Ausgerechnet in der künftigen Kerndisziplin, im Netzbetrieb, schwächeln die Essener. Der operative Gewinn ging hier im ersten Halbjahr um 17 Millionen Euro oder um zwei Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. "Dass der Rückgang nicht höher ausfiel, beruht auf einem Sonder­effekt, den wir mit etwa 35 Millionen Euro beziffern", so Erkan Aycicek, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg.

Vision für die Zukunft

Im zweiten Zukunftssegment, den Kundenlösungen, hat E.ON immerhin im ersten Halbjahr auf Nettobasis eine fünfstellige Anzahl an Neukunden gewonnen. "Das sind schöne Erfolge, aber die Wettbewerbsintensität bleibt unvermindert hoch", erklärt Teyssen. Im Heimatmarkt Deutschland war der Umsatz rückläufig.

Dass das Wachstum unterm Strich zwei Prozent betrug, ist laut Quartalsbericht dem Umsatzplus im schwierigen Markt Großbritannien zu verdanken. Börsianern reichte das nicht: Sie schickten die Aktie des Essener Energieversorgers nach den Zahlen in der Spitze um gut vier Prozent ins Minus - obwohl E.ON beim operativen Ergebnis die Erwartungen übertroffen hatte. Teyssen muss noch zeigen, dass seine Vision vom Netzanbieter bald Früchte tragen kann.

Investor-Info

E.ON
Luft nach oben

Mit dem operativen Ergebnis (Ebit) von mehr als 1,9 Milliarden Euro im ersten Halbjahr übertraf E.ON die Erwartungen der Analysten. Zwar hätten sich Anleger eine Erhöhung des Ausblicks 2018 mit einem Gewinn von 2,8 bis drei Milliarden Euro erhofft. Da das zweite Halbjahr traditionell schwächer abschneidet, ist die Bestätigung der Prognose aber realistisch. Risikobereite Anleger steigen nach der jüngsten Korrektur zum günstigen Preis ein und setzen auf ein Gelingen der Fusion.



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