Euro am Sonntag-Aktien-Check

Diese Qualitäts-Checker-Aktien gehören ins Depot!

06.09.17 03:00 Uhr

Diese Qualitäts-Checker-Aktien gehören ins Depot! | finanzen.net

Schnellere Arbeit, weniger Ausschuss - digitale Bildverarbeitung macht Karriere in der Industrie. Wo Anleger mitverdienen.

Werte in diesem Artikel

von Stefan Riedel, Euro am Sonntag

Blitzschnell fährt die Kamera über die Platine. Nichts, auch nicht die kleinste Unebenheit auf den Leiterbahnen und Lötaugen entgeht dem quadratischen Auge. Ebenfalls im Turbotempo wertet eine Software für digitale Bildverarbeitung die Fotos aus. Um Kenngrößen wie Durchsatz und Performance kontinuierlich und überall steuern zu können, haben Firmen wie die in Hannover ansässige Viscom Apps entwickelt. "Damit lässt sich die gesamte Fertigung komfortabel kontrollieren, und die Fehlervermeidung bei Produktionsprozessen wird weiter optimiert", sagt Dirk Schwingel, Finanzvorstand von Viscom.

Nutznießer von Industrie 4.0

Um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten, richten sich immer mehr Industriebetriebe in der schönen neuen digitalen Welt ein. Produktionsprozesse werden flexibler und vernetzter. Maschinen und Roboter lernen sehen. Bildverarbeitungssysteme ermöglichen die lückenlose Kontrolle. Sogenannte hyperspektrale Kameras oder Sensoren nehmen von einem Gegenstand Bilder mit unterschiedlichen Wellenlängenbereichen auf - eine wichtige Komponente für den Qualitäts-Check in Bereichen, in denen Stoffe und Substanzen zu trennen sind, wie bei Lebensmitteln, im Recycling, Bergbau oder in der Pharmaindustrie.

Wer Fehlerquellen in der Produktion ausfindig macht und den Anteil der Ausschussware minimiert, geht teuren Rückrufaktionen, Imageschäden oder Rechtsstreitigkeiten leichter aus dem Weg. Längst sind die neueren Technologien für die digitale Bildverarbeitung mehr als reine Inspektionssysteme. Die digitale Dokumentation erkennt auch den Verschleiß von Maschinen.



Damit lassen sich teure Stillstandszeiten wegen defekter Anlagen vermeiden. Zugleich können Unternehmen aus der Vielzahl der ausgewerteten Daten künftige Trends für ihre Produktionsprozesse ableiten. Zu den Vorreitern zählt hier die Autoindustrie. Die Kombination aus leistungsfähiger Sensorik und digitaler Bildverarbeitung beschleunigt dort den noch effizienteren Einsatz von Montagerobotern.

Auch außerhalb der Fabrikhallen ist die digitale Bildverarbeitung auf dem Vormarsch. So hat die notorisch von Verspätungen und technischen Defekten heimgesuchte Londoner U-Bahn auf jedem Zug zwei Kameras montiert. Die Daten zu Rad-Schienen-Verbindungen werden zu Betriebszeiten gesammelt und per WLAN ausgewertet. Auf Basis dieser Echtzeitinformationen finden in den vier Stunden, in denen der U-Bahn-Betrieb ruht, die Wartungen auf dem 1.000 Kilometer langen Streckennetz statt.


Zum Einsatz kommen digitale Augen auch im Einzelhandel. Kameras mit integrierter Software erkennen etwa ohne Barcode den Preis für Gemüse oder Obst. Und vor den Lieferungen identifizieren 3-D-Scanner die Position und die Qualität von Lebensmitteln, unter Umständen auch das Gewicht - und liefern damit die Daten für die richtige Verpackungsgröße.

Die Branchenchampions

Deutschland zählt zu den führenden Ländern in der digitalen Bildverarbeitung. Das Umsatzvolumen stieg hier im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert von 12,8 Milliarden Euro. Für 2017 prognostiziert der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ein Wachstumsplus von sieben Prozent. Das ist deutlich mehr als in den meisten anderen Industriesparten.

Für Anleger lohnt sich der Blick auf deutsche und internationale Firmen. Isra Vision mit Sitz in Darmstadt ist der Überflieger an der Börse. Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen fünf Jahren versiebenfacht. Top ist Isra Vision vor allem in der 3-D-Technologie: Das dreidimensional sehende elektronische Auge sorgt für hohe Qualität etwa in der Erkennung von Formen und wird in der Robotersteuerung eingesetzt. Die vollautomatische Oberflächeninspektion späht Material- und Oberflächenfehler auf Bahnwaren wie Metall, Folien oder Glas oder auf Geldscheinen und Flachbildschirmen aus. Mit diesem Produktmix hat Isra in den vergangenen Jahren seine Margen konsequent verbessert.

Breit aufgestellt ist der US-Konzern Teledyne Technologies. Die digitale Bildverarbeitung ist eines von vier Geschäftsfeldern. Der Anteil der Sparte am Gesamtumsatz ist von sieben Prozent im Jahr 2010 auf 28 Prozent im zweiten Quartal 2017 gestiegen. Das kompensiert die rückläufigen Orders des US-Militärs und von Ölfirmen. Beim starken Umsatz- und Gewinnwachstum spielen auch Übernahmen eine wichtige Rolle. Zuletzt wurde E2V Technologies, der britische Wettbewerber im Bereich digitaler Bildbearbeitung, für umgerechnet 709 Millionen US-Dollar übernommen.

Cognex ist auf Barcodelesegeräte, Scanninggeräte für Flughäfen und Inspektionskameras spezialisiert. Für die Qualitätskontrolle hat die US-Firma das erste Gerät entwickelt, das sich mit mehr als 400 Modulen ganz auf individuelle Kundenwünsche zuschneiden lässt. Das hohe Umsatz- und Gewinnwachstum ist mit einer sportlichen Aktienbewertung allerdings bereits gut bezahlt.

Gut gelaufen ist auch schon die Basler-Aktie: Seit Jahresanfang hat sie um 150 Prozent zugelegt. Die Industriekameras der Ahrensburger Firma kommen in der Oberflächeninspektion von Wafern, der Druckbildkontrolle in der Verpackungsindustrie oder bei der Sortierung von Reststoffen zum Einsatz. Bei der Vorsteuermarge übertraf Basler mit zuletzt 23,2 Prozent sogar Isra mit 19,5 Prozent. Jedoch ist nach dem starken ersten Halbjahr der Anstieg beim Auftragseingang abgeflacht.

Das weitaus größere Potenzial bei Wachstum und Kursanstieg bietet Viscom. Bei den automatischen Inspektionssystemen für die Elektronikindustrie und bei der Röntgenprüfung sind die Hannoveraner der europaweit führende Anbieter. Rund 82 Prozent der Erlöse erzielt Viscom mit der Elektronikbranche - in erster Linie mit Zulieferern für elektronische Bauteile, die zum Beispiel in Motorsteuergeräte, ABS-Systeme oder Airbags eingebaut werden. Die Aufträge zogen zuletzt kräftig an, dazu ist die Bilanz grundsolide.

Investor-Info

Viscom
Wachstumsstark

Mit einem Börsenwert von 200 Millionen Euro hat Viscom eine kritische Größe erreicht, um bei institutionellen Investoren und Analysten auf dem Radar zu landen. Nach den starken Halbjahreszahlen wurde die Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht. Viscom ist top positioniert in Zukunftsmärkten wie der Elektronikausstattung in Fahrzeugen. Das bis 2018 erwartete Gewinnwachstum von 50 Prozent lässt dem Aktienkurs weiter Luft nach oben. Spannender Nebenwert.

Isra Vision
Hochprofitabel

Die operative Marge des Unternehmens kann sich sehen lassen, sie lag zuletzt bei 18 Prozent. Auch Auftragsbestand und Eigenkapitalquote (59 Prozent) sind beeindruckend. Das Unternehmen ist praktisch schuldenfrei. Für Isra spricht die Top-Position bei 3-D-Inspektionslösungen. Zudem ist die Firma heißer Aufstiegskandidat für den TecDAX, was das Interesse von institutionellen Anlegern weiter beflügeln sollte. Jetzt einsteigen.

Teledyne Technologies
Akquisitionsgetrieben

Mehr als drei Milliarden Dollar hat der US-Konzern seit der Jahrtausendwende in Übernahmen gesteckt. Die dicksten Fische hat Teledyne zuletzt in der digitalen Bildverarbeitung an Land gezogen. Die Strategie hat ihre Tücken, der Preis ist eine hohe Nettoverschuldung, sie liegt derzeit bei 1,1 Milliarden Dollar. Allerdings macht das Management bei der Integration einen guten Job. Das Gewinnwachstum von 28 Prozent rechtfertigt die stramme Bewertung. Spekulative Anleger warten Rücksetzer zum Einstieg ab.

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Bildquellen: Viscom AG, Alexander Kirch / Shutterstock.com

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