DAX-Abstieg droht! Wie sich die Commerzbank dagegen stemmt
Börsianer begrüßen den Verkauf der ETF-Tochter sowie von Teilen des früheren Investmentbankings. Doch der DAX-Verbleib der Commerzbank ist derzeit ungewiss.
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von Birgit Haas, €uro am Sonntag
Die Commerzbank könnte im September aus dem DAX fliegen. Zumindest weist darauf die Statistik der Deutschen Börse von Ende Juni hin. Im DAX-Ranking der Marktkapitalisierung und der Handelsumsätze frei verfügbarer Aktien bildet die Großbank das Schlusslicht im Leitindex. Und ausgerechnet Wirecard, ein digitaler Bezahldienstleister, könnte sie ersetzen.
Gegen das erst 1999 gegründete Fintech-Unternehmen wirkt die knapp 150 Jahre bestehende Universalbank trotz eines allumfassenden Digitalisierungsprozesses wenig sexy auf Anleger: Während die Wirecard-Aktie seit Jahresanfang um über 50 Prozent zugelegte, gab das Commerzbank-Papier rund ein Drittel seines Werts ab.
Dass das DAX-Gründungsmitglied wirklich rausfliegt, ist noch nicht besiegelt. Am 5. September entscheidet die Deutsche Börse über eine mögliche Neuaufstellung des wichtigsten deutschen Aktienindex und zieht dazu die Rankings aus dem August heran - nicht aus dem Juni. Zwar gilt der Aufstieg von Wirecard schon als gesichert, aber auch ein anderes Unternehmen könnte absteigen. Die Bank äußerte sich nicht dazu. "Wir haben unsere strategischen Ziele und wollen diese erreichen", so ein Sprecher der Bank. Dazu zähle vor allem die Neukundengewinnung.
Vergangene Woche konnten die Frankfurter aber auch die Anleger wieder überzeugen: Die offizielle Verkündung des lang erwarteten Verkaufs der ETF-Marke Comstage im Verbund mit der Sparte Equity Markets & Commodities (EMC) an die französische Großbank Société Générale kam bei Börsianern gut an, die Aktie drehte ins Plus. Finanzkreisen zufolge soll die Commerzbank einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag dafür erhalten haben.
Entlastung der Bilanz
Über den Verkauf kann die Commerzbank Wertpapiere aus den Büchern streichen, die laut Regulierung mit Eigenkapital abgesichert werden müssen. Das entlastet den Finanzkonzern. Unterm Strich erwarten die Frankfurter zusätzliche freie Mittel von 500 Millionen Euro. Diese sollen in den "Kerngeschäftsbereichen" investiert werden, also da, wo Kreditwachstum stattfindet. Ab Ende 2020 soll sich außerdem eine Kostenersparnis von 200 Millionen Euro jährlich ergeben.
Allerdings verzichtet die Commerzbank durch den Verkauf auf Erträge. Die Sparten haben zusammen jährlich 300 Millionen bis 400 Millionen Euro erwirtschaftet. Auf die mit über 77 Prozent recht hohe Kosten-Ertrags-Quote des Hauses dürfte der Verkauf kaum Auswirkungen haben.
Mit dem Verkauf hat sich die Commerzbank aller Geschäfte entledigt, die nichts mit der Betreuung ihrer Kunden zu tun hatten - das klassische Investmentbanking ist damit endgültig passé.
Ein Rettungsanker vor dem DAX-Abstieg ist die lang erwartete Nachricht nicht. Dazu müsste die Commerzbank weitere gute Nachrichten nachlegen. Potenzial hat ein Projekt der polnischen Tochter MBank, über das derzeit spekuliert wird. Sie soll an einer europaweiten Digitalbank arbeiten - das könnte der Aktie der Commerzbank mehr Sexyness bringen.
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Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images, Commerzbank AG
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06.11.2024 | Commerzbank Buy | Warburg Research |
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06.11.2024 | Commerzbank Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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06.11.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
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05.11.2024 | Commerzbank Equal Weight | Barclays Capital | |
15.10.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
26.09.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets |
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