BlackBerry: Patentriese geht voll auf Angriff
Der Ex-Primus bei Business-Handys hat sich zur Softwarefirma gewandelt. Das größte Kapital der Kanadier: ihre Patente. Die werden auch gegen Riesen wie Facebook verteidigt.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Zwerg BlackBerry greift den Riesen Facebook an. Vor rund zehn Jahren waren die flunderartigen Smartphones der Kanadier mit an Brombeeren erinnernder Tastatur (daher der Name) und guter Sicherheitstechnik der von Managern begehrte Standard für Businesshandys. Die Firma macht inzwischen hauptsächlich Software -und hält Patente.
BlackBerry wirft Facebook Patentverletzungen vor: Der Social-Web-Gigant, zu dessen Portfolio auch die populäre Kommunikationsplattform Whatsapp gehört, soll Technologien der Kanadier unerlaubt nutzen. Es geht um Patente für die Sicherheit der Kommunikation in den Messaging-Diensten.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg lässt seinen Chefjustiziar Paul Grewal antworten: "Die Klage ist ein trauriger Beleg für den gegenwärtigen Stand von BlackBerrys Messaging-Diensten. BlackBerry will nicht mehr mit Innovationen vorankommen und versucht stattdessen, Innovationen anderer zu besteuern. Wir werden kämpfen", kündigte der Jurist an.
Auf dem Parkett wird den Kanadiern ein juristischer Sieg zugetraut. Der Aktienkurs legt zu. Gegen den US-Handychipentwickler QUALCOMM war BlackBerry vor Gericht bereits erfolgreich und erhielt 940 Millionen Dollar zugesprochen. Bei Facebook wären Schätzungen zufolge bis zu zwei Milliarden drin. Für BlackBerry mit seinen 6,8 Milliarden Dollar Börsenwert wäre dies ein wahrer Geldsegen.
Konzernchef John Chen hat BlackBerry in ein Softwareunternehmen umgewandelt, das Programme für die Verwaltung und den sicheren Betrieb von Computern und mobilen Geräten in Firmennetzwerken entwickelt. Die Kanadier profitieren von ihrem Ruf als Entwickler von Algorithmen zur Datenverschlüsselung, die bisher nicht geknackt wurden.
Software für Autos
Wachsen will die Firma, die für das Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 920 bis 950 Millionen Dollar Umsatz angekündigt hat, künftig auch mit Software für Autoflotten sowie für Fahrassistenzsysteme. Auch bei vollautonomen Fahrzeugen sehen die Kanadier Potenzial. "Roboterautos werden der erste große Markt für ein sicheres Internet der Dinge sein", erklärt Alex Manea, Chef für Sicherheitssoftware von BlackBerry, gegenüber €uro am Sonntag.
Basis ist QNX, eine Software, die den Datenstrom der Sensoren in Fahrassistenzsystemen analysiert und damit die autonome Steuerung unterstützt. Die Programme stellen überdies sicher, dass vollautonome Autos auch dann funktionieren, wenn einzelne Systeme ausfallen. Erfahrungen aus der sicheren Verwaltung von Computern und mobilen Geräten überträgt das Unternehmen in die Automobilwelt: BlackBerry sieht sich in der Lage, das Computernetzwerk des Automobils vor Schadsoftware und Hackerangriffen zu schützen.
Wettbewerber, die das bieten, sind laut Manea noch nicht in Sicht. Das Fundament dafür wurde durch Zukäufe gelegt. Die Firma QNX, die wichtige Softwarebausteine für das aktuelle Portfolio lieferte, hatten die Kanadier 2010 erworben.
Erneut arbeitet BlackBerry als Pionier in einem Zukunftssegment. Das globale Marktvolumen, das mit der eigenen Software theoretisch besetzt werden könnte, wird auf 18 Milliarden Dollar geschätzt - bei derzeit einer Milliarde Dollar Jahresumsatz viel Potenzial.
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26.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
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29.09.2017 | BlackBerry Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.06.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
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01.07.2013 | Blackberry kaufen | Jefferies & Company Inc. | |
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30.11.2012 | Research In Motion buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
23.11.2012 | Research In Motion outperform | NATIONAL-BANK | |
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02.04.2013 | Blackberry verkaufen | Société Générale Group S.A. (SG) | |
27.12.2012 | Research In Motion verkaufen | Citigroup Corp. | |
12.10.2012 | Research In Motion sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
01.10.2012 | Research In Motion sell | Citigroup Corp. |
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