Euro am Sonntag-Aktien-Check

Berkshire Hathaway: Buffett lässt es wieder zischen

25.08.18 11:00 Uhr

Berkshire Hathaway: Buffett lässt es wieder zischen | finanzen.net

Eine Weile zockelte die Berkshire Hathaway-Aktie der Investorenlegende Warren Buffett den Börsen hinterher. Der breite Aufschwung der US-Wirtschaft beflügelt nun den Kurs spürbar.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

Eine einzige Aktie des Typs A von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway kostet derzeit rund 313.000 Dollar. Nach starken Quartalszahlen nimmt die teuerste Aktie der Welt Kurs auf neue Höchststände. Auch die deutlich günstigere B-Aktie, mit der auch Kleinanleger am Erfolg der lebenden Wall-Street-Legende und seines 94-jährigen Geschäftspartners Charles Munger teilhaben können, notiert nur knapp unter ihrem Rekordniveau.



Mit den Anfang August vorgelegten Zahlen überzeugte der Investmentguru Analysten und Anleger. In den drei Monaten bis Ende Juni verbesserte Berk­shire Hathaway den operativen Gewinn um 67 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verdreifachte sich, auch dank einer Umstellung in der Bilanzierung, sogar annähernd auf 7,3 Milliarden Dollar.

Tragende Säulen

Besonders gut lief das Geschäft der Tochter Geico. Der zweitgrößte Autoversicherer in den USA gehört seit mehr als 20 Jahren zu Buffetts Konglomerat und ist heute eine der tragenden Säulen. Aber auch die anderen Geschäftsbereiche - darunter etwa die zweitgrößte US-Frachteisenbahngesellschaft BNSF - trugen dank der robusten US-Konjunktur allesamt zu dem guten Ergebnis bei.



Heute zählen rund 90 große und kleinere Firmen zu Buffetts Imperium. Der Großteil davon sitzt in den USA und profitiert von der guten Entwicklung der heimischen Wirtschaft. Dazu kommen Aktienbeteiligungen im Wert von über 200 Milliarden Dollar an Unternehmen wie dem iPhone-Hersteller Apple, der Großbank Wells Fargo, dem Getränkeriesen Coca-Cola oder dem Kreditkartenkonzern American Express. Mit Investitionen im Ausland tut sich Buffett, bis auf wenige Ausnahmen, traditionell schwer.

Dass Berkshire seine Bilanz regel­mäßig am Wochenende präsentiert, ist kein Zufall. Buffett will seinen Investoren genug Zeit geben, die Zahlen ohne Zeitdruck zu analysieren. Das passt zu seiner Strategie, nicht auf schnelle Gewinne, sondern auf langfristige Entwicklungen zu setzen.


Buffett, der am 30. August seinen 88. Geburtstag feiert, saß Ende Juni auf liquiden Mitteln in Höhe von 111 Milliarden Dollar. Für den Selfmademilliardär stellt sich die Frage, wohin mit dem Geld. Auch Anleger warten gespannt darauf, wann Buffett seine berühmte "Elefantenbüchse" lädt und abfeuert.

So umschreibt der Multimilliardär gern die Jagd auf unterbewertete Unternehmen. Die letzte große Übernahme liegt bereits einige Jahre zurück. 2016 schluckte Berkshire den Flugzeugzulieferer Precision Castparts für 32 Milliarden Dollar. Buffett beklagt immer wieder, dass es angesichts der hohen Marktpreise kaum noch lukrative Übernahmeziele gebe.

Möglicher Aktienrückkauf

Buffett setzt wegen des Preisniveaus sogar eigene Regeln aus. Eine davon: Der Kaufpreis für ein Unternehmen oder für Firmenanteile darf den Buchwert der jeweiligen Firma nicht um mehr als 20 Prozent übersteigen. Berk­shires Aktienkurs liegt seit Jahren deutlich über dieser Grenze. Nach der neuen Regelung können Buffett und Kom­pagnon Munger nun nach Belieben eigene Aktien zurückkaufen.

Für die Aktionäre wäre das eine gute Nachricht. Zum einen demonstriert das Management so sein Vertrauen in die eigene Firma. Zum anderen sinkt die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien. Das geringere Angebot am Markt führt tendenziell zu höheren Kursen. Ob Buffett diese Möglichkeit im großen Stil nutzt, darf dennoch bezweifelt werden - zumindest im aktuellen Umfeld. Berk­shires Erfolg beruht auf dem Prinzip, sich an unterbewerteten Firmen zu beteiligen oder sie ganz zu übernehmen.

Kommt es zu einer stärkeren Kurskorrektur, könnte Buffett aber tatsächlich mit der Elefantenbüchse aufs eigene Unternehmen feuern, sprich im großen Stil Anteile zurückkaufen. Doch Buffett und Munger dürften auch andere Ziele im Visier haben, die ins Portfolio passen, ihnen aber noch zu teuer sind. Buffetts Stärke waren immer schon eiserne Nerven - und das Talent, in fallenden Märkten lukrative Deals einzufahren.

Investor-Info

Berkshire Hathaway
Legendäres Investment

Die Aktie von Berkshire Hathaway ist legendär erfolgreich und lieferte seit Mitte der 60er-Jahre eine jährliche Rendite von im Schnitt gut 20 Prozent. Den Boom der Techkonzerne hat Buffett lange verpasst, zuletzt aber sein Engagement etwa bei Apple ­verstärkt. Vom Charakter her ist der Titel eine breit gestreute Wette auf den US-Aufschwung. Die Kursdelle im ersten Halbjahr wurde durch den jüngsten Sprung teils aufgeholt. Krisenfestes Langfristinvestment.




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Bildquellen: Coca-Cola, Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images

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