Adva Optical: Wenig Licht am Ende des Tunnels
Der Netzwerkspezialist Adva Optical schockt seine Aktionäre mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung. Wie geht es nach dem Kursrutsch weiter?
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Seinen Aktionären brachte Adva-Chef Brian Protiva abermals schlechte Nachrichten. Der Spezialist für Glasfasernetze senkt wegen der unerwartet schwachen Auftragslage völlig überraschend seine Gewinn- und Umsatzerwartungen. Für das dritte Quartal rechnet Protiva unter Berücksichtigung der erst vor Kurzem erfolgten Übernahme des defizitären US-Netzwerkausrüsters MRV Communications nur noch mit einem Umsatz von 110 Millionen bis 125 Millionen Euro.
Lässt man den Zukauf außen vor, stellt Adva im besten Falle sogar nur Erlöse von 114 Millionen Euro in Aussicht. Bislang hatte die Firma mit Sitz in Martinsried bei München mit 120 bis 130 Millionen Euro geplant. Auch beim Gewinn ruderte der Adva-Boss kräftig zurück. So wird selbst ein negatives Betriebsergebnis nicht mehr ausgeschlossen.
Die Adva-Aktie brach daraufhin zeitweise um ein Viertel ein. Es war der größte Tagesverlust seit fast neun Jahren - und es war nicht die erste Enttäuschung in diesem Jahr. Bereits Mitte Juli bescherte der TecDAX-Konzern der Aktie mit einem Umsatzrückgang und einem schwachen Ausblick einen herben Rückschlag. Seit dem Jahreshoch Ende April verloren die Titel in der Spitze 60 Prozent an Wert. Stellenabbau angekündigt Um gegenzusteuern, kündigte der Vorstand ein Restrukturierungsprogramm an. Dazu zählen auch Stellenstreichungen. Betroffen sei etwa jeder zehnte Mitarbeiter. Die Umstrukturierungsmaßnahmen schlagen im laufenden Jahr einmalig mit neun Millionen Euro zu Buche. Ab dem vierten Quartal rechnet Adva im Gegenzug mit Kosteneinsparungen von 15 Millionen Euro im Jahr.
Geld, welches das Unternehmen für die Restrukturierung von MRV gut brauchen kann. Die Übernahme des US-Konkurrenten scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Mit dem zweitgrößten Zukauf der Firmengeschichte will Chef Protiva eigentlich das Geschäft mit Cloud-Software voranbringen. Vorerst steigen aber die Schulden, und die Kosten für die Integration schmälern die Margen.
Der Umbau der neuen US-Tochter erscheine schwierig, schreiben die Analysten der Investmentbank Oddo BHF in einer Studie. Trotz des stark wachsenden Marktes verzeichne MRV rückläufige Erlöse und fahre seit Jahren Verluste ein. Doch damit nicht genug: Während das Management mit der Integration von MRV beschäftigt sei, bedürfe nun offenbar auch das Kerngeschäft einer Restrukturierung.
Einen Dämpfer erlitt der Konzern hier Spekulationen zufolge jüngst mit dem Verlust des Großkunden Amazon. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser bekräftigte in diesem Zusammenhang ihre Verkaufsempfehlung mit dem Hinweis, dass der Onlinehändler offenbar zum Konkurrenten Ciena gewechselt sei. Damit verliere das TecDAX-Unternehmen im laufenden Jahr rund 40 Millionen Euro Umsatz. In dem hart umkämpften Markt sei auf absehbare Zeit nur mit geringem Wachstum zu rechnen. Im Schnitt prognostizieren Marktbeobachter für Adva in diesem Jahr sogar einen leichten Umsatzrückgang. Auch beim Gewinn sind die Aussichten eingetrübt.
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Bildquellen: ADVA Optical Networking
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28.07.2022 | ADVA SE Hold | Warburg Research | |
07.07.2022 | ADVA SE Hold | Warburg Research | |
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23.10.2017 | ADVA SE Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
29.08.2017 | ADVA SE Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
23.08.2017 | ADVA SE Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
21.07.2017 | ADVA SE Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA |
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