Eskalation in Ukraine-Krise

Aktien Moskau im Fokus: GAZPROM-Aktie weit im Plus - Russische Börse auf Erholungskurs

22.02.22 17:10 Uhr

Aktien Moskau im Fokus: GAZPROM-Aktie weit im Plus - Russische Börse auf Erholungskurs | finanzen.net

Die Wogen an der Moskauer Börse wegen der Eskalation im Konflikt mit der Ukraine schienen sich am Dienstag zumindest vorerst zu glätten.

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Von einem anfänglichen Einbruch im erneut zweistelligen Prozentbereich erholte sich der RTS-Index und notierte zuletzt 1,59 Prozent im Plus bei 1.226,69 Zählern. Damit beendete der russische Leitindex die Verlustserie von jüngst drei Tagen in Folge.

Deutlich nach oben ging es hingegen für die Aktien von GAZPROM. Diese legten an der Moskauer Börse zuletzt 8,51 Prozent auf 279,20 Rubel zu. Für die via XETRA gehandelten Gazprom-ADRs-Papiere geht es allerdings zwischenzeitlich 1,58 Prozent auf 6,24 Euro nach unten.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die Grenzen der Ukraine erneut verschoben und gegen internationalen Protest die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk als souveräne Länder anerkannt. Er wies per Dekret auch die Entsendung russischer Soldaten an. Die Nachrichtenlage blieb aber verworren. Später hieß es aus Moskau und von den Separatisten in Donezk, im Konfliktgebiet Ostukraine seien bisher keine russischen Soldaten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte die Entscheidung von Putin als schwerwiegenden Bruch des Völkerrechts. Anleger machten daraufhin zunächst weiter einen großen Bogen um russische Aktien - auch aus Sorge vor den politischen und wirtschaftlichen Folgen folgender Sanktionen. Laut dem Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda hat die Entscheidung von Putin "ein Trommelfeuer der Kritik ausgelöst".

Erlam betont, die Sanktionen dürften den diplomatischen Beziehungen weiter schaden. Möglicherweise seien die jüngsten Entwicklungen nur ein Vorbote einer Invasion, vielleicht aber auch nur ein Versuch, Verhandlungen noch dringlicher zu machen. Aber: Solange Russland zumindest vorgebe, eine diplomatische Lösung anzustreben und "die Truppen auf der richtigen Seite der Grenze bleiben", dürften Anleger Kursrückschläge zum Einstieg nutzen, so Erlam.

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MOSKAU (dpa-AFX)

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