Aurubis enttäuscht trotz Rekordergebnis - Aktie fällt zweistellig

Der Kupferproduzent Aurubis hat kurz vor seinem 150-jährigen Jubiläum zwar das höchste Ergebnis seiner Firmengeschichte erzielt, die Markterwartungen aber weit verfehlt.
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Für Enttäuschung sorgte auch, dass die Aurubis AG für das laufende Geschäftsjahr ein Ergebnis unter dem jetzt erzielten Rekordgewinn ankündigte. Die Dividende für 2014/15 soll dennoch auf 1,35 Euro nach 1 Euro aufgestockt werden.
Im Handel stellte man sich auf größeren Abgabedruck zu Börsenbeginn ein. Die Geschäftszahlen seien durch die Bank unter den Erwartungen ausgefallen. Hinzu komme der zurückhaltende Ausblick. Gerade mit Blick auf die im Vergleich zum Rohstoffsektor insgesamt sehr gute Entwicklung der Aurubis-Aktie dürfte es daher mit dem Papier am Freitag kräftig nach unten gehen. Die Aurubis-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 25 Prozent zugelegt. Bei Lang & Schwarz wurde der Titel vorbörslich 8 Prozent schwächer gestellt.
Das operative Ergebnis vor Steuern stieg im vierten Quartal zwar auf 82 von 62 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten allerdings mit 96 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz sank auf 2,58 von 2,944 Milliarden Euro im Vorjahr. Auch hier lagen die Erwartungen um einiges höher, nämlich bei 2,732 Milliarden Euro.
Auch auf Gesamtjahressicht fiel das Ergebnis enttäuschend aus. Der operative Ergebnis vor Steuern (EBT operativ) verdoppelte sich zwar auf 343 Millionen Euro dank höherer Schmelz- und Raffinierlöhne für die Einsatzmaterialien Kupferkonzentrate und Altkupfer, weltweit gestiegener Schwefelsäurepreise sowie einer höheren Kathodenprämie. Marktbeobachter waren aber von 357 Millionen Euro nach 137 Millionen Euro im Vorjahr ausgegangen. Die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital, der ROCE (Return on Capital Employed), stieg auf 18,7 Prozent nach 8,5 Prozent im Vorjahr. Sowohl das operative EBT als auch ROCE sind Konzernsteuerungskennzahlen, da sie keine Bewertungseffekte durch Kupferpreisschwankungen enthalten.
Der Umsatz des Aurubis-Konzerns lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 10,995 Milliarden Euro aufgrund geringerer Absätze von Kupferprodukten um 246 Millionen Euro unter dem des Vorjahres von 11,241 Milliarden Euro. Der Umsatz sei aber üblicherweise stark metallpreisgetrieben und daher keine geeignete Kennzahl zur Messung des Geschäftsverlaufs, teilte das MDAX-Unternehmen am Freitag mit.
"Am 28. April 2016 werden wir den 150. Geburtstag unseres Unternehmens feiern. Dass wir das 149. Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis abschließen können, erfüllt uns mit großer Zufriedenheit und Zuversicht, dass wir mit Aurubis auf einem guten Kurs sind", kommentierte Erwin Faust, Sprecher des Aurubis-Vorstands.
Für das Jubiläumsjahr 2016 ist Aurubis aber weniger optimistisch. Schon heute zeichneten sich differenzierte Entwicklungen ab, kündigte das Unternehmen an. Während Aurubis weiterhin von einem guten Angebot an Kupferkonzentraten und hohen Schmelz- und Raffinierlöhnen ausgehe, zeigten die Altkupfermärkte wegen gesunkener Metallpreise Schwächen. Auch die Schwefelsäuremärkte seien seit Beginn des neuen Geschäftsjahres von einem Angebotsüberschuss mit dementsprechendem Druck auf die Preise gekennzeichnet. Eine Besserung auf diesen sehr volatilen Märkten sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar.
Allerdings sei gerade das erste Quartal saisonal bedingt immer von einem schwächeren Geschäftsverlauf gekennzeichnet. "Insgesamt erwarten wir eine gewisse Normalisierung unseres Geschäfts und auch für das Geschäftsjahr 2015/16 ein gutes Ergebnis, das jedoch nicht an das diesjährige Rekordergebnis anknüpfen wird", sagte Faust. "Im Vergleich mit dem sehr guten Vorjahr rechnen wir deshalb mit einem deutlich geringeren operativen Ergebnis vor Steuern. Auch der operative ROCE wird deutlich sinken."
Rekordergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr hin oder her: Den Aktionären des Kupferherstellers Aurubis hat das am Freitag nicht gereicht. Unzufrieden mit dem berichteten Gewinn für 2014/15 und dem erwarteten Gewinn für 2015/16 sowie mit der vorgeschlagenen Dividende flüchteten sie in Scharen aus der Aktie. Diese war allerdings auch seit Mitte 2014 stark nach oben gelaufenen.
Gegen Mittag brach das Papier der größten Kupferhütte Europas um 15,60 Prozent auf 48,85 Euro ein und war damit weit abgeschlagen das Schlusslicht im MDAX. FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Sascha Schuermann/Getty Images
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06.02.2025 | Aurubis Hold | Warburg Research | |
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