Airbus-Aktie mit Kurssprung: Ausblick nach solidem Quartal bestätigt - Ausbau der A320neo-Produktion
Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus baut die Produktion seiner stark gefragten Mittelstreckenjets noch stärker aus.
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Im Jahr 2025 sollen monatlich 75 Maschinen der Modellfamilie A320neo die Airbus-Werke verlassen, wie der DAX-Konzern am Mittwochabend in Toulouse mitteilte. Das sind so viele wie nie zuvor und ein Viertel mehr als vor der Corona-Pandemie. Zudem überraschte Airbus mit einem unerwarteten Milliardengewinn im ersten Quartal. Allerdings läuft auch bei dem europäischen Hersteller nicht alles rund: So verschob das Management die erste Auslieferung des kleinsten Langstreckenjets A321XLR ins Frühjahr 2024.
Hatte Airbus die Flugzeugproduktion im ersten Corona-Jahr noch deutlich gedrosselt, erwartet Konzernchef Guillaume Faury nun trotz der weltweiten Verwerfungen durch den russischen Angriff auf die Ukraine wieder deutlich bessere Geschäfte. "Für die Zeit nach 2022 sehen wir einen weiterhin starken Anstieg der Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen", sagte er. Dabei gehe es vor allem um die Modellfamilie A320, mit deren Neuauflage A320neo der europäische Konzern seinem US-Rivalen Boeing vor einigen Jahren die Vorherrschaft bei den Mittelstreckenjets abgejagt hatte.
Schon im vergangenen Jahr hatte Airbus angekündigt, die Produktion der A320neo bis zum Jahr 2023 auf einen Rekordwert von monatlich 65 Maschinen hochzufahren. Vor der Pandemie hatte die Rate bei etwa 60 gelegen, bevor Airbus sie nach Beginn der Pandemie um ein Drittel zurückfuhr. Zuletzt verließen monatlich zwischen 45 und 50 Jets der Reihe die Airbus-Hallen. Mit der Erholung des Flugverkehrs wollen Fluggesellschaften inzwischen wieder mehr neue Flugzeuge haben. Zudem sitzt Airbus in diesem Segment auf einem dicken Auftragsbuch und muss diesen Berg irgendwie abarbeiten.
Zur Steigerung der Produktionsraten will der Airbus-Konzern die Kapazitäten an seinen vorhandenen Standorten erhöhen und seine Präsenz in seinem Werk in Mobile im US-Bundesstaat Alabama ausbauen. Zudem sollen künftig alle Verkehrsflugzeug-Montagestandorte die Fähigkeit bekommen, die inzwischen besonders gefragte Langversion A321neo zu bauen.
Im ersten Quartal erholte sich Airbus ein weiteres Stück von der Corona-Krise. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 12 Milliarden Euro. Der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sprang sogar um 82 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro in die Höhe. Dazu trug ein positiver Effekt im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen des Konzerns rund 400 Millionen Euro bei. Andererseits belasteten die Russland-Sanktionen das Ergebnis mit rund 200 Millionen Euro.
Außer im Geschäft mit Passagier- und Frachtflugzeugen ging es auch in der Hubschrauber-Sparte und im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft deutlich aufwärts. Unter dem Strich verdiente Airbus konzernweit 1,2 Milliarden Euro und damit sogar mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Zudem übertraf der Konzern die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Für das Gesamtjahr sieht Faury den Konzern auf Kurs, wie geplant einen bereinigten operativen Gewinn von etwa 5,5 Milliarden Euro zu erreichen. Dazu will der Konzern etwa 720 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden auszuliefern. Der Löwenanteil wird auf die A320neo-Familie entfallen. Die Produktion der Großraumjets A350 und A330neo bleibt vorerst auf dem pandemiebedingt gedrosselten Niveau.
Zur A320neo-Familie zählt auch die Langstreckenversion A321XLR, die der Hersteller eigentlich Ende 2023 erstmals ausliefern wollte. Nun muss er an dem Modell aber nacharbeiten. Die Indienststellung werde nun für Anfang 2024 erwartet, um den Zulassungsbedingungen Rechnung zu tragen, hieß es in der Mitteilung. Allerdings solle der erste Testflug des Typs noch im laufenden Quartal stattfinden.
Bei der Frage der Zulassung geht es Insidern zufolge um einen besseren Brandschutz am hinteren Treibstofftank des Flugzeugtyps. Die europäische Luftfahrtbehörde Easa hatte diesen Punkt bereits Anfang vergangenen Jahres bemängelt. Ein stärkerer Brandschutz werde das Flugzeug möglicherweise schwerer machen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Faury sagte hingegen am Abend: Die XLR bleibe "das Produkt, das wir kennen".
Die A321XLR soll für Flugverbindungen bis zu 8700 Kilometer bewältigen können und ist bei immer mehr Fluggesellschaften gefragt. Mit dem Flugzeugtyp sollen sich auch solche Langstreckenflüge rechnen, auf denen die Ticketnachfrage für die sonst eingesetzten Großraumjets nicht ausreicht. US-Konkurrent Boeing hat kein Modell mit dieser Kapazität und Reichweite im Angebot.
Airbus sorgt bei Anlegern für Zuversicht - Hoher Kurszuwachs
Mit hohen Kursgewinnen haben am Donnerstag die Anleger von Airbus die jüngsten Quartalszahlen des Flugzeugbauers gefeiert. Zeitweise steigen die Papiere via XETRA um 6,93 Prozent auf 109,80 Euro und nehmen Kurs auf ihr Zwischenhoch von Ende März.
Zuletzt gewannen sie noch 7,2 Prozent an Wert. Mit dem Kurszuwachs notieren sie auch wieder nah an der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt und deren Überschreiten ein weiteres positives Kurssignal wäre. Im DAX 40, der um 1,4 Prozent zulegte, waren Airbus der stärkste Wert.
Analysten nannten das erste Quartal des Luftfahrtkonzerns mit Blick auf das operative Ergebnis besser als erwartet und hoben ihre Kursziele teils an, wie Benjamin Heelan von der Bank of America (BofA) von 160 auf 179 Euro oder David Perry von JPMorgan von 170 auf 180 Euro. Ihre Kursziele liegen damit weiter deutlich über dem bisherigen Rekordhoch von 139,40 Euro, das die Papiere im Januar 2020 erreichten hatten. Wenige Wochen später sorgte dann der Corona-Börsencrash für einen Kurssturz bis auf 47,70 Euro.
Auch die von Airbus formulierten Ziele für 2025 kamen gut an. Dem Konzern zufolge sollen dann monatlich 75 Maschinen der Modellfamilie A320neo die Airbus-Werke verlassen. Das sind so viele wie nie zuvor und ein Viertel mehr als vor der Corona-Pandemie. Dies bestätige die starken Aussichten und die Zuversicht in das Funktionieren der Lieferketten, schrieb der Bofa-Experte Heelan. Die bestätigten Jahresziele hält er für konservativ.
Im ersten Quartal erholte sich Airbus weiter von der Corona-Krise. Der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sprang um 82 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro in die Höhe. Ein positiver Effekt im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen des Konzerns trug dazu rund 400 Millionen Euro bei. Andererseits belasteten die Russland-Sanktionen das Ergebnis mit rund 200 Millionen Euro. Auch in der Hubschrauber-Sparte und im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft ging es deutlich aufwärts.
FRANKFURT (Dow Jones) / TOULOUSE (dpa-AFX)
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Datum | Rating | Analyst | |
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12.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Kaufen | DZ BANK | |
07.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Outperform | RBC Capital Markets | |
07.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
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04.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
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23.10.2024 | Airbus SE (ex EADS) Neutral | UBS AG |
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09.09.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
06.08.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
31.07.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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