Erwartungen steigen

ifo-Index fällt im September minimal - Lindner: Trendwende durch Reformen noch nicht erreicht

25.09.23 11:45 Uhr

ifo-Index fällt im September minimal - Lindner: Trendwende durch Reformen noch nicht erreicht | finanzen.net

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im September weniger als erwartet eingetrübt.

Der ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 85,7 (August revidiert: 85,8) Punkte. Es war der fünfte Rückgang in Folge. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 85,0 prognostiziert. Für August waren vorläufig 85,7 Punkte genannt worden. Der Index der Lagebeurteilung verringerte sich auf 88,7 (August: 89,0) Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 87,9 Punkte prognostiziert. Der Index der Geschäftserwartungen erhöhte sich auf 82,9 (revidiert: 82,7) Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf 82,8 Punkte, Basis war ein vorläufiger August-Wert von 82,6. "Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle", kommentierten die Konjunkturforscher das Ergebnis.

Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Geschäftsklimaindex leicht. Die Unternehmen waren mit der aktuellen Geschäftslage etwas zufriedener. Die Erwartungen verschlechterten sich minimal und blieben pessimistisch. Der Auftragsbestand ging weiter zurück.

Im Dienstleistungssektor war das Geschäftsklima zum sechsten Mal in Folge rückläufig. Dies war auf eine merkliche Verschlechterung der aktuellen Lage zurückzuführen. Die Umsätze entwickelten sich schwächer als in den Vormonaten. Die Erwartungen konnten leicht zulegen, sind jedoch weiterhin von Skepsis geprägt.

Im Handel stieg der Index. Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die Händler waren jedoch weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Im Bauhauptgewerbe fiel der Geschäftsklimaindikator auf den niedrigsten Wert seit Januar 2009. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage nochmals schlechter. Der Ausblick auf die kommenden Monate bleibt äußerst pessimistisch.

Lindner: Trendwende durch Reformen noch nicht erreicht

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat nach der Quasi-Stagnation des Ifo-Geschäftsklimaindex im September eine schnelle Umsetzung von der Regierung auf den Weg gebrachter Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft gefordert. "Eine Trendwende ist noch nicht erreicht", erklärte Lindner über den Kurznachrichtendienst "X", vormals Twitter. "Unsere Initiativen, um die Wachstumskräfte unserer Wirtschaft nachhaltig zu stärken, Betriebe zu entlasten und von überbordender Bürokratie zu befreien, müssen jetzt schnell in die Umsetzung kommen", verlangte der Finanzminister und verwies auf das Zukunftsfinanzierungsgesetz zur Stärkung von Finanzstandort und Startups und das Wachstumschancengesetz zur steuerlichen Erleicherung für Unternehmen.

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: ifo