Erwartungen enttäuscht

Henkel-Aktie bricht ein: Gewinnwarnung nach schwachem 2. Quartal

13.08.19 17:52 Uhr

Henkel-Aktie bricht ein: Gewinnwarnung nach schwachem 2. Quartal | finanzen.net

Henkel hat nach einem schwachen zweiten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt.

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Die zuvor angepeilte "Belebung der industriellen Nachfrage" erwartet der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern, unter anderem bekannt für die Marken Pril, Persil, Pattex und Loctite, nun nicht mehr, teilte der DAX-Konzern mit.

Im Gesamtjahr erwartet Henkel nun einen Rückgang beim währungsbereinigten Gewinn je Vorzugsaktie um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz, anstatt um einen mittleren einstelligen Prozentsatz. 2018 gab es hier ein Plus von 7 Prozent. Beim organischen Umsatzwachstum erwartet Henkel nun 0 bis 2 Prozent anstatt 2 bis 4 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge soll weiter bei 16 bis 17 Prozent liegen, nach 17,6 Prozent.

Im Quartal sank der Gewinn nach Steuern und Dritten um gut 7 Prozent auf 554 (nach 598) Millionen Euro, bereinigt um Sonderfaktoren um gut 9 Prozent auf 622 (685) Millionen Euro. Der Umsatz betrug 5,121 (5,143) Milliarden Euro, organisch ein Rückgang um 0,4 Prozent.

Analysten hatten ein leichtes Umsatzplus erwartet (organisch), der Gewinnrückgang wurde zudem nicht so hoch erwartet.

Das passiert mit der Henkel-Aktie

Gesenkte Jahresziele von Henkel haben am Dienstag die jüngste Erholung des Aktienkurses jäh beendet. Mit einem Verlust von letztlich 7,12 Prozent bei 85,36 Euro fanden sich die Papiere am Ende des DAX wieder. Damit sind die Kursgewinne seit Anfang Juli wieder Makulatur.

"Ein weiteres schwaches Quartal", lautete das kurze Fazit des Analysten Martin Deboo vom Investmenthaus Jefferies. Im Klebstoffgeschäft habe der Umsatz enttäuscht, wenngleich die Profitabilität die Erwartungen "locker" geschlagen habe. Anders das Segment Haar- und Hautpflege, in dem die bereinigte operative Marge (Ebit) mit 12,2 Prozent die Konsensprognose von 15,6 Prozent deutlich verfehlt habe.

"Keine Überraschung" nannte Virginie Roumage vom französischen Investmenthaus Bryan Garnier indes das reduzierte Ziel für den Umsatz in diesem Jahr. Sie habe die Kunden ihres Hauses bereits Ende Juni vor diesem Schritt von Henkel gewarnt. Alle Sparten hätten dazu beigetragen, dass Henkel die Erwartungen für das zweite Quartal verfehlt. In der Klebstoffsparte habe vor allem die schwache Nachfrage aus der Autobranche belastet.

Anleger waren zuletzt wieder etwas zuversichtlicher geworden. Anfang Juni war der Kurs mit 80,70 Euro auf den niedrigsten Stand seit November 2014 gefallen. Seitdem hatte er sich wieder um 14 Prozent erholt.

Dem Gesamtmarkt lief die Henkel-Aktie seit Jahresbeginn jedoch weit hinterher. Das wertet Analystin Celine Pannuti von JPMorgan als Beleg dafür, "dass man am Markt schon Sorgen um das erreichen der Jahresziele hatte".

Henkel-CEO: Überzeugt, dass Henkel die richtige Strategie hat

Henkel-Chef Hans Van Bylen zeigte sich trotz der Prognosesenkung nach schwachem zweiten Quartal überzeugt, dass der Konsumgüterkonzern in der derzeitigen Aufstellung und mit dem derzeitigen Management die richtige Strategie hat.

"Wir haben eine Strategie, die funktioniert", sagte Van Bylen in der Telefonkonferenz mit Journalisten.

Man mache unter anderem Fortschritte bei Digitalisierung, Agilität, Effizienzen und Wachstum.

"Ich bin überzeugt, dass dies die richtige Strategie ist", so der CEO. Sie sei für das aktuelle Umfeld mit neuen Herausforderungen angemessen.

Die Frage eines Journalisten, ob die Henkel-Eigentümer, die Familie Henkel, ihm den Turnaround noch zutraut bzw wie lange er noch an der Spitze bleibe, ließ Van Bylen unbeantwortet.

Fragen nach einem Verkauf des seit langem schwächelnden Bereiches Beauty Care erteilte Van Bylen eine Absage. "Ich bin davon überzeugt, dass es mit Beauty Care weiter eine gute Chance gibt, das Geschäft wieder zu profitablem Wachstum zu bringen", sagte er.

Nach den enttäuschenden Ergebnissen zum zweiten Quartal hatten die Analysten von Bernstein in einer Researchnote Dienstagmorgen angemerkt, "die neue große Frage ist, inwieweit die 'anhaltend schlechten operativen Ergebnisse' zu dramatische Änderungen führen würden", wie zum Beispiel einem Wechsel im Management oder einer strategische Überprüfung des Bereichs Beauty Care.

Van Bylen ist seit Mai 2016 Chef des Henkel-Konzerns.

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Henkel AG

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