Inflation im Euroraum steigt im Oktober auf 4,1 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone hat im Oktober weiter zugenommen.
Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 4,1 (September: 3,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 29. Oktober. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat zuletzt ihre Prognose bekräftigt, wonach die Inflation mittelfristig wieder unterhalb von 2 Prozent sinken wird; allerdings werde es länger dauern. Der preistreibende Effekt der Normalisierung der deutschen Mehrwertsteuer werde Anfang 2022 verschwinden, und im ersten Halbjahr dürfte auch der Inflationsdruck von den Energiepreisen nachlassen.
"Wir gehen nach wie vor davon aus, dass sich die Inflation im nächsten Jahr abschwächen wird, aber es wird länger dauern als ursprünglich erwartet", sagte Lagarde in einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, erhöhte sich ebenfalls. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) kletterte im Oktober auf 2,0 (September: 1,9) Prozent. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Anstieg auf 2,1 Prozent gemeldet worden.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Oktober in der Gesamtrate um 0,8 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,3 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
FRANKFURT (Dow Jones)
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