Wall Street letztlich von Gewinnmitnahmen belastet
Nach einem starken Start fielen die US-Börsen letztlich weit zurück.
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Der Dow Jones konnte zu Beginn der Donnerstagssitzung 0,29 Prozent auf 28.022,5 Punkte zulegen, dreht im Verlauf jedoch ins Minus. Er beendete den Tag mit einem Minus von 1,45 Prozent bei 27.534,25 Indexpunkten. Der NASDAQ Composite stieg mit einem Plus von 0,84 Prozent auf 11.235,53 Punkte in den Handel ein, fiel in der zweiten Handelshälfte jedoch ebenfalls weit zurück. Er ging letztlich 1,99 Prozent leichter bei 10.919,59 Einheiten in den Feierabend.
Die New Yorker Börsen sind am Donnerstag nach solidem Start wieder in den jüngsten Korrekturmodus verfallen. Laut Händlern gab eine erneute Verkaufswelle bei den an der NASDAQ stark vertretenen und zuletzt schwankungsreichen Technologiewerten die Richtung vor. Laut Analyst Mike Suter von der Credit Suisse bleiben diese zwar ein interessantes Langfrist-Investment mit strukturellen Wachstumstreibern. Nach bislang starkem Lauf in diesem Jahr und anspruchsvoll gewordenen Bewertungen, die schon als Anlass für die zurückliegenden Gewinnmitnahmen galten, sah er aber das Risiko, dass die Schwäche noch nicht zu Ende sein könnte.
Fehlende Fortschritte beim US-Konjunkturpaket
Die Demokraten blockierten am Donnerstag einen rund 500 Millionen Dollar schweren Plan der Republikaner im Senat. Das Paket sei unzureichend, argumentierte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer. Unter anderem sehe es keine Unterstützung des öffentlichen Nahverkehrs vor, kritisierte er.
Die Republikaner hielten den Demokraten vor, mit der Ablehnung auch die ergänzende Arbeitslosenhilfe von 300 Dollar pro Woche torpediert zu haben. "Sie müssen dem amerikanischen Volk erklären, gegen welchen Teil des Vorschlags genau sie sind", sagte der republikanische Mehrheitsführer Mitch McConnell. Die Republikaner hätten für die Annahme des Pakets auf 60 Stimmen kommen und damit auch mindestens sieben Demokraten auf ihre Seite ziehen müssen. Sie erreichten am Ende 52 Ja-Stimmen, weil auch ein republikanischer Senator dagegen stimmte. Außerdem hätte das Paket angesichts der ablehnenden Haltung der Demokraten kaum Chancen gehabt, das von ihnen kontrollierte Repräsentantenhaus zu passieren.
Augen auf EZB
Vor der Markteröffnung in den USA lag zunächst jedoch alle Aufmerksamkeit auf der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie erwartet legen Europas Währungshüter trotz bedenklich niedriger Inflation und des beispiellosen Konjunktureinbruchs in der Corona-Krise vorerst nicht nach. Die EZB hält an ihrem Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent fest und belässt auch den Umfang ihres Notkaufproramms für Anleihen und Aktien unverändert.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe konstant
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 5. September unterdessen keine Veränderung gezeigt. Im Vergleich zur Vorwoche blieb die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis konstant bei 884.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 850.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 884.000 von ursprünglich 881.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 21.750 auf 970.750. In der Woche zum 29. August erhielten 13,385 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 93.000.
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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