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ProSiebenSat.1-Aktie auf Talfahrt: Umsatz- und Ergebnisprognose für 2017 gesenkt

09.11.17 17:56 Uhr

ProSiebenSat.1-Aktie auf Talfahrt: Umsatz- und Ergebnisprognose für 2017 gesenkt | finanzen.net

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat seinen Jahresausblick wegen Herausforderungen im TV-Bereich nach unten geschraubt.

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Der Umsatz werde nun um einen mittleren statt hohen einstelligen Prozentbereich steigen, teilte das im DAX 30 notierte Unternehmen am Mittwochabend in München mit. Zudem solle das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Zuvor war das Unternehmen noch davon ausgegangen, dass beide Kennziffern den Vorjahreswert übertreffen werden.

Es ist nicht die erste Warnung, die ProSiebenSat.1 Media SE in diesem Jahr herausgeben musste. Bereits Ende August hatte ein vorsichtigerer Ausblick beim TV-Geschäft im dritten Quartal für Aufregung an der Börse gesorgt und die Aktie stark ins Minus abgleiten lassen.

Zu schaffen machten ProSiebenSat.1 weiter Probleme in Teilen des Segments Digital Entertainment, in dem das Unternehmen sein Geld unter anderem mit digitaler Werbung verdient. Im TV-Bereich wurden Produktionen teilweise ins kommende Jahr verschoben. Zudem steigen die Programmkosten stärker.

Im dritten Quartal legten die Umsätze von ProSiebenSat.1 um 3 Prozent auf 883 Millionen Euro an, was die Erwartungen der Analysten leicht übertraf. Stärkster und einziger Wachstumstreiber war hier das Geschäft mit den Onlineportalen wie Parship, Flaconi oder Amorelie.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieb mit 202 Millionen Euro unverändert. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 99 Millionen Euro und damit eine Million mehr als ein Jahr zuvor.

ProSiebenSat.1 auf Mehrjahrestief

Viel Kummer und ein wenig Freude haben die deutschen Fernsehkonzerne ihren Aktionären am Donnerstag bereitet: Während RTL nun zuversichtlicher in die Zukunft blickt, schockte ProSiebenSat.1 die Investoren mit einer weiteren Prognosesenkung wegen Herausforderungen im TV-Bereich.

Die Papiere von ProSiebenSat.1 brachen daraufhin als klares Schlusslicht im Leitindex DAX zum Xetra-Handelende um 9,21 Prozent auf 25,74 Euro ein. Dies war der zweite herbe Rückschlag nach dem Kursrutsch von fast 15 Prozent Ende August diesen Jahres, als der Medienkonzern bereits auf den schwachen TV-Markt hingewiesen hatte.

Seitdem kamen die Anteilsscheine nicht mehr richtig auf die Beine. Zwischenzeitliche Kurserholungen erwiesen sich immer wieder als Strohfeuer. Mittlerweile notieren die Papiere wieder auf dem Niveau von Anfang 2013.

Händler sagten nun am Donnerstag, die revidierten Prognosen des DAX-Konzerns überraschten eigentlich nicht wirklich. Allerdings seien bei dem Konzern seit einiger Zeit Leerverkäufer am Werk. Dies bedeutet, dass viele Anleger auf weiter fallende Kurse gewettet haben.

Auch Analysten äußerten sich skeptisch. So strich die Expertin Annick Maas vom Investmenthaus Liberum ihre Kaufempfehlung für die Papiere von ProSiebenSat.1 und reduzierte zudem das Kursziel von 40,00 auf 32,00 Euro. Der Konzern habe nun schon zum vierten Mal in diesem Jahr den Ausblick gesenkt. Maas kürzte ihre Schätzungen und rechnet auch mit sinkenden Markterwartungen.

Die Aktien von RTL lagen unterdessen moderat im Plus und gehörten damit zu den besseren Werten im ebenfalls wenig bewegten MDAX. Seit Jahresbeginn gerechnet steht aber ein Minus von fast 8 Prozent zu Buche, während der der mittelgroßen Werte um mehr als 21 Prozent gestiegen ist. ProSiebenSat.1 sind im bisherigen Jahresverlauf derweil abgeschlagenes Schlusslicht im DAX mit einem Minus von rund 28 Prozent.

ProSiebenSat1. droht bei weiteren Kursverlusten DAX-Abstieg

Die jüngste Gewinnwarnung von ProSiebenSat.1 könnte für die Aktien des Medienkonzerns schlimmere Folgen haben als nur den Kurseinbruch vom Donnerstag. Sollte sich die Talfahrt der Papiere fortsetzen, droht ihnen im Dezember der Abstieg aus dem deutschen Leitindex DAX.

Nach dem Kurseinbruch am Nachmittag um 10,69 Prozent auf 25,32 Euro brachte es der Konzern nur noch auf eine Marktkapitalisierung von knapp 5,9 Milliarden Euro. Auf Basis dieses Standes würde es laut dem Analysten und Index-Experten Michael Bissinger von der DZ Bank ab der Marke von 5,5 Milliarden Euro kritisch werden.

Dann könnten die Papiere auf einen Abstiegsrang rutschen. Aktuell sind die ProSieben-Papiere noch knapp sieben Prozent davon entfernt. Als potenzielle Nachfolger kämen derzeit Covestro oder die Deutschen Wohnen in Frage. Die entscheidenden Ranglisten der Deutschen Börse für die DAX-Familie werden am 5. Dezember veröffentlicht. /kro/he

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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Bildquellen: Holger Rauner © ProSiebenSat.1 Media AG, Jan Pitman/Getty Images

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15.11.2024ProSiebenSat1 Media SE OverweightBarclays Capital
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22.11.2024ProSiebenSat1 Media SE HoldWarburg Research
15.11.2024ProSiebenSat1 Media SE HoldDeutsche Bank AG
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