ADVA-Aktie gibt trotzdem nach: ADVA kann im vierten Quartal umsatzseitig zulegen - will weiter kräftig wachsen
Der vor der Übernahme durch den US-Konzern Adtran stehende Telekomausrüster ADVA profitiert weiter von der Digitalisierung.
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So nahmen Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr deutlich zu. Im Schlussquartal wurde die Ergebnisentwicklung jedoch von den höheren Beschaffungskosten im Zusammenhang mit dem herrschenden Halbleitermangel belastet. Für 2022 sieht das Unternehmen erheblichen Spielraum für weiteres Wachstum.
Die Aktie verlor am Donnerstagmorgen in einem schwachen Marktumfeld im Zuge des Angriffs Russlands auf die Ukraine 1,5 Prozent.
ADVA legte dabei im Schlussquartal noch einmal deutlich zu. So stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 12,2 Prozent auf 157,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen in München mitteilte. Dabei sei das Wachstum von der höheren Nachfrage der Telekomdienstleister nach Netzzugangslösungen getrieben worden, hieß es.
Das operative Ergebnis wurde jedoch durch höhere Kosten belastet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag auf Pro-forma-Basis mit knapp 14,4 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Die entsprechende Marge sank um 1,1 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent. Neben den höheren Beschaffungskosten belasteten auch Ausgaben für die bevorstehende Fusion mit Adtran. Unter dem Strich verdiente ADVA dank eines Steuerertrages mit 17,5 Millionen Euro fast ein Drittel mehr als im Vorjahr.
Im Gesamtjahr konnte ADVA Rekordwerte erzielen. Der Umsatz stieg um knapp sieben Prozent auf gut 603 Millionen Euro. Das Pro-forma-Ebit sprang um 61,5 Prozent auf 54,6 Millionen Euro, die entsprechende Marge um 3,1 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent. Das Unternehmen erreichte dabei die oberen Spannen seiner gesetzten Ziele.
Für das laufende Jahr zeigte sich ADVA dank voller Auftragsbücher zuversichtlich. So soll der Umsatz auf 650 Millionen bis 700 Millionen Euro steigen. Die Ebit-Marge auf Pro-forma-Basis sieht das Unternehmen in einer breit gefassten Spanne von 6,0 bis 10,0 Prozent.
Der US-Glasfaserspezialist Adran hatte sich Ende Januar bei seinem Übernahmeangebot mehr als 60 Prozent an ADVA gesichert. ADVA stellt unter anderem Komponenten für den neuesten Mobilfunkstandard 5G her. Die Transaktion soll früheren Angaben zufolge im zweiten oder dritten Quartal abgeschlossen werden. Der Zusammenschluss muss noch von den Behörden genehmigt werden, unter anderem auch vom Bundeswirtschaftsministerium.
Als Entgegenkommen plant der Telekommunikationsausrüster früheren Aussagen eines Konzernsprechers zufolge, sicherheitsrelevante Bestandteile des Unternehmens in eine Tochtergesellschaft auszugründen, die nicht von der Übernahme betroffen ist. Mit einem Ergebnis der Prüfung sei im Sommer zu rechnen, hatte der Sprecher dem "Handelsblatt" Anfang Februar gesagt.
Das neue Unternehmen soll an der US-Technologiebörse Nasdaq und an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet werden. ADVA und Adtran streben innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion jährliche Synergien von etwa 52 Millionen Dollar vor Steuern an.
Die ADVA-Aktie sinkt via XETRA stellenweise um 0,68 Prozent auf 14,70 Euro./nas/mis
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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Bildquellen: ADVA Optical Networking
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