Erholung

ProSiebenSat.1-Aktie steigt: ProSieben-Chef erwartet starke Werbeerlöse - zurückhaltend beim Thema Fusion

01.06.21 15:55 Uhr

ProSiebenSat.1-Aktie steigt: ProSieben-Chef erwartet starke Werbeerlöse - zurückhaltend beim Thema Fusion | finanzen.net

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 Media SE steht nach Angaben von Vorstandssprecher und CFO Rainer Beaujean vor einer starken Entwicklung der Werbeerlöse im Juni.

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"Im Juni sieht es sehr gut aus", sagte der ProSiebenSat.1 Media-Manager in einem Pressegespräch im Vorfeld der Hauptversammlung des MDAX-Konzerns. Der Mai sei mit einem Wachstum von 60 Prozent zum Vorjahr sehr stark gewesen, auch im Juni sei eine Entwicklung auf dem Niveau zu erwarten.

Im April waren die Erlöse bereits um 40 Prozent im Vergleich zu dem von der Pandemie stark betroffenen Vorjahresmonat gestiegen. Die vor drei Wochen geäußerte Erwartung für den Mai, "dass wir uns über 60 Prozent versus Vorjahr und damit oberhalb des 2019er-Wertes befinden, das ist eingetreten", sagte Beaujean.

ProSieben-Chef zurückhaltend beim Thema Fusionen

Der Vorstandssprecher und CFO der ProSiebenSat1 Media SE hat sich auf der Hauptversammlung des Medienkonzerns zurückhaltend zu möglichen Zusammenschlüssen mit anderen Medienhäusern geäußert. "Bei all der Fantasie, die durch solche Spekulationen im ersten Moment geweckt wird, ist es aber letztendlich fraglich, wie ein Zusammenschluss mit einem traditionellen Medienunternehmen, national oder international, zu diesen Zielen beitragen könnte", sagte Rainer Beaujean mit Blick auf die Umsetzung der eigenen Strategie.

Um eine mögliche Übernahme von ProSieben oder einen Zusammenschluss einem anderen Unternehmen gibt es immer wieder Spekulationen. So will etwa der Großaktionär Mediaset eine europäische Medienholding aufbauen. Auch der Chef von Bertelsmann und der RTL Group, Thomas Rabe, sagte vor einigen Monaten, dass er sich eine Übernahme von ProSieben vorstellen könnte, wenn die Kartellwächter einlenken würden. Das Thema stehe aber nicht unmittelbar an.

"Kolportierte Kostensynergien sind grenzübergreifend im lokalen Mediengeschäft kaum zu realisieren und werden auf nationaler Ebene durch Dissynergien neutralisiert", sagte Beaujean in seiner Rede auf der virtuellen Hauptversammlung in Unterföhring bei München. "Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Medien- und Meinungsvielfalt in Deutschland und auf den Wirtschaftsstandort Bayern."

Das Interesse anderer Unternehmen zeige jedoch, "dass das Potenzial unseres Geschäftsmodells gesehen wird." Man werde sich keiner sinnhaften Idee verschließen und höre sich alle Vorschläge "ergebnisoffen" an. Die eigene Strategie bedürfte aber keiner Hilfe von außen. "Wir konzentrieren uns auf uns und haben eine klare Vorstellung davon, wie wir durch Investitionen in unser eigenes Geschäft unsere Zukunft gestalten und Wachstum generieren."

Mit Mediaset gebe es derzeit keine Gespräche, hatte Beaujean im Vorfeld der Hauptversammlung bei einem Pressegespräch gesagt. Er habe Mediaset-CFO Marco Giordani vor etwa eineinhalb Jahren kennengelernt. "Seitdem bieten wir immer wieder Gespräche an, das machen wir sowieso im Rahmen unserer Investorenkommunikation, aber bisher gab es keinen weiteren Kontakt dazu", so Beaujean.

Der italienische Medienkonzern Mediaset, der von der Familie des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrolliert wird, ist größter Einzelaktionär bei ProSieben. Inklusive Finanzinstrumenten ist ihm eine Beteiligung von 23,53 Prozent zuzurechnen. Im Februar hatte Mediaset angekündigt, innerhalb der nächsten zwölf Monate keine weiteren ProSieben-Anteile erwerben zu wollen. Im Dienstagshandel klettern die Papiere von ProSiebenSat.1 Media via XETRA zeitweise um 1,89 Prozent auf 18,87 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: Jan Pitman/Getty Images

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