RTL-Aktie unter Druck: Schwacher Werbemarkt zehrt am Gewinn
Die RTL Group hat im vergangenen Jahr mit schwachen Werbeeinnahmen zu kämpfen gehabt.
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Die Bertelsmann-Tochter verdiente deutlich weniger. Die Dividende sinkt entsprechend. Im laufenden Jahr rechnet die Senderkette mit einer leichten Erholung der Werbemärkte, hat aber höhere Kosten für Programm und Streaming zu tragen.
Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 6,2 Milliarden Euro nach 6,6 Milliarden im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) sank auf 782 Millionen von 922 Millionen Euro. Die Zahlen klammern RTL Nederland aus, dessen Verkauf im Dezember für 1,1 Milliarden Euro vereinbart wurde. Dieses Geschäft wird als nicht fortgeführte Aktivität verbucht. Auf Pro-Forma-Basis, also inklusive RTL Nederland, lagen der Umsatz bei 6,9 Milliarden Euro und das EBITA bei 927 Millionen Euro, was in etwa den Erwartungen des Konzerns entsprach. Die TV-Werbeerlöse sanken im Berichtszeitraum um 8,2 Prozent.
Unter dem Strich - inklusive des nicht fortgeführten Geschäfts - sank der auf RTL-Aktionäre entfallende Gewinn um gut 30 Prozent auf 467 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen gemäß der Dividendenpolitik 2,75 Euro je Aktie erhalten nach 4,00 Euro im Vorjahr. Die Aktionäre werden aber von dem Verkauf des Niederlande-Geschäfts, dessen Abschluss in diesem Jahr erfolgen wird, profitieren.
Im laufenden Jahr rechnet RTL mit einem Umsatzanstieg auf rund 6,6 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITA soll 750 Millionen Euro erreichen, wobei Abweichungen von 50 Millionen Euro nach oben oder unten möglich sind. Höhere Programmkosten werden vor allem für die Spiele der Fußball-Europameisterschaft anfallen. Die Streaming-Anlaufverluste werden von 176 Millionen Euro im Vorjahr wegen höherer Investitionen in Frankreich auf voraussichtlich 200 Millionen Euro steigen.
RTL-Chef Rabe schaut auf Rechte für Fußball-Bundesliga
RTL-Chef Thomas Rabe erwägt den Erwerb von Medien-Rechten für die Fußball-Bundesliga. "Wir schauen uns alles an, was an Sportrechten auf den Markt kommt - natürlich auch die Bundesliga-Rechte", sagte Rabe am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Allerdings habe sich die Bertelsmann-Tochter noch nicht entschieden, ob und wie der Fernsehkonzern weiter verfahren wolle.
"Die Sportrechte spielen für uns eine große Rolle", sagte der Chef der Sendergruppe. "Das gilt sowohl für RTL, also für lineares TV, als auch für RTL+." Auf die Frage, an welcher Form der Berichterstattung er interessiert sei, antwortete er nicht.
Das Bundeskartellamt hatte Ende Februar dem neuen Ausschreibungsmodell der Deutschen Fußball Liga endgültig zugestimmt. Zuletzt hatte die DFL den Interessenten für die TV-Rechte der Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 die Unterlagen zugeschickt. Die eigentliche Auktion soll Mitte April erfolgen.
Derzeit hat der MDAX-Konzern keine Rechte für die Fußball-Bundesliga. Die Sendergruppe zeigt hingegen Spiele der Fußball-Nationalmannschaft und hat zudem Rechte für die Europa League und für die Conference League. Zudem hat RTL von der Telekom Sub-Lizenzen für zwölf Spiele der Heim-Europameisterschaft erworben.
Gewinnziel der RTL Group enttäuscht und belastet Kurs
Ein überraschend niedriges Gewinnziel der RTL Group für dieses Jahr hat den Aktienkurs am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit September 2020 absacken lassen. In der Spitze ging es gut 8 Prozent auf 30,60 Euro für die Anteilscheine der TV- und Mediengruppe bergab. Nun zeigt sich die RTL-Aktie zeitweise noch 7,86 Prozent tiefer bei 30,70 Euro. Stärker unter Druck gerieten im MDAX der mittelgroßen Börsentitel nur die Papiere des Chemiekonzerns LANXESS.
Das Medienunternehmen hat für 2024 ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebita) von 750 Millionen Euro plus/minus 50 Millionen Euro anvisiert. Laut Analystin Lisa Young von Goldman Sachs steht dem eine Konsensschätzung von 841 Millionen Euro gegenüber. Selbst im günstigsten Fall würde RTL also hinter der Markterwartung zurückbleiben.
"Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 ist etwas schwach", urteilte Analyst Adam Berlin von der Bank UBS. Setze man ein Ebita von 750 Millionen Euro an, also den Mittelwert der in Aussicht gestellten Spanne, so dürfte die entsprechende Konsensschätzung um 6 Prozent sinken.
RTL wolle in diesem Jahr wieder wachsen, das stimme erst einmal zuversichtlich, schrieb Analystin Silvia Cuneo von der Deutschen Bank. Allerdings dürfte die Profitabilität weiterhin unter Druck stehen wegen Investitionen in das Streaming-Geschäft.
FRANKFURT (Dow Jones) / LUXEMBURG (dpa-AFX)
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