Ergebnisausblick bleibt

Schaeffler-Aktie springt dennoch an: Schaeffler senkt Umsatzprognose wegen Autoflaute

09.11.21 16:03 Uhr

Schaeffler-Aktie springt dennoch an: Schaeffler senkt Umsatzprognose wegen Autoflaute | finanzen.net

Auch der Zulieferer Schaeffler bekommt nach einem bisher guten Jahresverlauf die Flaute auf den Automärkten zu spüren.

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Weil für das Jahr nun kaum noch mit einem nennenswerten Anstieg der weltweiten Autoproduktion zu rechnen ist, kappte das Management um Klaus Rosenfeld am Dienstag die Erwartungen für den Jahresumsatz. Weil die Sparte für die Zulieferung an die restliche Industrie aber weiter besser läuft als gedacht, konnte Schaeffler für das dritte Quartal ordentliche Zahlen vorlegen und bestätigte auch die Prognose für die Marge des operativen Ergebnisses.

Weil weltweit nicht mehr so viele Autos gebaut werden wie zunächst gedacht, rechnet Schaeffler insgesamt nun noch mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von über 7 Prozent in diesem Jahr. Zuletzt hatte Rosenfeld über 11 Prozent anvisiert. Vor allem der Teilemangel bei elektronischen Halbleitern hatte im dritten Quartal die Werke von Autobauern rund um den Globus stillstehen lassen. Autokonzerne wie Volkswagen, Daimler und BMW verkauften in der Folge deutlich weniger Autos. Autozulieferer wie Continental, HELLA und die Franzosen von Faurecia dämpften die Geschäftsaussichten bereits.

Bei ihrer Ergebnisprognose bleiben die Franken nach einem unerwartet guten Abschneiden im dritten Quartal aber - die um Sondereffekte bereinigte Marge für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll nach wie vor zwischen 8 und 9,5 Prozent liegen.

In den Monaten Juli bis September lief es für Schaeffler vor allem dank der Sparte für die restliche Industrie deutlich besser als von Analysten befürchtet. Der Umsatz ging zwar um 1,8 Prozent auf 3,33 Milliarden Euro zurück. Währungsbereinigt war das ein Minus von 3 Prozent - Experten hatten mit einem doppelt so starken Rückgang gerechnet.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag 15,6 Prozent unter dem Vorjahreswert bei nun 272 Millionen Euro, fiel damit aber ebenfalls bedeutend besser aus als erwartet. Unter dem Strich fuhr Schaeffler einen Gewinn von 149 Millionen Euro ein, nachdem das Unternehmen vor einem Jahr einen Verlust von 171 Millionen Euro ausgewiesen hatte.

Schaeffler macht den Großteil seines Geschäfts mit der Zulieferung an die Autoindustrie. Hier stellt der Konzern Komponenten für Motoren, Getriebe und das Fahrwerk her. Die zunehmenden Engpässe in den Lieferketten, insbesondere bei Halbleitern, hätten zu einem erheblichen Rückgang der Kundenabrufe geführt, hieß es vom Konzern. Besser lief es auch im dritten Quartal bei den Ersatzteilen für die Autobranche, der Umsatz legte um rund ein Zehntel zu.

In der Sparte für die Industrie, in der Schaeffler unter anderem Wälzlager für Industriemaschinen, Windkraft-Anlagen und Luftfahrt-Turbinen anbietet, liefen die Geschäft sogar noch runder. Der Erlös in der Sparte kletterte um 17,6 Prozent. Die Nachfrage habe unter anderem in China bei Kunden aus der Windkraftbranche und der Industrieautomatisierung zugelegt.

Schaeffler-Aktien springen auf Dreimonatshoch - Lob für Profitabilität

Die Anleger von Schaeffler haben am Dienstag das Lob von Analysten für die Profitabilität aufgegriffen. Der Kurs schnellte nach den Zahlen zum dritten Quartal zuletzt um 7,71 Prozent hoch auf 7,69 Euro und kehrte so nach fast drei Monaten wieder über die Marke von 7,50 Euro zurück. Es wurde also nicht zur Belastung, dass der Autozulieferer seine Umsatzprognose wegen der Flaute in der Autoindustrie senken musste. Gut an kam, dass der Ergebnisausblick aufrecht behalten wurde.

Das währungsbereinigte Umsatzwachstum soll in diesem Jahr über 7 Prozent liegen statt über 11 Prozent, die bereinigte operative Marge soll aber nach wie vor im Bereich von 8 bis 9,5 Prozent liegen. Der JPMorgan-Experte Jose Asumendi lobte denn auch in einer ersten Reaktion die hohe Profitabilität in einem schwierigen Quartal, weshalb das operative Ergebnis (Ebit) um 24 Prozent über den Erwartungen gelegen habe. Laut Asumendi haben aber auch die Erlöse im vergangenen Quartal um vier Prozent über dem Konsens gelegen.

/men/stk

HERZOGENAURACH / FRANKFURT (dpa-AFX)

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