TAG-Aktie dennoch tiefer: Steigende Mieten treiben TAG Immobilien an - Ausblick und Dividende bleiben
Steigende Mieten in Ballungszentren geben TAG Immobilien weiter Auftrieb.
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Auch wenn die gegenwärtige Entwicklung der Covid-19-Pandemie in Deutschland nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet sei, verlaufe das Geschäft weiterhin planmäßig, teilte die im MDAX notierte Gesellschaft am Donnerstag in Hamburg mit. Den Ausblick auf das laufende Jahr und die geplante Dividende wurden bestätigt. Die Aktie gab am Mittag in einem insgesamt schwachen Markt um etwa drei Prozent nach.
Im ersten Quartal erhöhte sich das operative Ergebnis (FFO1) im Jahresvergleich um 6,3 Prozent auf 42 Millionen Euro. Zum Zuwachs trugen neben höheren Mieten auch geringere Kosten bei. Die Mieteinnahmen kletterten um 1,4 Prozent auf 79,7 Millionen Euro. Dabei hätten die Mieten auf vergleichbarer Basis inklusive des Leerstandabbaus um 2,3 Prozent zugelegt. Das Konzernergebnis reduzierte sich allerdings etwa wegen höherer Ertragsteuern um 3,6 Prozent auf 32,1 Millionen Euro.
Die für Immobilienunternehmen wichtige operative Kenngröße FFO1 (Funds from Operations) soll 2020 wie bereits bekannt auf 168 bis 170 Millionen Euro zulegen. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren, die dann für das Jahr eine Dividende von 87 Cent je Aktie bekommen sollen. Für das Jahr 2019 will das Management wie geplant eine Dividende von 82 Cent zahlen.
Den größeren Immobilienkonzernen weht aufgrund steigender Mieten in den deutschen Ballungsgebieten ein immer stärkerer politischer Gegenwind entgegen. Erst jüngst verlängerte der Bundestag angesichts der anhaltenden Wohnungsnot die Mietpreisbremse um fünf Jahre und verschärfte sie zudem. Künftig können Mieter zu viel gezahlte Miete erstmals auch rückwirkend für bis zu zweieinhalb Jahre zurückfordern.
In Berlin trat vor kurzem ein Gesetz für einen Mietendeckel in Kraft. Damit werden die Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen in der Hauptstadt, die vor 2014 gebaut wurden, in den kommenden fünf Jahren eingefroren. Für Neuvermietungen gelten Obergrenzen. Die Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und FDP wollen das Gesetz zur Mietbegrenzung wieder kippen und reichten deshalb jüngst im Rahmen eines Normenkontrollverfahrens Klage beim Bundesverfassungsgericht ein.
Die Immobilien des Hamburger Konzerns liegen in den sogenannten B- und C-Standorten und damit in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgroßen Städten. So befänden sich im Zentrum von Berlin nur rund 300 Wohnungen von den mehr als 83 000 Wohnungen des Immobilienkonzerns. Der größte Teil der Wohnimmobilien stehe in ostdeutschen Städten wie etwa Gera, Leipzig, Chemnitz, Erfurt sowie im Umfeld von Berlin. Erst jüngst stieg TAG Immobilien mit dem Zukauf des Projektentwicklers Vantage Development in den polnischen Markt ein.
Die vertraglich gesicherte Pipeline der TAG Immobilien umfasste Ende März in Polen etwa 5700 Wohnungen, wie der Immobilienkonzern weiter mitteilte. Davon sollen nach Fertigstellung rund 3400 verkauft und die restlichen 2300 Wohnungen vermietet werden. In den kommenden drei bis fünf Jahren will TAG Immobilien einen Mietbestand von rund 8000 bis 10000 Wohnungen haben. Mit Mieteinnahmen in Polen rechnet das Unternehmen ab 2021.
/mne/kro/mis
HAMBURG (dpa-AFX)
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