Entgegen den Erwartungen

Dezember: ifo-Geschäftsklimaindex fällt unerwartet

18.12.23 13:21 Uhr

Dezember: ifo-Geschäftsklimaindex fällt unerwartet | finanzen.net

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Dezember entgegen den Erwartungen nicht weiter aufgehellt, woran sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen Anteil hatten.

Der ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 86,4 (November revidiert: 87,2) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 87,7 prognostiziert. Vorläufig waren für November 87,3 Punkte gemeldet worden.

Der Index der Lagebeurteilung ging auf 88,5 (Vormonat: 89,4) Punkte zurück. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 89,6 Punkte prognostiziert. Der Index der Geschäftserwartungen sank auf 84,3 (revidiert: 85,1) Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf 85,6 Punkte, Basis war ein vorläufiger Oktober-Wert von 85,2. "Die Konjunktur bleibt auch in der Weihnachtszeit schwach", kommentierten die Konjunkturforscher das Ergebnis.

Im verarbeitenden Gewerbe fiel der Geschäftsklimaindex merklich. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter. Auch bei den Erwartungen nahm der Pessimismus wieder zu. Insbesondere energieintensive Branchen tun sich schwer. Der Auftragsbestand ist insgesamt weiter rückläufig.

Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima leicht. Die Dienstleister zeigten sich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem berichteten sie von weniger Skepsis bei den Aussichten für das kommende Halbjahr. In der Gastronomie verbesserte sich die Geschäftslage. Die Erwartungen stürzten jedoch ab.

Auch im Handel erlitt das Geschäftsklima einen Rückschlag. Die Unternehmen beurteilten die aktuelle Lage merklich schlechter. Auch ihre Erwartungen trübten sich ein. Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel verläuft enttäuschend.

Im Bauhauptgewerbe sank der Geschäftsklimaindikator auf den niedrigsten Wert seit September 2005. Die Firmen beurteilten ihre aktuelle Lage schlechter. Zudem ging etwa jedes zweite Unternehmen von einer weiteren Eintrübung der Geschäfte in den kommenden Monaten aus.

DJG/hab/kla

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: ifo