Mark Mobius: Diese Aktien sollten Anleger jetzt kaufen
Aktien von Schwellenländern sind laut Investor Mark Mobius derzeit ein lohnenswertes Investment. Nur zwei Ereignisse könnten Investoren in diesem Bereich in die Parade fahren, erklärt Emerging Markets-Experte Mark Mobius.
Die Sorge um eine Ausweitung der Wirtschaftskrise in der Türkei und ein Übergreifen der Währungskrise auf die Währungen anderer Schwellenländer hat in den vergangenen Monaten viele Anleger dazu veranlasst, ihr Geld aus den Emerging Markets abzuziehen. Zumal auch andere Volkswirtschaften, wie Argentinien, Brasilien oder Indonesien, angesichts steigender Ölpreise und eines starken Greenback deutlich unter Druck gerieten und der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China für zusätzliche Verunsicherung sorgte.
Zeit, wieder einzusteigen?
Auch Schwellenländer-Experte Mark Mobius hat angesichts der Negativfaktoren in den vergangenen Monaten vorsichtig agiert, glaubt aber nun, dass die Zeit gekommen ist, wieder in den Emerging Markets einzusteigen. Gegenüber CNBC erklärte der Experte, dass in einigen Schwellenländern am Devisen- aber auch am Aktienmarkt Erholungstendenzen auszumachen sind. Dabei hätten insbesondere die lateinamerikanischen Märkte, allen voran Brasilien, die Erholung bei Schwellenländeraktien vorangetrieben. "Aktien aus Schwellenländern sehen heute sehr billig aus. Es ist Zeit, einzusteigen", so die Einschätzung des Investors.
Konzentration auf traditionelle Branchen
Auch wenn Mobius keine konkreten Aktienempfehlungen ausgab, wurde er doch im Hinblick auf mögliche Investitionsbranchen deutlicher. Er konzentriere sich auf traditionelle Branchen, wie den Einzelhandel. Dabei hat Mobius eigenen Angaben zufolge Unternehmen im Blick, die ihre Produktivität mithilfe von Technologien verbessern. Zudem fokussiere er sich auf Unternehmen mit starken Bilanzen und geringen Schulden und nannte auch solche Branchenvertreter, die ihre Barreserven teilweise in die Expansion und in Dividendenzahlungen investieren, als lukrative Investitionsmöglichkeiten.
"Dividenden sind ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen einerseits über Bargeld verfügt und andererseits auch an die Aktionäre denkt", so der Experte weiter.
Gegenwind droht
Doch ganz ohne Risiko scheint auch der Emerging Markets-Experte Investitionen in Schwellenländern zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zu sehen. Insbesondere zwei Faktoren könnten die Aktien in aufstrebenden Volkswirtschaften künftig weiter unter Druck setzen. Zum einen eine "wirklich schlimme Eskalation" im Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China, die Mobius allerdings offenbar für wenig wahrscheinlich hält. "Ich denke, die Chinesen sind klug genug zu wissen, ob sie Trump etwas geben, mit dem sie nach Hause gehen können, sie werden auf lange Sicht ein Gewinner sein. Sie müssen möglicherweise kurzfristig etwas aufgeben, aber auf längere Sicht wird es ihnen gut gehen", so der Experte weiter.
Und zum anderen ein starker Anstieg der Ölpreise, der die Wirtschaft vieler Schwellenländer wieder deutlicher unter Druck setzen könnte. Doch die von vielen Investoren gefürchtete Marke von 100 US-Dollar je Barrel scheint - zumindest bis zum Jahresende 2018 - außer Reichweite zu sein. Zeitgleich hätten sich die Währungen vieler Schwellenländer zum US-Dollar stabilisiert, so dass ein Ölpreisanstieg die Wirtschaftslage in den Emerging Markets nicht wesentlich beeinflussen dürfte, erklärt Mobius gegenüber CNBC weiter.
Länderempfehlungsliste
Neben China, wo Mobius einige kleinere und mittelgroße "interessante" Unternehmen ausgemacht haben will, nimmt der Investor auch Indien ins Visier. Dort hätten die Wachstumsraten zuletzt die von China übertroffen. Darüber hinaus hat er noch eine Reihe weiterer Länder unter Beobachtung: "Wir fangen jetzt an, uns wieder in Indonesien umzuschauen, auch Thailand hat sich natürlich nicht schlecht entwickelt", so der Experte. Ebenfalls auf dem Schirm hat Mobius Malaysia.
Auch andere Experten werden für Emerging Markets wieder zuversichtlich
Mark Mobius steht mit seiner Einschätzung für die Investmentchancen in Schwellenländern nicht alleine da. Auch eine Reihe andere Experten ruft angesichts deutlich niedrigerer Kurse wieder Einstiegsniveaus aus. Neben der DZ Bank und der Raiffeisen Bank sieht auch Franklin Templeton wieder Potenzial in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Auch wenn die Sorge um eine Eskalation im Handelskrieg weiter besteht, scheinen viele Experten diese nicht mehr als Grund gegen ein Investment in diesem Bereich zu bewerten.
Redaktion finanzen.net
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