Mercedes-Benz-Aktie negativ: Ab 2026 will Mercedes-Benz nur noch vollelektronische Transporter bauen
Mercedes-Benz setzt künftig auch im Transportergeschäft ausschließlich auf vollelektrische Fahrzeuge und erhofft sich dadurch erhebliche Einspareffekte.
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Ab 2026 sollen alle neu entwickelten Vans nur noch auf einer Architektur, der sogenannten Van Electric Architecture, vom Band laufen, kündigte das Unternehmen anlässlich seines Strategie-Updates an. Zudem werde die Anzahl der Varianten massiv verringert - um mehr als die Hälfte im Vergleich zu den aktuellen Verbrennerfahrzeugen. Im Ergebnis soll der Absatzanteil elektrischer Vans deutlich erhöht werden.
"Unser Ziel ist, den Anteil der elektrischen Vans am Gesamtabsatz bis 2030 auf über 50 Prozent zu steigern", gab Vans-Entwicklungschef Andreas Zygan als Ziel aus. Als erster Zwischenschritt soll der Anteil im Jahr 2026 auf bis zu 20 Prozent erhöht werden. Aktuell liegt der Anteil noch unter 4 Prozent.
Mindestens 10% Rendite bis 2030
In Sachen Profitabilität will Mercedes-Benz Vans bis zum Ende des Jahrzehnts durchgehend eine zweistellige bereinigte Rendite sicherstellen. Bis 2025 dürfte das Unternehmen in der auch für dieses Jahr angestrebten Bandbreite von 11 bis 13 Prozent bleiben, sagte Finanzvorstand Mario Pucher während eines Gesprächs mit Journalisten. Danach - mit dem Hochlauf der neuen Modelle - dürfte es dann eher in Richtung 10 Prozent gehen.
Bei den Zielgruppen will sich das Unternehmen, wie schon der Autobereich Mercedes-Benz Cars, stärker auf besser ausgestattete Vans im Premiumsegment mit hohen Margen konzentrieren. Um die Profitabilität zu verbessern, sollen die Fixkosten bis 2025 um etwa ein Fünftel im Vergleich zu 2019 gesenkt werden. In der Produktion will die Vans-Sparte des Stuttgarter DAX-Konzerns Prozesse optimieren: Die Produktionszeit für einen Van soll dadurch etwa um bis zu ein Viertel verkürzt werden.
Wachstum in USA und China
Den Großteil seines Geschäfts erwirtschaftet Mercedes-Benz Vans nach wie vor in Europa. Aktuell werden etwa 60 Prozent aller Vans auf dem Kontinent verkauft. Deutliches Wachstumspotenzial wird in den USA gesehen, wo sich der Marktanteil seit 2018 bereits auf 16 Prozent verdoppelt hat. Angreifen will das Unternehmen in der Region mit großen gewerblichen Premium-Vans. Bis 2023 soll der Absatz in den USA "signifikant und profitabel" erhöht werden. Ein konkretes Ziel wurde nicht genannt. Gute Wachstumsmöglichkeiten sieht das Unternehmen auch in China. Hier will Mercedes-Benz im Privatbereich mit Luxus-Vans punkten. Die Reichweite der vollelektrischen Vans für Privatkäufer soll bei "deutlich über 500 Kilometern" liegen.
Die elektrischen Transporter auf der neuen Plattform will Mercedes-Benz in seinen Werken Düsseldorf und im spanischen Vitoria produzieren. Dazu soll als erstes Werk für rein vollelektrische, leichte Nutzfahrzeuge der polnische Standort Jawor kommen. "Weitere Standorte werden folgen", so das Unternehmen. Aktuell sei das Unternehmen in Gesprächen zur Lokalisierung der Fertigung auch in den USA und China. Entschieden sei hier aber noch nichts, so Geisen.
Kostenparität frühestens ab 2030
Unklar sei auch die Frage nach dem Erreichen der Kostenparität von Verbrennern und vollelektrischen Vans: "Eine Kostenparität zwischen einem Verbrennerfahrzeug heute und einem vollelektrischen Fahrzeug wird es in diesem Jahrzehnt unserer Einschätzung zufolge nicht geben", betonte Geisen. Fest stehe für das Unternehmen auch, dass es keinen Termin gebe, ab dem keine Transporter mit Verbrennungsmotor mehr gebaut würden. Alle Branchen müssten auch künftig bedient werden, hieß es dazu.
Die Mercedes-Benz-Aktie verliert via XETRA zeitweise 1,07 Prozent auf 67,27 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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