Einnahmenrückgang erwartet

ING-Aktie sackt ab: ING verfehlt Erwartungen bei den Einnahmen und Zinsertrag

01.02.24 17:52 Uhr

ING-Aktie sackt ab: ING verfehlt Erwartungen bei den Einnahmen und Zinsertrag | finanzen.net

Der niederländische Finanzkonzern ING hat im vierten Quartal 2023 die Markterwartungen bei den Einnahmen und Zinsertrag verfehlt und rechnet im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der Zinsentwicklung mit einem Rückgang der Gesamteinnahmen.

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Die ING Groep erwartet 2024 zudem einen Anstieg der Provisionserträge um 5 bis 10 Prozent, bei einem Kostenanstieg von rund 3 Prozent und einer Eigenkapitalrendite von 12 Prozent.

In den drei Monaten per Ende Dezember legten die Gesamteinnahmen um 11 Prozent auf 5,41 Milliarden Euro zu, wie ING mitteilte. Das war allerdings weniger als Analysten in einem vom Unternehmen erstellten Konsens mit 5,59 Milliarden Euro erwartet hatten. Das Wachstum sei durch einen Nettozinsertrag von 3,875 Milliarden Euro sowie niedrigere Risikokosten getragen worden, wobei der Zinsertrag unter der Marktprognose von 3,98 Milliarden Euro lag. Der Nettogewinn von 1,56 Milliarden Euro lag um 43 Prozent über dem Vorjahresquartal.

Für das Geschäftsjahr 2023 wies der Finanzkonzern Gesamteinnahmen in Höhe von 22,575 Milliarden Euro, das war etwas mehr als Analysten mit 22,20 Milliarden Euro erwartet hatten.

Die harte Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1) von ING - ein wichtiger Maßstab für die Stärke der Bilanz - lag am Ende des Berichtszeitraums bei 14,7 Prozent, während der Konsens bei 14,6 Prozent lag. Das Unternehmen erwartet, dass sich die Quote bis 2025 dem Zielwert von 12,5 Prozent annähert.

Der Finanzkonzern schlug eine Schlussdividende von 0,756 Euro pro Aktie vor, nach einer Ausschüttung von 0,39 Euro im Vorjahr liegt.

ING Deutschland erzielt Rekordgewinn

Die ING Deutschland hat im vergangenen Jahr von den hohen Zinsen und einer geringeren Risikovorsorge profitiert. Die Tochter der niederländischen ING Groep steigerte den Gewinn auf einen Rekordwert.

Der Vorsteuergewinn kletterte auf 2,47 Milliarden Euro von 1,04 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Ein wichtiger Treiber waren die Zinserträge, die um fast zwei Drittel auf 3,7 Milliarden Euro zulegten. Die Provisionserträge gaben dagegen um 17 Prozent auf 414 Millionen Euro nach. Zwar stiegen die Personal- und Verwaltungsaufwendungen wegen höherer Gehälter und Investitionen spürbar, jedoch musste die Bank weniger Geld für ausfallgefährdete Kredite bereitstellen.

So sei die im Vorjahr gebildete Risikovorsorge für Engagements mit Russlandbezug aufgelöst werden, weshalb die Vorsorge insgesamt auf 36 Millionen Euro von 460 Millionen Euro schrumpfte.

Das Verhältnis von Kosten und Ertrag verbesserte sich deutlich. Die Aufwand-Ertrags-Relation sank auf 36,6 von 47,2 Prozent. Das bedeutet, dass die ING Deutschland für einen Euro Ertrag nur noch knapp 37 Cent aufwenden musste.

Die Zahl der Kunden steigerte die Bank um gut 250.000 auf knapp 9,4 Millionen. Die ING-Aktie verlor an der EURONEXT letztlich 6,44 Prozent auf 12,34 Euro.

AMSTERDAM / FRANKFURT (Dow Jones)

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