Ströer-Aktie im Plus: Ströer will oberes Ende der Ergebnis-Prognose für 2021 schaffen - Aktivistischer Investor erhöht Anteil
Ein Umsatzsprung bei seiner digitalen Außenwerbung (Digital Out-Of-Home; DOOH) im Schlussquartal hat den Außenwerber Ströer zu einer konkreteren Ergebnis-Prognose motiviert.
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Ströer wird nach einem Umsatzsprung bei seiner digitalen Außenwerbung (Digital Out-Of-Home; DOOH) im Schlussquartal konkreter bei seiner Ergebnis-Prognose. Der Vorstand erwarte nun für das abgeschlossene Jahr "Ergebnisse am oberen Ende unseres kommunizierten Ausblicks", teilte das Unternehmen am Mittwoch in Köln mit. Bislang rechnete das Management mit einem bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) zwischen 490 und 510 Millionen Euro und einem Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro. Nach dem Bekanntwerden der Nachricht steigt die Ströer-Aktie via XETRA zeitweise um 5,19 Prozent auf 68,90 Euro und befand sich damit auf den vorderen Plätzen im MDAX.
Der Erlös der Sparte rund um digitale Außenwerbung war den Angaben nach von Oktober bis Dezember um mehr als 50 Prozent gestiegen. Dabei habe sich das Volumen von deutschen Kunden auf Premium-Werbeflächen nahezu verdoppelt, hieß es. Die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2021 will Ströer am 3. März veröffentlichen. Am 30. März soll der Geschäftsbericht folgen.
Am Vorabend war unterdessen bekannt geworden, dass die als aktivistischer Investor bekannte US-Gesellschaft Valueact ihren Anteil an Ströer nahezu verdoppelt hat. Valueact hält nun 11,42 Prozent, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Der US-Investor hatte erstmals im März 2021 eine Beteiligung an Ströer gemeldet.
Ob Valueact tatsächlich versucht, wie in der Vergangenheit bei Microsoft, Adobe System (Adobe) oder Citigroup in der Firmenpolitik mitzumischen, ist allerdings unklar. Bislang sind noch keine Forderungen an das Ströer-Management in die Öffentlichkeit gedrungen.
Ströer hat derzeit eine Marktkapitalisierung von knapp 3,9 Milliarden Euro - das Paket von Valueact kommt also auf einen Wert von rund 440 Millionen Euro. Größter Anteilseigner von Ströer mit 22 Prozent ist Co-Chef Udo Müller, der den Konzern auch mitgegründet hat. Ihm folgt Unternehmensmitgründer Dirk Ströer mit 19,5 Prozent. Valueact ist jetzt der drittgrößte Aktionär vor der Allianz mit 9,5 Prozent.
Aktivistischer Investor erhöht Anteil
Beim Werbevermarkter Ströer könnte ein Großaktionär bald für Unruhe sorgen. Die als aktivistischer Investor bekannte US-Gesellschaft Valueact hat ihren Anteil an dem im MDAX notierten Unternehmen fast verdoppelt. Valueact hält nun 11,42 Prozent, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Zuletzt hatte der US-Investor, der erstmals im März 2021 eine Beteiligung an Ströer gemeldet hatte, etwas mehr als sechs Prozent der Aktien gehalten.
Das Unternehmen hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 3,7 Milliarden Euro - das Paket von Valueact kommt also auf einen Wert von etwas mehr als 400 Millionen Euro.Valueact gilt als ein Investor, der sich aktiv in die Unternehmenspolitik einmischt und dabei Forderungen auch öffentlich macht - zumindest in manchen Fällen wie zuletzt beim japanischen Einzelhandelsunternehmen Seven & I. Größeren Bekanntheitsgrad hatte Valueact im 2013 und 2014 mit einer Beteiligung an Microsoft gemacht. Damals hatte der Konzern sich mit zwei Milliarden an dem Konzern beteiligt und trotz der vergleichsweise geringen Beteiligung einen Platz im Verwaltungsrat ergattert.
Die 2000 gegründete Gesellschaft war aber auch schon an anderen großen Formen wie Adobe, Citigroup und Rolls-Royce beteiligt und versuchte auch bei diesen, die Firmenpolitik zu beeinflussen. Bei Ströer sind noch keine Forderungen an das Management in die Öffentlichkeit gedrungen.
Ströer hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mal in den Schlagzeilen oder Beschuss von Spekulanten gestanden. Am bekanntesten war dabei die Attacke des Hedgefonds Muddy Waters. Dieser hatte im Frühjahr 2016 eine negative Studie über das Unternehmen veröffentlicht und sich vorher über sogenannte Leerverkäufe auf fallende Kurse gesetzt. Der Kurs der Ströer-Aktie war damals zeitweise unter die Marke von 40 Euro gefallen - das Papier brauchte einige Zeit, um sich davon zu erholen.
Größter Anteilseigner des Unternehmens ist Co-Chef Udo Müller, der den Konzern auch mitgegründet hat mit 22 Prozent. Ihm folgt Unternehmensmitgründer Dirk Ströer mit 19,5 Prozent. Valueact ist jetzt der drittgrößte Aktionär vor Allianz mit 9,5 Prozent.
KÖLN (dpa-AFX)
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