Einigung mit Gründer

RHÖN-KLINIKUM-Aktie schnellt hoch - zeitweise vom Handel ausgesetzt: Asklepios greift nach RHÖN-KLINIKUM

28.02.20 17:59 Uhr

RHÖN-KLINIKUM-Aktie schnellt hoch - zeitweise vom Handel ausgesetzt: Asklepios greift nach RHÖN-KLINIKUM | finanzen.net

Die Hamburger Klinikkette Asklepios greift nach dem Rivalen Rhön-Klinikum und will damit das jahrelange Tauziehen um das fränkische Unternehmen beenden.

Werte in diesem Artikel
Aktien

12,60 EUR 0,10 EUR 0,80%

Asklepios stockt seine Beteiligung mit Hilfe von RHÖN-Gründer Eugen Münch und seiner Familie auf 41,1 Prozent von 28,7 Prozent auf. Münch verkauft 12,4 Prozent seiner Aktien direkt an Asklepios. Seine restlichen 7,6 Prozent werden zusammen mit dem Asklepios-Aktienpaket in ein Gemeinschaftsunternehmen eingebracht, das damit auf 49 Prozent an RHÖN kommt, wie Asklepios am Freitag mitteilte. "Wir bündeln unsere Kräfte mit dem gemeinsamen Ziel, unsere Vision für die Gesundheitsversorgung in Deutschland unter dem Dach der Gruppe Asklepios/RHÖN zu verwirklichen", sagte Münch.

Die Branche stehe vor Herausforderungen. "Wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen, um die Pattsituation im Eigentümerkreis von RHÖN aufzulösen", erklärte der Gründer. Ihm bleiben 16 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen. Die übrigen RHÖN-Aktionäre sollen ein Übernahmeangebot über 18 Euro je Aktie bekommen, 25 Prozent mehr als der Börsenkurs vor der Ankündigung von 14,40 Euro. Damit wollen Asklepios und Münch zusammen auf eine Mehrheit kommen. Der Klinikkonzern aus Bad Neustadt an der Saale wird dabei mit 1,2 Milliarden Euro bewertet.

Weitere Großaktionäre bei RHÖN-Klinikum sind der Klinik-Zulieferer B. Braun Melsungen, der gut 25 Prozent hält, sowie der Versicherer Landeskrankenhilfe mit fünf Prozent. Asklepios-Chef Kai Hankeln sagte, man habe zu Braun noch keinen Kontakt aufgenommen, gehe aber davon aus, seine Zustimmung zu gewinnen. Hankeln sieht keine kartellrechtlichen Schwierigkeiten, sagte aber, man müsse aber die Entscheidung der Wettbewerbshüter abwarten. Bei Braun und RHÖN war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

JAHRELANGE FEHDE

Asklepios-Eigentümer Bernard Broermann wird seit Jahren Interesse an einer Übernahme des Konkurrenten RHÖN-Klinikum nachgesagt. Asklepios ist hinter der Fresenius-Tochter Helios der zweitgrößte private Klinikbetreiber in Deutschland. RHÖN-KLINIKUM liegt hinter den Münchener Sana Kliniken auf Platz vier. Die Unternehmen hatten sich vor Jahren eine schlagzeilenträchtige Schlacht um die Vorherrschaft am deutschen Krankenhausmarkt geliefert. Asklepios war 2012 bei RHÖN-KLINIKUM eingestiegen, um die geplante Übernahme des Konzerns durch Fresenius zu verhindern. Doch Fresenius schlug zurück und kaufte RHÖN zwei Jahre später einen Großteil ihrer Krankenhäuser ab.

Dass Münch bereit war, sich von seinem Anteil zu trennen, liegt offenbar auch an Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem Management über den Kurs der Klinikkette, wie er in einer Telefonkonferenz andeutete: Es habe "Richtungsunterschiede" gegeben. Es habe zu einer Entscheidung kommen müssen, "die habe ich jetzt herbeigeführt." Münch soll eine "zentrale Funktion" bei dem Unternehmen behalten.

RHÖN, zu dem auch das Universitätsklinikum Gießen-Marburg gehört, soll auch nach der Transaktion eigenständig bleiben. Hankeln zufolge sind keine Schließungen geplant. "Wir sehen aber Synergieffekte in den Standorten."

RHÖN-KLINIKUM-Aktien schnellen auf Höhe des Angebotspreises

Die Aktien von RHÖN-KLINIKUM sind am Freitagnachmittag nach einem Übernahmeangebot auf das höchste Niveau seit Dezember 2019 gesprungen. Die Papiere des Klinikbetreibers schnellten bis zum XETRA-Handelsende um 22,28 Prozent auf 18 Euro in die Höhe, nachdem sie zuvor angesichts der allgemeinen Marktturbulenzen rund um das neuartige Coronavirus mehr als eine Stunde vom Handel ausgesetzt worden waren.

München (Reuters) / (dpa-AFX Broker)

Ausgewählte Hebelprodukte auf RHÖN-KLINIKUM

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf RHÖN-KLINIKUM

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Creativa / Shutterstock.com

Nachrichten zu RHÖN-KLINIKUM AG

Analysen zu RHÖN-KLINIKUM AG

DatumRatingAnalyst
08.06.2020RHÖN-KLINIKUM VerkaufenIndependent Research GmbH
27.03.2020RHÖN-KLINIKUM HaltenIndependent Research GmbH
05.03.2020RHÖN-KLINIKUM VerkaufenIndependent Research GmbH
03.03.2020RHÖN-KLINIKUM HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
02.03.2020RHÖN-KLINIKUM HoldKepler Cheuvreux
DatumRatingAnalyst
15.02.2017RHÖN-KLINIKUM buyWarburg Research
25.01.2017RHÖN-KLINIKUM buyWarburg Research
07.12.2016RHÖN-KLINIKUM buyJefferies & Company Inc.
05.08.2016RHÖN-KLINIKUM buyJefferies & Company Inc.
01.06.2016RHÖN-KLINIKUM kaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
DatumRatingAnalyst
27.03.2020RHÖN-KLINIKUM HaltenIndependent Research GmbH
03.03.2020RHÖN-KLINIKUM HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
02.03.2020RHÖN-KLINIKUM HoldKepler Cheuvreux
26.02.2020RHÖN-KLINIKUM neutralIndependent Research GmbH
21.02.2020RHÖN-KLINIKUM HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
08.06.2020RHÖN-KLINIKUM VerkaufenIndependent Research GmbH
05.03.2020RHÖN-KLINIKUM VerkaufenIndependent Research GmbH
24.02.2020RHÖN-KLINIKUM ReduceKepler Cheuvreux
15.11.2019RHÖN-KLINIKUM UnderperformCredit Suisse Group
13.11.2019RHÖN-KLINIKUM UnderperformCredit Suisse Group

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für RHÖN-KLINIKUM AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"