Einbruch der Stahlpreise

KlöCo-Aktie bricht ein: Klöckner & Co mit Gewinnwarnung

12.10.22 17:52 Uhr

KlöCo-Aktie bricht ein: Klöckner & Co mit Gewinnwarnung | finanzen.net

Der Stahlhändler Klöckner & Co streicht wegen eines starken Rückgangs der Stahlpreise seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr zusammen.

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So fiel das operative Ergebnis im dritten Quartal deutlich niedriger aus als erwartet. Im vergangenen Jahr sowie im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen noch massiv von hohen Preisen profitiert.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und wesentlichen Sondereffekten (Ebitda) dürfte statt mehr als 500 Millionen Euro nur rund 400 Millionen erreichen, hatte das im SDAX gelistete Unternehmen am Dienstagabend in Duisburg mitgeteilt. Im dritten Quartal habe dieses Ergebnis lediglich bei 16 Millionen Euro gelegen und damit deutlich niedriger als angepeilt. Hier hatte Klöckner zuletzt 50 bis 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Neben den niedrigeren Preisen und einer daraus folgenden Bestandsabschreibung belasteten das "außergewöhnlich negative" wirtschaftliche Umfeld sowie eine schwache Nachfrage. Als Reaktion reduzierte Klöckner zusätzlich seine Bestände deutlich.

Das Klöckner-Management rechnet trotz der "signifikanten Stahlpreiskorrektur" und der dadurch "nachlassenden Gewinndynamik" im dritten und vierten Quartal für 2022 indes weiter mit einem der besten Jahresergebnisse seit dem Börsengang im Jahr 2006. Wegen anhaltender Lieferengpässe im Stahlsektor hatte das Unternehmen im ersten Halbjahr von stark gestiegenen Preisen, vor allem in den USA, profitiert. Jedoch hatte Konzernchef Guido Kerkhoff bereits zum zweiten Quartal vor nachlassenden Preisen und einem sich eintrübenden Marktumfeld gewarnt.

Die endgültigen Quartalszahlen will das Unternehmen am 3. November bekannt geben.

Klöckner & Co sacken nach Gewinnwarnung ab

Die Aktien von Klöckner & Co sacken am Mittwoch nach Quartals-Eckdaten sowie einer Gewinnwarnung deutlich ab. Zuletzt büßten die Titel des Stahlhändlers 7,66 Prozent auf 6,93 Euro ein, in der Spitze gab der Kurs um mehr als 14 Prozent nach. Das bedeutete nicht nur den letzten Platz im schwächelnden Nebenwerte-Index SDAX, sondern auch ein Kurstief seit fast zwei Jahren.

Die Papiere von Branchenkollegen wurden davon in Mitleidenschaft gezogen: Für Salzgitter geht es zeitweise um dreieinhalb Prozent bergab, und beim Industrie- und Stahlkonzern thyssenkrupp müssen die Anteilseigner einen ähnlich klaren Kursrückgang verkraften. Auch die Papiere europäischer Vertreter stehen zur Wochenmitte unter Druck: So verlieren die Aktien des weltgrößten Stahlkonzerns ArcelorMittal zeitwiese rund zwei Prozent. An der Wiener Börse sinken voestalpine zeitweise um über zweieinhalb Prozent.

Die Gewinnwarnung bestätige eine deutlich verlangsamte Ergebnisdynamik, kommentierte ein Börsianer. Besserung sei auch im kommenden Jahr nicht in Sicht. Der Börsianer erinnerte daran, dass das Bankhaus Metzler bereits in der vergangenen Woche auf eine drohende Gewinnwarnung hingewiesen und die Anlageempfehlung für die Aktie gleich um zwei Stufen auf "Sell" gesenkt hatte. Analyst David Varga stellte dabei einige Quartale mit erheblichen negativen Sondereinflüssen und geringeren Liefermengen in Aussicht.

Nachdem die Befürchtung von Varga sich nun bewahrheitet hat, zog auch die Investmentbank Oddo BHF mit einer Streichung ihres Kaufvotums nach und empfiehlt Klöckner nur noch mit "Neutral". Das Kursziel senkte Analyst Jeremy Garnier deutlich von 13,50 auf 8,00 Euro, liegt damit aber immerhin über dem aktuellen Bewertungsniveau. Angesichts fallender Preise und der mauen Nachfrage in einem trüben Marktumfeld dürften dem Experten zufolge auch die kommenden Quartale schwierig werden.

/stw/he

DUISBURG (dpa-AFX)

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Bildquellen: Klöckner & Co

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