Effizienzprogramm

PUMA-Aktie bricht zweistellig ein: PUMA geht von Gewinnrückgang aus und streicht Dividende zusammen

12.03.25 14:31 Uhr

PUMA-Aktie massiv abgestraft: PUMA kürzt Dividende - Gewinneinbruch erwartet | finanzen.net

Wegen des schwierigen Marktumfelds und Kosten für das laufende Effizienzprogramm rechnet PUMA im laufenden Jahr bei einem verhaltenen Wachstum mit einem Gewinnrückgang.

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Der Sportartikelhersteller verweist insbesondere auf Handelsspannungen und Währungsvolatilität als Belastungsfaktoren. Für das abgelaufene Jahr müssen sich die Aktionäre nach einem Gewinnrückgang mit einer Dividende von 0,61 Euro zufriedengeben nach 0,82 Euro im Vorjahr.

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PUMA erwartet für 2025 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird bei 445 bis 525 Millionen Euro gesehen nach 622 Millionen im Vorjahr. Bereinigt um den Sonderaufwand von 75 Millionen Euro für das Effizienzprogramm "Nextlevel" wird mit 520 bis 600 Millionen Euro gerechnet.

Im ersten Quartal kalkuliert PUMA mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Bereich, vor allem wegen der schwachen Entwicklung in China und den USA. Das EBIT dürfte deutlich unter Vorjahresniveau von 159 Millionen Euro liegen. Das bereinigte EBIT wird bei rund 70 Millionen Euro gesehen.

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PUMA veröffentlicht weitere Details zu Kosteneffizienzprogramm

PUMA hat ein paar weitere Details zu seinem Kostensenkungsprogramm veröffentlicht, mit dessen Hilfe der Sportartikelhersteller bis 2027 das um zwei Jahre verschobene EBIT-Margenziel von 8,5 Prozent erreichen will sowie langfristig eine EBIT-Marge von 10 Prozent. Wie PUMA mitteilte, fokussiert sich das "Nextlevel" genannte Programm auf die drei Bereiche Rohertragsmarge, Kostenbasis und Freien Cashflow. PUMA hatte bereits am Dienstagabend mitgeteilt, das Effizienzprogramm erfordere 2025 einmalige Aufwendungen von bis zu 75 Millionen Euro. Diese sollen unter anderem für die Schließung unrentabler eigener Geschäfte, Umstrukturierungsaufwendungen und "anderen nicht-operativen Ausgaben" verwendet werden.

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Zu möglichen Stellenabbauplänen - konzernweit oder am Unternehmenssitz in Herzogenaurach - hat sich der Konzern bisher nicht geäußert.

Im Rahmen von Nextlevel soll die Rohertragsmarge verbessert werden, indem Produkte weniger komplex und die Beschaffung effizienter gestaltet werden soll. Die Kostenbasis - einschließlich der Personalkosten - soll "optimiert" werden. Hier will PUMA die indirekte Beschaffung verbessern sowie Ressourcen stärker in Übereinstimmung mit den strategischen Wachstumsbereichen einsetzen. Um den Freien Cashflow zu steigern, soll das sogenannte Working Capital verbessert werden. Strategische, wachstumsfördernde Investitionen sollen Vorrang bei der Kapitalzuweisung bekommen.

Das Programm Nextlevel zielt darauf ab, nun bis 2027 eine EBIT-Marge von 8,5 Prozent zu erreichen, indem die direkten und indirekten Kosten "optimiert" werden. PUMA hatte auf dem Kapitalmarkttag 2024 das Ziel ausgegeben, 2025 eine EBIT-Marge von 8,0 bis 8,5 Prozent zu erreichen und gleichzeitig das vorherige Ziel einer EBIT-Marge von 10 Prozent bis spätestens 2025 auf "langfristig" verschoben. PUMA wird seit langem für seine niedrigen Margen im Vergleich zu Wettbewerbern wie Nike oder Adidas kritisiert.

PUMA hatte bereits am Dienstagabend mitgeteilt, das Sparprogramm generiere voraussichtlich ein zusätzliches EBIT von bis zu 100 Millionen Euro 2025. Somit belaufe sich der Nettobeitrag - nach Abzug des Aufwands - auf 25 Millionen Euro.

PUMA-Chef Arnd Freundt hatte sich im Januar unzufrieden gezeigt mit der Profitabilität des Konzerns, das Programm "Nextlevel" ziele darauf, "unser Umsatzwachstum in ein höheres Profitabilitätswachstum umzusetzen". Auch wolle er Personalkosten auf "strategische Wachstumsbereiche ausrichten".

PUMA-Aktie wird für Ausblick abgestraft - Zweistelliges Kursminus

Der schwache Geschäftsausblick von PUMA wird von Analysten und Anlegern am Mittwoch abgestraft. PUMA-Aktien verlieren am Mittwochmorgen in der Spitze um ein Viertel, nachdem der kleinere Wettbewerber von adidas und Nike für das laufende Jahr schwaches Umsatzwachstum und einen Gewinnrückgang in Aussicht gestellt hat. PUMA begründet dies vor allem mit Handelsspannungen und Währungsvolatilität als Belastungsfaktoren.

Die PUMA-Aktie gab am Vormittag in der Spitze gut 25 Prozent ab auf das bisherige Tagestief von 21,25 Euro. Die Aktie hat seit Januar 36 Prozent verloren. Zuletzt betrug der Abschlag via XETRA noch 22,53 Prozent auf 22,01 Euro.

Es knirscht gewaltig bei Puma: Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr sind die Aussichten auch für 2025 mau: Handelsspannungen, vorsichtige Verbraucher und stark schwankende Wechselkurse belasten die Franken. Konzernchef Arne Freundt rechnet entgegen früherer Annahmen mit sinkenden Ergebnissen, ein Sparprogramm soll gegensteuern. Damit hinken die Herzogenauracher immer stärker hinter ihrem Lokalrivalen adidas her.

Analyst Andreas Riemann vom Investmenthaus Oddo-BHF reagierte schnell und deutlich: Er strich seine Empfehlung "Outperform" und halbierte sein Kursziel auf 25 Euro. Er sprach von einer "massiven Gewinnwarnung". Die Aussichten für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) in diesem Jahr seien "sehr negativ". Er befürchtet weitere Warnungen, es seien nämlich nicht bloß Marktschwankungen das Problem.

Das Ziel des MDax-Unternehmens für den operativen Gewinn (Ebit) in diesem Jahr liege erheblich unter der aktuellen Markterwartung und noch deutlicher unter seiner Annahme, schrieb Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank. Die Investoren täten sich schwer zu erkennen, was der eigentliche Grund sei für den absehbaren Gewinnrückgang 2025. Möglicherweise gebe die Telefonkonferenz am Nachmittag Aufschluss hierüber wie auch über die weiteren Perspektiven.

Seit dem Rekordhoch vom Herbst 2021 ging es mit den Puma-Aktien bergab, wenngleich mit ausgeprägten Erholungsphasen. Allerdings verkauften Investoren in den jeweiligen Erholungen zu immer niedrigeren Preisen ihre Aktien. Adam Cochrane von der Deutschen Bank setzt nun darauf, dass Anleger, aufbauend auf niedrigeren Erwartungen, wieder Licht am Ende des Tunnels sehen und die Umsätze von Puma sich im weiteren Jahresverlauf wieder erholen - und auch in den kommenden Jahren.

PUMA streicht 500 Jobs 2025 - sieht keine betriebsbedingten Kündigungen

PUMA will im Rahmen des Kosteneffizienzprogramms Nextlevel 2025 weltweit 500 Stellen streichen, davon bis zu 150 am Unternehmenssitz in Herzogenaurach. Dies geht aus der Aufzeichnung der Pressekonferenz hervor, die der Sportartikelhersteller im Nachgang zur Verfügung stellte.

Einer Unternehmenssprecherin zufolge sind von den Kürzungen Stellen im Bereich "Corporate Functions" betroffen, gestrichen werden sollen rund 5 Prozent der 10.000 Stellen in diesem Bereich.

Das Unternehmen gehe davon aus, dass es "keine betriebsbedingten Kündigungen" geben werde. Der Konzern wolle stattdessen "einige offene Stellen nicht nachbesetzen, die natürliche Fluktuation nutzen und in den nächsten Wochen ein Freiwilligenprogramm anbieten". So soll der Abbau sozialverträglich gestaltet werden.

CFO Markus Neubrand zufolge sollen im Rahmen von Nextlevel Betriebskosten in den Bereichen Logistik, IT, Marketing, Retail sowie Verwaltung gesenkt werden. Auch sollen unprofitable PUMA-Stores geschlossen werden, die Größenordnung bezifferte CEO Arne Freundt auf einen "niedrigen einstelligen Prozentbereich". An Aufwendungen insgesamt im Rahmen des Programms hat PUMA einmalig 2025 bis zu 75 Millionen Euro einkalkuliert.

DOW JONES / dpa-AFX

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Bildquellen: Tooykrub / Shutterstock.com, Robert Ascroft/ PUMA

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