DZ BANK Kolumne Marcus Landau

Technologiesektor unter Druck: Jetzt Top-Werte zum Schnäppchenpreis einsammeln?

17.02.22 09:02 Uhr

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Technologiesektor unter Druck: Jetzt Top-Werte zum Schnäppchenpreis einsammeln? | finanzen.net

Das Anlegervertrauen wird in diesen Tagen auf eine harte Probe gestellt. Ganz oben auf der Liste der Risikofaktoren steht dabei die Angst vor steigenden Zinsen. Vor allem Technologiewerte mit ihren hohen Bewertungen mussten deshalb teils kräftige Kursverluste verkraften. Bei ausgewählten Titeln ergeben sich dadurch jedoch interessante Einstiegsmöglichkeiten.

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Die vergangenen zwei Jahre haben erhebliche Verschiebungen am Aktienmarkt mit sich gebracht. Während Titel der Old Economy zum Teil lange Zeit gebrauchten haben, um sich vom Corona-Crash vor knapp zwei Jahren zu erholen, konnten viele Hightech-Werte ihre Verluste schnell ausgleichen und eilten anschließend von einem All-Time-High zum nächsten. Ein wesentlicher Grund hierfür war die laufende Umstellung zum "New Normal", also einer Situation, die sich elementar von der vorangegangenen unterscheidet. So haben unter dem Einfluss der Pandemie diverse Technologien erheblich schneller und nachhaltiger ihren Durchbruch gefeiert, als es in "normalen Zeiten" der Fall gewesen wäre. Eine Umkehr der Entwicklung ist in vielen Bereichen kaum denkbar. Hinzu kam die expansive Geldpolitik aller wichtigen Notenbanken und damit verbunden der praktisch unbegrenzte Zugang zu günstigem Kapital. Die Bewertung entsprechender Titel orientierte sich deshalb vornehmlich an ihren Wachstumserwartungen statt an aktuellen Umsätzen und Gewinnen.

Steigende Zinsen, reduzierte Wachstumserwartungen

Nun zeigt sich jedoch, dass vor allem bei Geschäftsmodellen, die durch die Pandemie großen Zulauf erhalten haben, die Wachstumsaussichten vielfach zu optimistisch eingeschätzt wurden. Noch stärker wirkt allerdings der Effekt steigender Zinsen, der die Attraktivität von Risikoinvestments, die erst in weiter Zukunft Gewinne abwerfen, erheblich schmälert.

Stark vereinfacht erfolgt die Bewertung von Aktien durch professionelle Marktteilnehmer in vielen Fällen durch die Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme auf die Gegenwart (Discounted Cashflow Analyse). Durch dieses auch als "Abzinsung" bezeichnete Verfahren kann ermittelt werden, wie viel kommende Gewinne zum heutigen Zeitpunkt wert sind. Der Prozentsatz, der für die Abzinsung verwendet wird, setzt sich dabei aus verschiedenen Komponenten zusammen und kann von Unternehmen zu Unternehmen sowie der jeweils angewandten Methodik variieren. Eine hohe Bedeutung kommt dabei in jedem Fall dem aktuellen Marktzins und den zukünftigen Zinserwartungen zu. Je höher diese ausfallen, umso weniger "wert" sind die in der Zukunft erwarteten Erträge heute. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass ihr Eintreten erst in vielen Jahren erwartet wird.

So schlägt sich ein in fünf Jahren anfallender Gewinn von 100 Euro bei einem unterstellten Zinssatz von einem Prozent mit rund 95 Euro (100/1,015) im aktuellen Unternehmenswert nieder. Bei drei Prozent Zinsen sind es dann nur noch 86 Euro.

Angepasstes Bewertungsniveau

Die beschriebenen Effekte (Korrektur der Wachstumserwartungen und Zinssorgen) haben in den letzten Wochen zu einem generellen Einbruch bei Hightech-Aktien geführt. Allerdings sind die aufgekommenen Sorgen nicht in jedem Fall berechtigt. Zum Teil könnte die Abstrafung durch Investoren übertrieben stark ausgefallen sein. Ein Beispiel hierfür ist die PayPal-Aktie.

Der älteste und mit über 300 Millionen Nutzern weltweit größte E-Payment-Anbieter musste seine Erwartungen Anfang Februar erneut reduzieren. Zwar lagen die im vierten Quartal 2021 erzielten Umsätze leicht über den Analystenschätzungen, bei der operativen Marge wurden statt 23 Prozent aber nur 21,8 Prozent erreicht. Die Gewinnerwartungen je Aktie wurden mit 1,11 US-Dollar damit um einen Cent (!) verfehlt. Die eigentliche Enttäuschung war aber das für 2022 erwartete Kundenwachstum, das laut Geschäftsleitung nur bei 15 bis 20 Millionen neuen Konten liegen soll, während Analysten mit einem Zuwachs von 55 bis 60 Millionen gerechnet hatten. Die Aktien brachen daraufhin an einem Tag um ein Viertel ein, nachdem sie seit ihrem Allzeithoch im vergangenen Juli bereits zuvor 40 Prozent an Wert verloren hatten.

Spekulativ orientierte Anleger die der Meinung sind, dass diese Kursreaktionen deutlich übertrieben ist, können mit einem Endlos-Turbo-Long (ISIN DE000DV82BL8) auf eine Erholung der PayPal-Aktie setzen. Der Hebel des Produkts ist mit ca. 3 zwar moderat gewählt, bei einem entsprechenden Investment sollte aber unbedingt die hohe Volatilität der Aktie berücksichtigt werden. Die Knock-Out-Barriere, deren Berührung oder Unterschreitung zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führt, liegt derzeit bei 82,25 US-Dollar Darüber hinaus besteht ein Emittentenrisiko hinsichtlich Insolvenz oder Abwicklung durch die Aufsichtsbehörden.

Kaufempfehlung auch ohne Übernahme

Ein anderes Beispiel ist Nvidia, einer der weltweit führenden Entwickler von Grafikprozessoren und -karten. Dessen angekündigte Übernahme des britischen Chipentwicklers Arm Limited für ursprünglich rund 40 Milliarden US-Dollar ist vor wenigen Tagen endgültig gescheitert. Die Analysten der DZ BANK betrachten dies allerdings keineswegs als Nachteil. Sie gehen vielmehr davon aus, dass der US-Konzern das hohe Wachstumstempo der vergangenen Jahre beibehalten kann. Der von ihnen ermittelte faire Wert liegt bei 360 US-Dollar je Aktie. Auch hier können spekulative Anleger mit einem Endlos-Turbo-Long (ISIN DE000DV4PRF2) gehebelt an der Kursentwicklung der Nvidia-Aktie teilhaben. Bei einem Hebel von gut 3 liegt die Knock-Out-Barriere bei dem genannten Produkt bei 168,63 US-Dollar. Wird diese berührt, kommt es zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Hinweis: Stand für alle Produktangaben ist der 15. Februar 2022

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Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte der DZ BANK.

Die DZ BANK ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland. Weitere Informationen auf dem Derivateportal der DZ BANK:www.dzbank-derivate.de.