Positive Überraschung bei den Weihnachtseinkäufen möglich
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Die aktuell eingetrübte Wirtschaftslage sowie die recht hohe Inflation könnten dem Handel in diesem Jahr einen Strich durch das Weihnachtsgeschäft machen. Doch oft, wenn der Pessimismus groß ist, kommt es am Ende ganz anders als erwartet. So könnten die Konsumenten der negativen Stimmung trotzen, wovon die Börse und einige Unternehmen im Besonderen profitieren dürften.
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Die letzten Wochen des Jahres haben es traditionell in sich. Vor allem der Handel hat in der Vorweihnachtszeit überdurchschnittlich viel zu tun. Erst recht, seit in diese Phase auch noch die alljährliche Schnäppchenjagd am Black Friday und Cyber Monday fällt. Die Kauflaune der Konsumenten dürfte auch an den Aktienmärkten mit großem Interesse verfolgt werden. Schließlich hängen die Ergebnisse vieler Unternehmen ganz entscheidend davon ab, wie gut oder schlecht die Stimmung der Verbraucher vor Weihnachten ausfällt.
Diese ist in Deutschland laut HDE-Konsumbarometer im November zum ersten Mal seit gut einem Jahr wieder spürbar schlechter geworden. Bei der jeden Monat durchgeführten Befragung von 1.600 Personen kam heraus, dass die Menschen in Deutschland weniger konsumieren und mehr sparen wollen. Insgesamt ist die Stimmung damit immer noch deutlich schlechter als vor der Corona-Pandemie.
Inflation versus Konsumfreude
Nach einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands Deutschland wollen die Menschen genauso viel für Weihnachtsgeschenke ausgeben wie im Vorjahr. Preisbereinigt würde das dann einen leichten Rückgang bedeuten. Auch die Marktforschungsunternehmen GfK und NIM gehen davon aus, dass der private Konsum in diesem Jahr keine Stütze der Konjunktur sein wird.
Vielleicht strafen die Konsumenten am Ende aber auch alle Lügen. Wenn man sieht, wie hoch die Nachfrage zum Beispiel nach Urlaubsreisen, Konzerten und sonstigen Events zuletzt war, ist es durchaus denkbar, dass das Weihnachtsfest ein vergleichbares Highlight ist, das sich die Menschen nicht von der hohen Inflation und anderen Problemen verderben lassen wollen. Ein erstes Indiz dafür könnte die umfangreiche Analyse von PricewaterhouseCoopers sein. Laut dieser soll die Kaufbereitschaft in Europa und allen voran in Deutschland in diesem Jahr an den Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday deutlich höher ausfallen als 2022. Demnach könnten die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben hierzulande von etwa 249 Euro auf schätzungsweise 281 Euro steigen. Ein Plus von fast 13 Prozent. Europaweit wird mit einem Anstieg von immerhin noch 7,5 Prozent gerechnet. Auf den Einkaufszetteln stehen dabei vor allem Unterhaltungselektronik und Kleidung.
Amazon nutzt seine Reichweite
An den Börsen dürften bei einer solchen, von der Masse der Anleger und Analysten so sicher nicht erwarteten Entwicklung schnell auch wieder die potenziellen "Weihnachts-Profiteure" gefragt sein. Dazu zählt fast schon traditionell der Online-Riese Amazon, der ohnehin vom zunehmenden Trend zum Online-Shopping profitiert. Dabei nutzt das Unternehmen verstärkt seine große Reichweite über die unterschiedlichen Kanäle. So wird am Black Friday bei der frei zugänglichen Übertragung eines Football-Spiels der NFL am unteren Bildrand immer wieder Werbung für exklusive Produkt-Angebote aus dem Amazon-Sortiment eingeblendet und mit QR-Codes versehen, so dass die Zuschauer relativ einfach mit ihrem Handy einkaufen können.
Mini Long Future auf Amazon
Wer vor diesem Hintergrund von einer Fortsetzung der seit Jahresbeginn laufenden Aufwärtsbewegung bei der Amazon-Aktie ausgeht, der kann an potenziell steigenden Kursen mit Hilfe von Hebelprodukten auch überproportional stark partizipieren. Für entsprechend risikobereite Anleger könnten sich zum Beispiel endlos laufende Mini Long Futures eignen. Der Hebel wirkt bei diesen Papieren allerdings auch umgekehrt. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es daher auch zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen - etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann. Eine denkbare Option wäre beispielsweise der Mini- Future Long der DZ BANK auf Amazon mit der WKN DJ1ND4. Das Bezugsverhältnis beträgt bei diesem Schein 1/10.
CTS Eventim profitiert und leidet unter Nachholbedarf
Ebenfalls ein möglicher Profiteur des anstehenden Weihnachtsgeschäfts könnte die Aktie von CTS Eventim sein. Schließlich liegen tendenziell immer mehr Gutscheine unter dem Baum. Und der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter spürt schon das ganze Jahr über den während der Corona-Pandemie aufgestauten Nachholbedarf vieler Menschen nach dem Besuchen von Live-Festivals oder Konzerten. Nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres verzeichnete das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von 23 Prozent und einen Anstieg des operativen Gewinns um 34 Prozent. Zudem hat CTS Eventim noch eine Reihe vielversprechender Veranstaltungen in der Pipeline. Trotzdem wurde die Jahresprognose "nur" bestätigt. Die Analysten der DZ BANK haben die Aktie zuletzt Ende Oktober mit einem auf 55 Euro gesenkten fairen Wert auf "Halten" gestuft. Mögliche Risiken bestehen demnach in einer kartellrechtlichen Sektoruntersuchung in Deutschland sowie dem Nachholbedarf in puncto guter Unternehmensführung.
Discount-Zertifikat auf CTS Eventim
Eine Möglichkeit, selbst bei womöglich nur seitwärts laufenden oder sogar moderat fallenden Aktienkursen Geld zu verdienen, bieten Discount-Zertifikate. Diese Papiere werden gegenüber einem Direktinvestment in die Aktie in der Regel mit einem Abschlag gehandelt und ermöglichen Anlegern dadurch eine attraktive Laufzeitrendite. Denn bei Fälligkeit entspricht der Wert des Discounters dem Wert der Aktie, wobei die Rückzahlung durch einen vorab definierten Höchstbetrag (Cap) begrenzt ist. Eine interessante Option könnte das Discount-Zertifikat der DZ BANK auf CTS Eventim mit der WKN DW8RWE sein. Das Papier läuft bis zum 31. Dezember 2024. Voraussetzung für die Auszahlung des Höchstbetrags ist, dass die Aktie am finalen Bewertungstag (20.12.24) auf oder über dem Cap von 50 Euro notiert. Dann können Anleger die vollen Ertragschancen des Discount-Zertifikats ausschöpfen. Auch hier ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich, etwa dann, wenn der Wert des zugrundeliegenden Basiswerts auf null fällt oder der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.
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Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte der DZ BANK.
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