DZ BANK Kolumne Marcus Landau

Nach den Neuwahlen: Die Chancen in Frankreich

16.07.24 13:04 Uhr

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Die nach der Europawahl ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich sorgen für politische Unsicherheit in unserem Nachbarland. An den Börsen äußert sich das in steigenden Anleiherenditen und sinkenden Aktienkursen. Wer in Frankreich investieren möchte, sollte daher im Vorfeld sorgfältig analysieren. Das aktuelle Umfeld bietet aber auch Chancen.

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Politische Börsen haben einer alten "Börsenweisheit" zufolge kurze Beine. Will heißen: Die Kurse an den Kapitalmärkten orientieren sich langfristig betrachtet an anderen Faktoren und weniger an konkreten Wahlausgängen. Vergessen wird dabei aber, dass sich politische Entscheidungen durchaus auf die Gewinnentwicklung bestimmter Branchen und Unternehmen auswirken können. Auf die daraus später resultierenden Kursbewegungen hat die Politik daher schon einen Einfluss, wenn auch nur indirekt. Die Branchenplayer im Bereich der Erneuerbaren Energien können davon zum Beispiel ein Lied singen.

Spannendes politisches Umfeld

Besonders "spannend" wird es immer dann, wenn sich gewisse Rahmenbedingungen für Unternehmen radikal verändern. Etwa, weil es zu einem klaren Richtungswechsel in der politischen Führung kommt. Schließlich wollen sowohl die im ersten Wahlgang erfolgreichen Rechtspopulisten des Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen als auch das in der Stichwahl am Ende siegreiche Linksbündnis um Jean-Luc Mélenchon von der La France Insoumise (LFI) eine Abkehr von der aktuellen Politik. Ins Spiel gebracht werden unter anderem eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben und damit der ohnehin schon recht hohen Staatsverschuldung.

Pattsituation ist problematisch

Nach dem Ausgang der Wahl herrscht in Frankreich zunächst aber Ungewissheit über die Regierungsbildung. Weil kein Lager die absolute Mehrheit erlangt hat und die Ansichten so unterschiedlich sind, dürfte sich die Bildung einer Koalition als schwierig erweisen. Es droht zunächst eine politische Pattsituation, an deren Ende im kommenden Jahr womöglich sogar noch einmal Neuwahlen stehen könnten. Verlässliche Aussagen sind zum aktuellen Zeitpunkt aber kaum möglich. Stattdessen wird viel spekuliert. Weitestgehend einig sind sich Analysten, dass sich geplante politische Vorhaben im aktuellen Umfeld nur schwer durchsetzen lassen werden. Das gilt vor allem für den nicht unwahrscheinlichen Fall, dass Präsident Macron und der neue, noch nicht feststehende Premierminister in den entscheidenden Fragen stark voneinander abweichende Ansichten haben.

Ratingagenturen äußern Bedenken

Unmittelbar nach der Wahl haben sich bereits die ersten Ratingagenturen zu Wort gemeldet und davor gewarnt, dass die politische Situation in Frankreich negative Folgen für die Kreditwürdigkeit des Landes haben könnte. Anlass zur Sorge bereitet ihnen vor allem das Problem der hohen Verschuldung. Das dürfte wegen der durch das Wahlergebnis unwahrscheinlicher gewordenen Haushaltskonsolidierung so schnell nicht gelöst werden. Die Renditen französischer Staatsanleihen sind im Zuge der Wahlen folgerichtig angestiegen und der Aktienindex CAC 40 kam unter Druck. In einem gegenüber den US-Märkten ohnehin schon relativ schwachen europäischen Markt zeigten die französischen Aktien in den vergangenen zwei Monaten in Summe noch mal eine klare Underperformance.

Sanofi mit geringen Umsätzen im Heimatmarkt

Vergleichsweise gut geschlagen hat sich in den turbulenten vergangenen Wochen die Aktie von Sanofi. Als international aufgestellter Pharmakonzern ist Sanofi vor allem in den USA tätig und erzielt nur gut fünf Prozent seiner Umsätze in Frankreich. Damit ist das Unternehmen von den politischen Rahmenbedingungen in seinem Heimatland nicht so stark abhängig. Wichtiger für die Geschäftsentwicklung und damit wahrscheinlich auch den Aktienkurs sind Meldungen zu potenziellen neuen Medikamenten. Hier verfügt Sanofi laut Branchenkennern über eine vielversprechende Pipeline. Firmenchef Paul Hudson will in Zukunft noch stärker auf Wachstumsfelder wie Krebsmedikamente, Impfstoffe und seltene Krankheiten setzen. Fantasie bietet zudem die geplante Abspaltung der Consumer-Health-Sparte, für die eine Bewertung von um die 20 Milliarden US-Dollar möglich erscheint. Die Analysten der DZ BANK sehen darin allerdings auch die Gefahr zukünftiger Klumpenrisiken.

Discount-Zertifikat auf Sanofi

Vor diesem Hintergrund könnte sich die volatile Seitwärtsbewegung der vergangenen Jahre vielleicht weiter fortsetzen. Für Anleger, die diese These vertreten, könnten Discount-Zertifikate eine interessante Option sein. Das Discount-Zertifikat der DZ BANK auf Sanofi mit der WKN DQ2DTH läuft bis zum 25. September 2025. Das Produkt bietet Anlegern gegenüber dem Direktinvestment in die Aktie aktuell einen spürbaren Abschlag und ermöglicht dadurch eine attraktive Laufzeitrendite. Einzige Voraussetzung: Sanofi notiert bei Fälligkeit auf oder über dem Cap bei 85,00 Euro. Dann können Anleger die vollen Ertragschancen des Discount-Zertifikats ausschöpfen. Aber auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich, etwa dann, wenn der Wert des zugrundeliegenden Basiswerts auf null fällt oder der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

Vinci mit stabilen Erträgen dank langfristiger Verträge

Bei Vinci als einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Infrastruktur ist die Abhängigkeit vom Heimatmarkt schon etwas größer. Über 40 Prozent der Umsätze werden in Frankreich generiert. Allerdings gilt es unabhängig von der Regierungsbildung als unwahrscheinlich, dass langfristig abgeschlossene Konzessionsverträge von staatlicher Seite einfach so gekündigt werden. Höhere Ausgaben zum Beispiel für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur würden dem Unternehmen auf der anderen Seite sogar zugutekommen. Generell sollte Vinci von dem Trend zu globalen Konjunkturprogrammen ebenso profitieren wie von den langfristig steigenden Verkehrszahlen auf Autobahnen und Flughäfen, wo das jeweilige Konzessionsgeschäft stabile Erträge liefert. Damit das so bleibt, expandiert der Konzern zum Beispiel durch eine Beteiligung am Flughafen Edinburgh. Zurzeit beinhaltet das Portfolio von Vinci weltweit 70 Airports, davon 26 in Europa.

Daneben sind die Franzosen als weltweit größter Anbieter von Energiedienstleistungen und EPC-Projekten (Engineering, Procurement and Construction) auch in der zukunftsträchtigen Energie-Sparte gut vertreten. Die Analysten der DZ BANK sind für die Aktie von Vinci tendenziell zuversichtlich. Sie sehen den Konzern dank seiner guten Marktposition auf beiden Seiten des Atlantiks als Profiteur wichtiger Infrastrukturvorhaben inklusive der Energiewende.

Mini Long Future auf Vinci

Für risikobereite Anleger, die nach der jüngsten Korrektur bei der Aktie mit einer baldigen Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends rechnen, könnten sich endlos laufende Mini Long Futures eignen. Mit diesen Hebelprodukten nehmen sie überproportional an Kursgewinnen teil. Der Hebel wirkt jedoch auch umgekehrt. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen - etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann. Eine denkbare Option wäre beispielsweise der Mini Long Future der DZ BANK auf Vinci mit der WKN DJ5XS5. Das Bezugsverhältnis beträgt 1/10.

Erläuterungen und Risikohinweise zu den Produkten

Diese Werbung richtet sich nur an Personen mit Wohn-/Geschäftssitz in Deutschland. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Der gemäß gesetzlicher Vorgaben von der DZ BANK bezüglich des öffentlichen Angebots erstellte Basisprospekt sowie etwaige Nachträge und die zugehörigen endgültigen Bedingungen sind auf der Internetseite der DZ BANK www.dzbank-wertpapiere.de veröffentlicht und können unter https://www.dzbank-wertpapiere.de/DQ2DTH bzw. https://www.dzbank-wertpapiere.de/DJ5XS5 (dort unter "Dokumente") abgerufen werden. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Das von der DZ BANK erstellte Basisinformationsblatt ist in der jeweils aktuellen Fassung ebenfalls auf der Internetseite der DZ BANK unter https://www.dzbank-wertpapiere.de/DQ2DTH bzw. https://www.dzbank-wertpapiere.de/DJ5XS5 (dort unter "Dokumente") abrufbar. Dies gilt, solange das Produkt für Privatanleger verfügbar ist.

Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte der DZ BANK.

Die DZ BANK ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland. Weitere Informationen auf dem Derivateportal der DZ BANK:www.dzbank-derivate.de.