Halbleiter: Zwischen Lust und Frust
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Der Engpass bei Halbleitern stellt auch für viele Chip-Hersteller eine große Herausforderung dar. Beispielsweise schockte Intel die Märkte mit unerwartet hohen Investitionskosten. Als Börsenüberflieger erwies sich dagegen Nvidia.
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Die Knappheit an Halbleitern gehört seit geraumer Zeit zu den beherrschenden Schlagzeilen in der Wirtschaftspresse. Hersteller von Konsumgütern auf der ganzen Welt haben Mühe ihre Produktionsziele zu erreichen oder Aufträge zu bedienen, da sie nicht genügend Computerchips in die Finger bekommen. Besonders schwer betroffen ist die Automobilindustrie. Konzerne wie Volkswagen mussten wegen der Lieferengpässe bereits Kurzarbeit anmelden. Das Gros der Marktbeobachter geht davon aus, dass die Knappheit noch eine ganze Weile andauern dürfte. Eine deutliche Besserung sei demnach nicht vor 2023 zu erwarten. Erst dann ist wieder damit zu rechnen, dass höhere Kapazitäten bei den Chip-Herstellern verfügbar sind, etwa durch den Produktionsstart neueröffneter Werke.
Kurssturz bei Intel nach Q3-Zahlen
Der Nachfrageüberhang hat am Weltmarkt zu deutlich steigenden Preisen bei Halbleiter-Komponenten geführt. Erst vor Kurzem hat beispielsweise der taiwanesische Auftragsproduzent TSMC eine Preiserhöhung von bis zu 20 Prozent für seine Chips und Komponenten angekündigt. Die Kombination aus boomender Nachfrage und gestiegenen Preisen hat die Aktien der Halbleiterindustrie insgesamt beflügelt. So legte der Philadelphia Semiconductor Index, der alle namhaften US-Branchenvertreter enthält, seit Jahresbeginn um rund 25 Prozent zu. Allerdings konnten nicht alle Chip-Konzerne davon profitieren. Einige von ihnen kämpfen selbst mit einer Reihe von Problemen wie Lieferengpässen, hohen Investitionskosten für den Ausbau der Kapazitäten oder gestiegenen Rohstoffpreisen.
Ein Beispiel dafür ist der US-Halbleiter-Riese Intel. Der weltweit größte Produzent von Zentralprozessoren konnte seinen Umsatz im dritten Quartal um fünf Prozent auf 19,2 Milliarden US-Dollar und den Nettogewinn sogar um 60 Prozent auf 6,8 Milliarden US-Dollar steigern. Dass die Aktie auf den Quartalsbericht mit einem Kurssturz von zwischenzeitlich fast zehn Prozent reagierte, hatte aber andere Gründe. Zum einen wurde der Verkauf der Flaggschiff-Prozessoren des Unternehmens dadurch ausgebremst, dass es den Hardware-Herstellern an anderen Chips mangelte, die für die Produktion von Computern notwendig sind. Zum anderen erwartet Intel in den kommenden zwei bis drei Jahren lediglich eine Bruttomarge zwischen 51 und 53 Prozent, was deutlich unter dem Reuters-Analystenkonsens von 56,2 Prozent lag. Der Grund dafür liegt in den hohen Investitionskosten für die Errichtung neuer Werke sowie den Forschungs- und Entwicklungsausgaben für schnelle Prozessoren der neusten Generation.
Investieren mit Sicherheitspuffer
Intel befindet sich offensichtlich in einem Übergangsprozess. Das Unternehmen muss die Voraussetzungen schaffen, um in einem Umfeld bestehen zu können, in dem Hersteller von besonders leistungsfähigen und schnellen Prozessoren wie Nvidia immer mehr nach den Marktanteilen Intels greifen. Angesichts der herausfordernden Konkurrenzsituation würde es nicht überraschen, wenn die Aktie weiterhin zur Volatilität neigt. Statt direkt in den Titel zu investieren, könnte von daher ein Discount-Zertifikat eine weniger riskante Anlagealternative darstellen. So reicht es z. B. bei dem bis Juni 2023 laufendem Papier DV47GC der DZ BANK aus, dass sich die Intel-Aktie per Saldo seitwärts entwickelt, um die maximale Rendite von rund 10 Prozent pro Jahr einzufahren Der Discount und damit der Sicherheitspuffer beträgt knapp18 Prozent. Verliert die Aktie jedoch stärker, erleidet auch das Discount-Zertifikat Verluste (Stand: jeweils 08. Dezember 2021).
Nvidia glänzt mit Rekorden
Während Intel herausfordernde Zeiten durchlebt, kennen andere Chip-Aktien scheinbar kein Halten mehr. Dazu gehört unter anderem Nvidia, von denen bereits zuvor die Rede war. Der Titel hat sich seit Jahresanfang mehr als verdoppelt. Das Unternehmen stellt Hochleistungsgrafikprozessoren her, die vor allem in Gaming-Konsolen und Spiele-PCs zum Einsatz kommen, aber auch von sogenannten Minern zum "Schürfen" von Bitcoin & Co genutzt werden. Das Unternehmen überzeugte im zweiten Quartal des laufenden Fiskaljahres (Mai bis Juli 2021) mit neuen Rekorden bei Umsatz und Gewinn. Mit Spannung erwarteten die Märkte daraufhin die Zahlen für das dritte Quartal (August bis Oktober 2021), die am 17. November veröffentlicht wurden. Auch hier konnte Nvidia die eigenen Schätzungen sowie den Analystenkonsens in Bezug auf Umsatz und Gewinn übertreffen. Auch dem jüngsten Abverkauf an den Aktienmärkten hielt der Titel stand und der Aufwärtstrend scheint intakt.
Mut zum Risiko erforderlich
Wer eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte Nvidias erwartet, kann mit dem Endlos Turbo Long DV4QDZ der DZ BANK mit einem Hebel von aktuell gut 2 an der Kursentwicklung der Aktie teilnehmen. Dies könnte vor dem Hintergrund eines Trendfolgeansatzes eine interessante Strategie sein. Allerdings eignet sich das Produkt nur für risikofreudige Anleger. Zum einen, weil Nvidia mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von mehr als 60 schon sehr hoch bewertet ist. Zum anderen, weil Rücksetzer der Aktie zu entsprechend überproportionale Einbußen bei dem Endlos Turbo Long führen. Im Extremfall droht der Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Das wäre der Fall, wenn Nvidia die Knock-Out-Barriere bei rund 190 USD verletzt. Der Abstand dorthin beträgt gut 41 Prozent (Stand: jeweils 08. Dezember 2021).
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Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte der DZ BANK.
Die DZ BANK ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland. Weitere Informationen auf dem Derivateportal der DZ BANK:www.dzbank-derivate.de.