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Siemens-Aktie beendet Rekordlauf: Siemens bekräftigt Ausblick trotz schwächelnder Automation - Innomotics wird verkauft

16.05.24 17:54 Uhr

Siemens-Aktie tiefer: Siemens leidet unter schwächerer Nachfrage - Innomotics-Verkauf spült Geld in die Kassen | finanzen.net

Eine gedämpfte Nachfrage in seinem Automatisierungsgeschäft hat den Technologiekonzern Siemens im zweiten Geschäftsquartal belastet.

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Eine bessere Entwicklung in den anderen Bereichen konnte dies jedoch nahezu ausgleichen. Die Prognose bestätigte Siemens bei der Vorlage der Zahlen am Donnerstag in München, wird aber für seine Sparte Digital Industries pessimistischer. So dürfte sich der Abbau voller Lager bei Kunden im Automatisierungsgeschäft länger hinziehen als erwartet, insbesondere in China, hieß es. Für das gut laufende Geschäft mit intelligenter Infrastruktur hob Siemens das untere Ende der erwarteten Spanne bei Umsatz und Profitabilität an.

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Der Aktienkurs, der zum Wochenauftakt mit 188,88 Euro noch ein Rekordhoch erreicht und damit allein seit Ende Oktober um 58 Prozent zugelegt hatte, gab im XETRA-Handel letztlich um 6,77 Prozent nach auf 175,00 Euro. Er setzte damit seine Korrektur fort.

Deutsche-Bank-Analyst Gael de-Bray bezeichnete das Quartal als "gedämpft". Auch Experte Mark Fielding von der kanadischen Bank RBC sprach von durchwachsenen Resultaten der Münchener. Die enttäuschende Gewinnentwicklung im Industriegeschäft gehe neben der Sparte Digital Industries (DI) vor allem auf Siemens Healthineers zurück. Dagegen habe das überraschend hohe Ergebnis je Aktie von einem positiven Steuereffekt profitiert.

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Die Senkung bei der Sparte Digital Industries sei abzusehen gewesen, so Andrew Wilson von JPMorgan. Diese falle jedoch stärker aus als vom Markt erwartet. Die Probleme seien dabei rein von der Industrieautomation getrieben, dagegen habe sich das Software-Geschäft anhaltend stark entwickelt.

"Wir haben im zweiten Quartal eine solide Leistung erbracht. Wir sind widerstandsfähig in einer Zeit, die weiter von einer zurückhaltenden wirtschaftlichen Lage geprägt ist", sagte Konzernchef Roland Busch in einer Telefonkonferenz. Er verwies dabei auf den weiter gestiegenen Auftragsbestand, der per Ende März einen Rekordwert von 114 Milliarden Euro erreicht habe.

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Die Nachfrage im Geschäft mit der Fabrikautomatisierung blieb dabei Busch zufolge verhalten. Die Lagerbestände bei Kunden und Vertriebspartnern blieben insbesondere in China hoch, erläuterte der Manager. "Wir erwarten, dass sich die Lage in den kommenden Quartalen kontinuierlich verbessert, jedoch langsamer als bisher erwartet." Hauptgrund sei die verhaltene Entwicklung in China, auch aufgrund von Überkapazitäten in bestimmten Kundenbranchen, wie etwa Solarenergie oder Elektroautos. "Zudem kommen die wichtigen exportgetriebenen Märkte Europas, wie etwa Deutschland, nur sehr langsam auf Touren."

Der Umsatz sank in den drei Monaten per Ende März um ein Prozent auf 19,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts sank um zwei Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Rückgänge in der Automation konnte Siemens mit einer besseren Entwicklung in den anderen Bereichen nahezu auffangen. Unter dem Strich ging der Gewinn um 38 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro zurück, wobei Siemens im Vorjahresquartal von einer Wertzubuchung bei seiner Beteiligung Siemens Energy profitiert hat.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) erwartet Siemens weiter ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von vier bis acht Prozent. Ausgeklammert sind Währungs- und Portfolioeffekte. Dabei dürfte das Plus eher am unteren Ende der Spanne liegen, sagte Finanzchef Ralf Thomas in der Telefonkonferenz. Dies steht im Einklang mit aktuellen Analystenschätzungen, die derzeit im Schnitt von einem Wachstum von 4,5 Prozent ausgehen. Für DI rechnet Siemens nun mit einem vergleichbaren Umsatzrückgang. Zuvor hatte das Unternehmen stabile bis leicht steigende Erlöse in Aussicht gestellt. Die Nachfrage in der Industrieautomation soll in der zweiten Geschäftsjahreshälfte wieder anziehen, zudem rechnet Siemens mit großen Aufträgen im Software-Geschäft.

Das Ergebnis je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten nach Übernahmen erwartet Siemens bei 10,40 bis 11,00 Euro. Im abgelaufenen Jahr war der entsprechende Gewinn auf 9,93 Euro angezogen. Herausgenommen ist dabei die Beteiligung an Siemens Energy, die nur noch als finanzieller Vermögenswert und nicht mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung bilanziert wird.

Unterdessen ist Siemens bei der Optimierung seines Portfolios einen weiteren Schritt vorangekommen und hat einen Käufer für seine Tochter Innomotics gefunden. Die Sparte für Motoren und Großgetriebe mit rund 15 000 Mitarbeitern soll für 3,5 Milliarden Euro an die US-Beteiligungsgesellschaft KPS verkauft werden. Der Preis liegt über den Erwartungen der Analysten. Der Abschluss wird Siemens zufolge für die erste Hälfte des Geschäftsjahrs 2024/2025 angestrebt. Den daraus folgenden Buchgewinn nach Steuern bezifferte Konzernchef Busch auf rund zwei Milliarden Euro. Die Transaktion muss noch unter anderem von den Fusionskontrollbehörden genehmigt werden. Siemens will sich seit Längerem von dem Geschäft trennen und hat den Bereich verselbständigt. Ein Börsengang war ebenfalls geprüft worden.

Siemens verkauft Innomotics für 3,5 Milliarden Euro an KPS

Siemens hat einen Käufer für seine Tochter Innomotics gefunden. Die Sparte für Motoren und Großgetriebe mit rund 15 000 Mitarbeitern werde für 3,5 Milliarden Euro an die US-Beteiligungsgesellschaft KPS verkauft, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Der Abschluss werde für die erste Hälfte des Geschäftsjahrs 2024/2025 (30. September) angestrebt. Die Transaktion muss noch unter anderem von den Fusionskontrollbehörden genehmigt werden. Siemens will sich seit Längerem von dem Geschäft trennen und hat den Bereich verselbständigt. Ein Börsengang war ebenfalls geprüft worden.

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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