Düstere Prognose

Goldman Sachs sieht schwarz für Teslas Model 3

20.03.18 19:50 Uhr

Goldman Sachs sieht schwarz für Teslas Model 3 | finanzen.net

Schon seit Monaten steht Teslas Model 3 im Fokus vieler Anleger und Analysten. Inzwischen gilt der Erfolg des ersten Tesla für den Massenmarkt nahezu als Türöffner für Teslas endgültigen Durchbruch auf dem Elektroautomarkt. Goldman Sachs senkt jedoch den Daumen für Teslas Hoffnungsträger - nicht zum ersten Mal.

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Die Produktionsengpässe beim Model 3 hängen über Tesla schon seit Monaten wie eine dunkle Wolke. Auf dem Spiel steht nicht nur die finanzielle Gesundheit des Elektroautoherstellers um den charismatischen CEO Elon Musk, sondern auch dessen Glaubwürdigkeit. Mehrmals wurden selbst gesteckte Auslieferungsziele und Erwartungen verfehlt und damit das Vertrauen der Anleger und Kunden auf die Probe gestellt. Auch die aktuellen Produktionserwartungen des Model 3 wird Tesla enttäuschen. Das glaubt zumindest Goldman Sachs-Analyst David Tamberrino. Aber damit nicht genug - auch für weitere Tesla-Modelle senkt Tamberrino den Daumen.

Goldman Sachs-Analyst: Tesla wird die Erwartungen verfehlen

Die Auslieferungen von Teslas Model X und Model S werden im ersten Quartal hinter der Vorgabe von 100.000 Stück pro Jahr, oder "implizierten 25.000 Einheiten pro Quartal", zurückbleiben, glaubt der Goldman Sachs-Analyst. Auch beim Model 3 geht Tamberrino davon aus, dass die Auslieferungen nicht den erwarteten Wert erreichen werden. Damit beließ er sein Sechs-Monats-Kursziel für die Tesla-Aktie bei 205 US-Dollar und das Votum auf "Sell". Das zog der Tesla-Aktie am Montag den Boden unter den Füßen weg, über 1,5 Prozent ging es im Anschluss an die Veröffentlichung abwärts. Dabei räumte Tamberrino zwar durchaus ein, dass sich die Produktion und Auslieferung der Model 3 erhöhen werde. Jedoch werde dies langsamer vonstattengehen als Tesla-Chef Musk es im Vorhinein versprochen habe. Eine neue Einsicht ist dies für Goldman Sachs jedoch nicht. Bereits im November des vergangenen Jahres grätschte Tamberrino in die allgemeine Euphorie um die Vorstellung des Tesla Semi mit einer düsteren Prognose: Die kurzfristigen Gewinne durch den Tesla Semi würden bald von den langfristigeren und größeren Problemen rund um das Model 3 aufgefressen werden.

Tesla hat im Januar mitgeteilt, dass im vierten Quartal 2.425 Model 3 produziert und 1.550 Stück ausgeliefert wurden. Damit wurden die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Das Ziel 5.000 Model 3 pro Woche zu produzieren hat Tesla inzwischen aufs Ende des zweiten Quartals verschoben.

Das erwartet der Goldman Sachs-Analyst

Auf Basis der Anzahl der registrierten Fahrzeuge aus dem Hause Tesla, erwartet Tamberrino für das erste Quartal, dass Tesla etwa 9.500 Model 3 produzieren wird. Tesla selbst hatte 2.500 Fahrzeuge pro Woche angekündigt. Auch nimmt der Analyst an, dass das Unternehmen nur etwa 7.000 Auslieferungen verzeichnen konnte. Erwartungen von "FactSet" hatten im Vorfeld sogar auf 13.800 Auslieferungen gelautet. Bei den Modellen S und X erwartet Tamberrino sogar noch größere Diskrepanzen. Hier geht der Analyst von schmalen 22.000 Auslieferungen im ersten Quartal aus. Tesla selbst hatte 100.000 Auslieferungen veranschlagt. Damit hat Goldman Sachs seine eigenen Prognosen von ehemals 24.000 Fahrzeugen sogar um 8 Prozent nach unten korrigiert.

Wie wahrscheinlich ist überhaupt, dass Tamberrino recht hat?

Der Name Goldman Sachs hat Gewicht am Aktienmarkt, das zeigt sich deutlich an den Kursbewegungen, die die Einschätzungen des Bankhauses regelmäßig auslösen - so auch bei Tesla. Doch auch Goldman Sachs-Analysten treffen nicht immer ins Schwarze. So prophezeite Tamberrino im Sommer des vorigen Jahres auch, dass die Nachfrage nach Teslas Model S und Model X ihren Höhepunkt nun erreicht hätte. Im nachfolgenden Quartal konnte sich Tesla daraufhin jedoch sogar noch steigern, verzeichnete Rekordbestellungen und lieferte eine Rekordzahl an Fahrzeugen ab. Auf der Website "TipRanks", die verzeichnet, wie zuverlässig Prognosen diverser Analysten eintreffen, zählt Tamberrino zu einem der am schlechtesten bewerteten Analysten mit einer Erfolgsrate von nur 48 Prozent, schreibt das Online-Magazin "electrek".

Letzte Gewissheit wird es jedoch erst dann geben, wenn Tesla endgültige Zahlen vorlegt. Welche Auswirkungen diese wiederum auf den langfristigen Erfolg und die Durchschlagskraft Teslas am Markt haben wird, wird sich in der Zukunft herausstellen müssen. Bis dahin bleiben alle Prognosen vor allem Spekulation.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Tesla

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