Goldman Sachs: Diese Aktien versprechen Gewinne - egal wie der Handelsstreit ausgeht
Das Thema Handelsstreit hält die Märkte in den letzten Wochen in Atem wie kein anderes. Nun droht US-Präsident Donald Trump mit weiteren Zöllen in Milliardenhöhe auf chinesische Waren. Für Anleger gibt es jedoch in jedem denkbaren Szenario Kaufgelegenheiten.
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Der drohende Handelskrieg hat das Geschehen an den Weltmärkten weiterhin in eiserner Umklammerung. Am 6. Juli traten die US-Zölle in Höhe von 34 Milliarden US-Dollar für chinesische Produkte in Kraft, China revanchierte sich mit Strafzöllen in gleicher Höhe. Eine Entspannung der Lage scheint bislang nicht in Sicht. Vielmehr denkt der US-Präsident darüber nach, noch einmal Zölle von 200 Milliarden Dollar auf chinesische Waren zu erheben. Anstatt sich nun jedoch ängstlich vom Börsenparkett zurückzuziehen, rät die US-Bank Goldman Sachs Anlegern auch weiterhin zum aktiven Handeln und empfiehlt Aktien für jedes Szenario, das sich aus der momentanen Situation ergeben könnte.
In welche Aktien sollten Anleger investieren, wenn der Handelskrieg eskaliert?
Sollte sich die Lage drastisch verschärfen und der Handelskrieg eskalieren, rät Goldman Sachs Anlegern zu inländischen US-Aktien. "Wenn die Handelsspannungen weiter steigen und neue Zölle vorgeschlagen und umgesetzt werden, sollten Aktien mit der höchsten Inlandsnachfrage eine Outperformance erzielen", heißt es in einem Bericht, der unter anderem von Goldman Chief Equity Stratege David Kostin verfasst wurde. In einem solchen Szenario würden demnach vor allem bestimmte Aktien aus dem Konsumgütersektor, auf breiterer Front aus dem Finanz- und Telekommunikationssektor sowie aus dem Energiesektor bei den Versorgern punkten. Aus dem S&P 500 empfiehlt Goldman namentlich Dollar General , Target, Charles Schwab, Wells Fargo, SunTrust Banks, Verizon und Dominion Energy. "Die am meisten nach innen gerichteten Aktien schneiden normalerweise überdurchschnittlich ab, da sich das US-Wachstum im Vergleich zum Rest der Welt verstärkt", so der Bericht weiter, "Der jüngste Trend eines stärkeren BIP-Wachstums in den USA hat dazu beigetragen, dass inländische Aktien besser abschneiden als ausländische Aktien."
Wo locken Chancen, wenn sich die Lage entspannt?
Sollten die momentanen Spannungen jedoch eine Abschwächung erfahren, würden wahrscheinlich eher diejenigen Titel eine Outperformance erzielen, die auch auf dem chinesischen Markt engagiert sind. Hier sollten Anleger vor allem auf Aktien mit einem Umsatz von über zehn Prozent oder Vermögenspositionen in China setzen, schlägt Goldman vor. Jene Unternehmen seien jedoch "durch die fortgesetzte Eskalation des Handelskriegs" besonders gefährdet, fügt Kostin hinzu. Diese Titel konzentrierten sich vornehmlich auf den Informationstechnologiesektor, insbesondere auf Halbleiter und die zugehörige Ausrüstung. Im vergangenen Jahr 2017 erzielten die S&P 500-Unternehmen insgesamt 30 Prozent ihres Umsatzes aus internationalen Quellen, 8 Prozent davon entfielen auf den asiatisch-pazifischen Raum, 10 Prozent wurden in Europa umgesetzt. Die Branche der Informationstechnologie weist hier mit 60 Prozent das höchste internationale Umsatzrisiko auf, so Goldman. Dicht gefolgt vom Werkstoffsektor mit einem Umsatzrisiko von 49 Prozent. Unternehmen mit dem höchsten Umsatzanteil in Großchina sind Goldman zufolge also vornehmlich im Informationstechnologie-Sektor, aber auch im Konsumgüterbereich und im Gesundheitswesen zu finden. Konkret nannte das Geldhaus folgende Papiere: Skyworks Solutions, QUALCOMM, Micron Technology, Texas Instruments, Intel, Apple, Wynn Resorts, MGM Resorts, Boeing, Nike, Agilent Technologies und PerkinElmer. "Das Wachstum dieser Unternehmen wird wahrscheinlich unter Druck geraten, wenn China Vergeltungstarife verhängt. Solche Tarife würden den Preis der Verbraucher in Großchina in die Höhe treiben", heißt es in dem Bericht.
In welche Richtung geht die Tendenz?
Eine Entspannung im Handelsstreit scheint zur Stunde in weiter Ferne, vielmehr scheint sich die Lage weiter zu verschärfen. So wurde am Donnerstag bekannt, dass Trump seinen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer angewiesen hat, eine Erhöhung der geplanten Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent zu prüfen, was scharfe Proteste der chinesischen Regierung zur Folge hatte. "Wir raten den USA, ihre Haltung zu korrigieren und es nicht mit Erpressung zu versuchen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Der Handelskonflikt ist also wohl noch lange nicht ausgestanden. Selbst Phasen der zwischenzeitlichen Entspannung, die auch den Märkten kurzzeitig Auftrieb geben konnten, haben sich bislang als nicht dauerhaft herausgestellt, die Wendungen im Handelsstreit geschehen plötzlich und sind schwierig vorherzusehen. Erhöhte Vorsicht bleibt also auch weiterhin oberstes Gebot auf dem US-Börsenparkett.
Redaktion finanzen.net
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