Sentix-Konjunkturindex für Deutschland und die Eurozone sinkt im Oktober
Der vom Beratungsunternehmen Sentix für Deutschland erhobene Konjunkturindex ist im Oktober zum dritten Mal in Folge gesunken.
Nach Mitteilung von Sentix ging er auf 20,0 (September: 20,9) Punkte zurück. Der Index der Lagebeurteilung sank auf 31,0 (36,0) Punkte, während der Erwartungsindex auf 9,5 (6,8) Punkte anzog. Es war der erste Anstieg der Erwartungen seit Mai.
"Dies ist als erste Reaktion nach der Bundestagswahl zu werten, nachdem das 'Schreckgespenst' einer möglichen rot-rot-grünen Koalitionsregierung vom Tisch ist", schrieb Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy in der Mitteilung. Eine solche politische Konstellation wäre für viele Börsianer ein "Nackenschlag" gewesen.
Hussy zufolge dürfte eine längere Hängepartie in den Koalitionsverhandlungen kontraproduktiv wirken. "Die politischen Lager sind daher gut beraten, die anstehenden Verhandlungen zügig anzugehen/abzuschließen, um den Bremseffekten in der Konjunktur entgegenzuwirken", schrieb Hussy.
Der Konjunkturindex für den Euroraum ging auf 16,9 (19,6) Punkte zurück, wobei der Lageindex auf 26,3 (30,8) Punkte und der Erwartungsindex auf 8,0 (9,0) Punkte nachgaben. "Der konjunkturelle Erholungsprozess gerät weiter ins Stocken", konstatierte Hussy. Ob es sich um eine Trendwende oder nur um eine Wachstumsverlangsamung handele, bleibe aber offen.
"Entscheidend bleibt, dass die Erwartungswerte nicht unter die Nulllinie fallen", merkte der Sentix-Geschäftsführer an. In diesem Falle wäre ein stärkerer Einbruch der Wirtschaftsleistung zu erwarten und eine Trendwende stünde im Raum.
FRANKFURT (Dow Jones)
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