Rekordeinbruch der Euroraum-Wirtschaftsstimmung wegen Pandemie
Die Coronavirus-Pandemie hat in der Eurozone zu einem dramatischen Rückgang der Wirtschaftsstimmung geführt.
Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung erlitt im März einen Rekordeinbruch auf 94,5 Punkte von 103,4 im Vormonat. Es ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1985.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 93,0 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator fiel auf 94,8 Punkte von 103,0 zurück.
Die EU-Kommission wies darauf hin, dass die große Mehrheit der Umfrageantworten eintraf, bevor in vielen Staaten strenge Ausgangs- und Kontaktsperren erlassen wurden, um die Verbreitung des Coronavirus zu bekämpfen.
Die Stimmung brach sowohl unter den Verbrauchern als auch in allen Wirtschaftssektoren ein, also Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Bauwirtschaft und Einzelhandel. Besonders stark war der Einbruch bei den Dienstleistungen und im Einzelhandel.
Auf der Länderebene gab es das größte Minus in Italien mit 17,6 Punkten, gefolgt von Deutschland mit 9,8 Punkten und Frankreich mit 4,9 Punkten. In den Niederlanden fiel der Index um 4,0 Punkte und in Spanien um 3,4 Punkte.
Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone fiel auf minus 10,8 Punkte von minus 6,2 im Vormonat. Ökonomen hatten einen stärkeren Rückgang auf minus 15,5 erwartet. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Rückgang auf minus 11,6 Punkte von minus 6,6 im Vormonat gemeldet. Das entsprach der ersten Veröffentlichung und auch den Prognosen von Volkswirten.
DJG/apo/kla
FRANKFURT (Dow Jones)
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