Donald Trump hält die Welt weiter in Atem

04.02.25 09:20 Uhr

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Donald Trump macht Drohung wahr


Donald Trump hat am zurückliegenden Wochenende begonnen, seine Zolldrohungen in die Tat umzusetzen. Wareneinfuhren aus Mexiko und Kanada sollen mit einem Zoll in Höhe von 25 % belegt werden. Die Zölle für Wareneinfuhren aus der VR China steigen um 10 %-Punkte. Nach unserer Überschlagsrechnung werden die Erhöhungen der Einfuhrzölle die Inflation - für sich ge-nommen - im Jahr 2025 um 1,3 %-Punkte erhöhen. Dem stehen jedoch Währungseffekte entgegen. Nachdem absehbar geworden war, dass Donald Trump wahrscheinlich die Präsidentschaftswahlen gewinnen wird, wertete der US-Dollar insbesondere gegenüber dem Mexikanischen Peso, dem Kanadischen Dollar und dem Renminbi Yuan merklich auf. Aufgrund des gegenläufigen Währungseffekts schätzen wir, dass sich die Netto-Auswirkung der jüngsten US-Zollerhöhungen auf die US-Inflationsrate auf +0,8 %-Punkte belaufen wird. Da jedoch unsere US-Inflationsprognose in Höhe von 3,0 % schon zuvor die Annahme von Zollerhöhungen beinhaltet hat, bleibt diese vorerst unverändert. Jede weitere Zollerhöhung dürfte jedoch eine Prognoseanhebung erfordern. Donald Trump hat die Europäische Union - der viertwichtigste Handelspartner der Vereinigten Staaten - schon ins Visier genommen. Es gibt jedoch auch zwei Argumente dafür, dass es nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Erstens sind die kurzfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher, welche der Republikanischen Partei nahestehen, im Januar auf 0,1 % gesunken. Angesichts dessen droht den Anhängern der Republikaner angesichts der Zollerhöhungen ein böses Erwachen. Dies wirft die Frage auf, ob Donald Trump dauerhaft bereit ist, seine Anhänger zu enttäuschen. Es ist ein Allgemeinplatz, dass Kamala Harris die Präsidentschaftswahl aufgrund der hohen Inflation während der Amtszeit von Joe Biden verloren hat. Zweitens mag Donald Trump zwar die gesamte US-Justiz für korrupt und unfähig halten, aber er akzeptiert einen Richter: Den US-Aktienmarkt. Da nach dem Bekanntwerden der Zollerhöhungen auch die Notierungen für US-Aktien auf Talfahrt gingen, können Nicht-Trump-Fans demnach auf die Macht der Märkte hoffen! Nach einem Telefongespräch mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum, in welchem die Physikerin zusicherte, 10 Tausend Soldaten zur Sicherung an die Nordgrenze zu schicken, verschob Donald Trump das Inkrafttreten der Zollerhöhung auf Waren aus Mexiko um einen Monat. Daraufhin erholte sich der US-Aktienmarkt teilweise von seinen Verlusten. Heute morgen war zu erfahren, dass auch Kanada nach Zugeständnissen in Fragen der Grenzsicherung einen Aufschub um einen Monat bekommt. Aber dafür kontert China bereits mit Gegenzöllen.

ISM-Index über Expansionsschwelle


Angesichts der vielen Verlautbarungen aus dem Weißen Haus ist die Nachricht, dass der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe nach 26 Monaten wieder über der Expansionsschwelle liegt, in den Hintergrund geraten. Der Anstieg des Index reiht sich ein in den Reigen der seit der Trump-Wahl positiv ausfallenden US-Konjunkturnachrichten. Es ist jedoch fraglich, ob es nach dem gerade beginnenden Handelskrieg so bleiben wird.


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