QIAGEN beendet Übernahmegespräche und bleibt eigenständig - Aktie unter starkem Druck
Der Biotech-Konzern QIAGEN teilte mit, von Übernahme-Interessenten nicht überzeugt gewesen zu sein und lieber eigenständig weiterarbeiten zu wollen.
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Der abgesagte Verkauf des Biotechnologie-Konzerns QIAGEN hat am Donnerstag an der Wall Street ein Erdbeben ausgelöst. Die auch in New York notierte Aktie brach um ein Viertel ein. Am Dienstagabend hatte das im MDAX enthaltene Unternehmen mitgeteilt, dass Vorstand und Aufsichtsrat nach ergebnislosen Gesprächen mit Interessenten beschlossen hätten, dass der Konzern mit seinen 5200 Mitarbeitern doch eigenständig bleiben solle.
Die Vorstöße der Kaufinteressenten seien nicht überzeugend gewesen, hatte es weiter geheißen. Aufsichtsratschef Hakan Björklund betonte, dass das Unternehmen auch aus eigener Kraft bestehen könne. "Wir haben ein starkes und differenziertes Portfolio an molekularen Testlösungen, das die Möglichkeit für signifikantes Wachstum bietet."
Im November hatte QIAGEN Übernahmegespräche verkündet. Als möglicher Käufer kam der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific in Betracht. Dessen Aktienkurs zeigte sich am Donnerstag unbewegt.
Analyst Scott Bardo von der Berenberg Bank vermutet, dass die Kaufinteressenten trotz der Absage durch QIAGEN nicht aufgeben werden. Die Vorgehensweise des Konzerns schließe erneute Gespräche in der Zukunft nicht aus.
Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern startete 1984 als Ausgründung der Düsseldorfer Universität, das Unternehmen kam 2018 auf einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro. Er hat aus rechtlichen Gründen seinen Zentralsitz mit nur relativ wenigen Mitarbeitern im niederländischen Venlo, der größte Standort ist Hilden bei Düsseldorf mit 1300 Beschäftigten. QIAGEN stellt zum Beispiel Instrumente für Labore her sowie sogenannte Verbrauchsmaterialien für DNA-Tests, damit sind unter anderem Pipettenspitzen und Probenröhrchen gemeint.
QIAGEN-Aktie bricht ein
Die Absage an die eigene Übernahme hat den Aktienkurs am Freitag stark belastet. Die Papiere des Biotech-Unternehmens verloren auf XETRA letztlich 18,17 Prozent auf 30,30 Euro.
Im Oktober und November hatte Übernahmehoffnung den Kurs von unter 23 Euro in der Spitze bis auf über 39 Euro nach oben schnellen lassen.
Die Bank JPMorgan hatte vor kurzem in einer Branchenstudie die Übernahme des Unternehmens und ein De-Listing der Aktien - wie viele andere Experten auch - noch als das kurzfristig wahrscheinlichste Szenario bezeichnet.
Laut Analyst Sven Kürten von der DZ Bank muss das letzte Wort in der Angelegenheit aber noch nicht gesprochen sein. "Wir glauben, dass die Bieter weiterhin interessiert sind und mit oder ohne Zustimmung des Qiagen-Vorstandes und des Aufsichtsrats irgendwann in der Zukunft ein Angebot für Qiagen abgeben könnten", schrieb der Experte in einem Kommentar vom Freitag.
Kurzfristig werde die Aktie jedoch stark unter Druck geraten, da der Markt einen positiven Ausgang der Übernahmegespräche erwartet habe, fügte Kürten hinzu. Er strich die Papiere daher von der "DZ Bank Equity Ideas"-Liste.
(dpa-AFX / Dow Jones Newswire)
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11.09.2024 | QIAGEN Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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11.11.2024 | QIAGEN Neutral | UBS AG | |
07.11.2024 | QIAGEN Neutral | UBS AG | |
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10.12.2020 | QIAGEN Verkaufen | Independent Research GmbH | |
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