DIW: Griechenland wird drittes Hilfsprogramm benötigen
BERLIN (dpa-AFX) - Griechenland wird nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Sommer ein drittes Hilfsprogramm brauchen. "Griechenland hat eine große Finanzierungslücke von 30 bis 40 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre", sagte der DIW-Präsident Marcel Fratzscher am Dienstag einer Mitteilung zufolge. Den Kompromiss zu Griechenlands Reformvorschlägen bezeichnete er als "weise und zielführend".
Die Korruption zu bekämpfen, Steuereinnahmen zu erhöhen und die Bürokratie zu verbessern, seien die richtigen Prioritäten. Auch eine Erhöhung der Ausgaben zur sozialen Sicherung und Armutsbekämpfung schwächten nicht die Reformen, sondern erhöhten ihre Legitimität und damit ihre Erfolgschancen. Nur wenn die griechische Regierung zumindest einen Teil ihrer Wahlversprechen umsetzen kann, werde der Reformkurs von der Bevölkerung akzeptiert und könne erfolgreich sein.
"Diese Einigung war jedoch der leichteste Teil der Verhandlungen", sagte Fratzscher. "Viele offene Fragen bleiben ungelöst. Das Problem, wie die viel zu hohe Staatsverschuldung nachhaltig gestaltet werden kann, bleibt ungelöst."/kf/DP/stb