Dividende wird erhöht

Bechtle-Aktie zieht an: Bechtle verzeichnet weiteres Rekordjahr

18.03.22 13:16 Uhr

Bechtle-Aktie zieht an: Bechtle verzeichnet weiteres Rekordjahr | finanzen.net

Der IT-Dienstleister Bechtle hat 2021 unter dem Strich gut ein Fünftel mehr verdient und trotz der weltweiten Lieferengpässe nach eigenen Angaben ein weiteres Rekordjahr verzeichnet.

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Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,55 Euro je Aktie erhalten, 10 Cent mehr als für das Jahr zuvor, wie das im MDAX notierte Unternehmen mitteilte.

Auch im laufenden Jahr rechnet der Vorstand trotz der ungewissen Folgen des Krieges in der Ukraine für die Gesamtwirtschaft und der weltweiten IT-Lieferschwierigkeiten mit einer positiven Unternehmensentwicklung. Umsatz und Ergebnis sollen deutlich steigen und die Vorsteuermarge auf hohem Niveau gehalten werden. "Die Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung sind gerade auch vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine besonders hoch",sagte Konzernchef Thomas Olemotz. Die Prognose halte er deshalb für ambitioniert, aber auch realisierbar.

Der Bechtle-Vorstand rechnet für 2022 mit einer Steigerung von Umsatz und Ergebnis um 5 bis 10 Prozent. Die Marge bezogen auf das Vorsteuerergebnis (EBT-Marge) soll auf dem Niveau von 2021 gehalten werden, als sie 6 Prozent betrug. Das Umsatzwachstum werde aufgrund der Lieferengpässe aber auch dieses Jahr voraussichtlich unter der Entwicklung des Geschäftsvolumens bleiben. Der Höhepunkt der Lieferkettenproblematik ist laut Bechtle-Chef Olemotz aber überschritten, darauf deuteten auch Aussagen von Lieferanten und Vertragspartnern hin.

Weiterhin kündigte der Manager an, dass in diesem Jahr mit Akquisitionen zu rechnen sei. "Ich bin zuversichtlich, dass wir da die ein oder andere vermelden können", sagte er am Freitag in einer Videokonferenz mit Journalisten. Dafür schaue sich Bechtle in Frankreich, Spanien und der Region Belgien-Niederlande-Luxemburg um. Es liefen bereits erste Gesprächen.

Das vergangene Jahr war bei Bechtle von Lieferengpässen geprägt. Das Unternehmen hatte bereits im Februar bekannt gegeben, 2021 einen rekordhohen Auftragsbestand von 1,8 Milliarden erzielt zu haben. Allerdings können die Aufträge angesichts der angespannten Lage bei der Teileversorgung nicht so schnell in echtes Geschäft umgemünzt werden. Vor allem das vierte Quartal sei "enttäuschend" gewesen, sagte Olemotz. Das Spiel sei klar in der ersten Halbzeit gewonnen worden.

Ohne die Lieferschwierigkeiten hätte es vergangenes Jahr ein prozentual zweistelliges Wachstum geben können, hieß es von dem Bechtle-Chef weiter. Er sprach von einer Störung von Lieferketten und Engpässen bei der Chipversorgung. "Auch die IT-Industrie kämpft an vielen Stellen gegen Rohstoffengpässe, die wir ja auch in anderen Industrien kennen."

Der den Aktionären zuzurechnende Konzerngewinn nach Steuern stieg auf 231,4 Millionen Euro, verglichen mit 192,5 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Je Aktie verdiente die Bechtle AG 1,84 Euro, nach 1,53 Euro.

Die im Februar auf vorläufiger Basis berichteten Zahlen für Umsatz und Vorsteuerergebnis bestätigte das Unternehmen im Wesentlichen. Das Geschäftsvolumen stieg um 7,3 Prozent auf rund 6,25 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 5,1 Prozent auf 5,31 Milliarde Euro zu. Das Vorsteuerergebnis wuchs um 18,4 Prozent auf circa 320 Millionen Euro. Die Vorsteuermarge erreichte 6,0 nach 5,4 Prozent 2020. Als Ziel hatte sich das im MDAX notierte Unternehmen eine Rendite über Vorjahr gesetzt.

Die Bechtle-Aktie zeigt sich am Freitag auf XETRA zeitweise um 0,85 Prozent fester bei 47,34 Euro. Damit setzt sie den Erholungstrend der vergangenen Tage fort, nachdem sie Anfang vergangener Woche auf das tiefste Niveau seit April 2020 gefallen war. Der IT-Dienstleister habe trotz der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten einen soliden Ausblick veröffentlicht, schrieb Analyst Knut Wollner von der Baader Bank. Sein Kollege Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies nannte die Prognose hingegen vage, der Auftragsbestand sei aber vielversprechend.

FRANKFURT/NECKARSULM (Dow Jones/dpa-AFX)

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