Hier stimmt was nicht! Was ist da bei Hornbach los?

von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Insbesondere die Veranstaltung der Holding am 9. Juli, die den Konzern kontrolliert, dürfte Einfluss auf die Bewertung der Hornbach-Firmen haben. Mit Tagesordnungspunkt 7 soll der Formwechsel der Holding in eine KGaA beschlossen werden. Damit beenden die Hornbachs eine komplizierte Konstruktion aus Vorzugs- und Stammaktien, die in der Nachfolgeplanung und auch gegenüber dem Kapitalmarkt zunehmend zu einem Hindernis wurde. Ein unmittelbarer Effekt der Umwandlung dürfte sein, dass die Dividende deutlich steigt. Für das vergangene Geschäftsjahr hat Hornbach Holding bei 5,64 Euro Gewinn je Aktie an die Vorzugsaktionäre nur 80 Cent gezahlt. Künftig wird es wohl mehr als doppelt so viel sein.

In Zusammenhang mit der Umwandlung ist die Zukunft von Hornbach Baumarkt im Moment noch kein Thema. Die Firma ist für den Löwenanteil der Erlöse des Konzerns zuständig. Die Holding hält 76,4 Prozent der Aktien. An die Börse kam die Tochter, weil Finanzierungsquellen gesucht wurden, die gleichzeitig den Familieneinfluss nicht verwässern sollten. Das entfällt in der neuen Konstellation. Nun dürften sich die Hornbachs in einem zweiten Schritt der Sache annehmen. Es würde jeder betriebswirtschaftlichen Logik widersprechen, wenn die Baumarkt AG nicht zurück in den Konzern geholt werden würde.

Wie kann das geschehen? Eine Möglichkeit ist, die Aktien in Hornbach Holding Aktien zu tauschen. Eine andere wäre der Rauskauf der freien Aktionäre, die 23,6 Prozent des Kapitals halten. Bei beiden Varianten wird die Bewertung das große Thema sein. Während viele Investoren hohe stille Reserven bei der Holding vermuten, hat auch die Baumarkt AG hier einiges zu bieten. Ihr gehört fast die Hälfte der Immobilien des Konzerns. Damit verfügt die Gesellschaft leicht über 300 Millionen Euro an stillen Reserven - rund 30 Prozent des Börsenwertes.