Dividende soll steigen

RWE-Aktie legt zu: RWE wird nach Milliardengewinn für 2023 vorsichtiger - Gewinnrückgang erwartet

21.03.23 17:49 Uhr

RWE-Aktie legt zu: RWE wird nach Milliardengewinn für 2023 vorsichtiger - Gewinnrückgang erwartet | finanzen.net

Nach einem überaus guten Ergebnis 2022 ist RWE für das laufende Jahr nun etwas vorsichtiger.

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Das Dividendenziel wurde für das Geschäftsjahr 2023 jedoch auf 1,00 (Vj: 0,90) Euro je Aktie angehoben.

"Unsere solide Finanzlage und unsere guten Ergebnisse versetzen uns in die Lage, auch 2023 stark in das Wachstum von RWE zu investieren", so Finanzvorstand Michael Müller. "Auch unsere Aktionäre wollen wir angemessen am Erfolg beteiligen und schlagen daher für das laufende Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 1 Euro je Aktie vor."

Der Energiekonzern rechnet für 2023 mit einem bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro. Davon soll das Kerngeschäft 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro beitragen. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) werden 3,6 bis 4,2 Milliarden Euro angepeilt. Den bereinigten Nettogewinn sieht der Konzern bei 2,2 bis 2,7 Milliarden Euro.

Die bereits Ende Januar auf vorläufige Basis vorgelegten Geschäftszahlen für 2022 wurden konkretisiert. Der DAX-Konzern hat im Vorjahr vor allem vom Ausbau von Wind- und Solaranlagen sowie einem lukrativen Energiehandel profitiert.

Das bereinigte EBITDA stieg 2022 auf 6,31 (Vj: 3,65) Milliarden Euro. Im Kerngeschäft stieg das bereinigte EBITDA auf 5,559 (2,761) Milliarden Euro. Rückläufig entwickelte sich das Kohle- und Kernenergiegeschäft. Das bereinigte EBITDA sank hier auf 751 (889) Millionen Euro. Grund waren vor allem Kraftwerksschließungen. Das bereinigte Nettoergebnis belief sich auf 3,232 (1,554) Milliarden Euro.

JPMorgan belässt RWE auf 'Overweight' - Ziel 59 Euro

Die US-Bank JPMorgan hat RWE nach endgültigen Jahreszahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 59 Euro belassen. Der Energieversorger habe sehr stark abgeschnitten und mit dem bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) sowohl die eigene Planung als auch die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Vincent Ayral am Dienstag in einer ersten Reaktion. Eine Überraschung sei das nach den Ende Januar veröffentlichten Eckdaten aber nicht mehr gewesen. Der Markt dürfte sich daher auf den neuen Ausblick fokussieren, der bei den Gewinnzielen eine deutliche Anhebung gegenüber der bisherigen Planung beinhalte.

Bernstein belässt RWE auf 'Outperform' - Ziel 53 Euro

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für RWE nach Geschäftszahlen und einem Ausblick für 2023 auf "Outperform" mit einem Kursziel von 53 Euro belassen. Der Ausblick des Versorgers auf das laufende Jahr sei besser als erwartet, schrieb Analystin Deepa Venkateswaran in einer ersten Reaktion am Dienstag. Das operative Gewinnziel (Ebitda) liege um rund drei Prozent über der Konsensschätzung.

So schlägt sich die RWE-Aktie

Die Anleger von RWE haben am Dienstag positiv auf den Geschäftsausblick des Versorgers reagiert. Während die Jahresresultate wegen bereits bekannter Eckdaten nicht überraschten, hieß es in ersten Reaktionen, dass der Energiekonzern mit einem soliden Ausblick und mit der avisierten Dividende überzeuge. Die Erholung vom jüngsten Tief seit Oktober geht weiter. Die RWE-Aktie stieg am Dienstag auf XETRA um 1,43 Prozent und schloss bei 38,93 Euro. In der Spitze hatte sich der Kurs mit 39,74 Euro wieder an die 40-Euro-Marke herangetastet.

Laut dem Jefferies-Experten Ahmed Farman liegt die Mitte der Gewinn-Zielspanne drei Prozent über dem Analystenkonsens. Dies sollte gemeinsam mit einer höheren Dividendenprognose am Markt gut ankommen, betonte der Experte. Nach einer stabilen Dividende von 90 Cent für das Jahr 2022 stellte RWE in Aussicht, dass die Auszahlung für 2023 auf einen Euro steigen soll. Alexander Wheeler von RBC betonte, am Markt sei für 2023 bislang eine erneut nur stabile Dividende erwartet worden. RWE selbst bezeichnete einen Euro als neue Messlatte für die Zukunft.

Als ein weiterer positiver Aspekt galt unter Börsianern das Nettovermögen, das RWE zum Jahresende auf 1,6 Milliarden Euro bezifferte. Analyst Vincent Ayral von JPMorgan merkte an, dieses sei einer Pflichtwandelanleihe zugunsten der Übernahme von Con Edison Clean Energy, höheren Zinsen und geringeren Sicherungsgeschäften im Terminhandel, den sogenannten Variation Martins, zu verdanken.

Durch den Kursanstieg schaffte es die RWE-Aktie wieder zurück über die 21-Tage-Linie, die ein beliebter Indikator für den kurzfristigen Trend ist. Ob sich dies nun als nachhaltig erweist, muss sich noch zeigen, denn zuletzt waren solche Ausflüge immer nur von kurzer Dauer. Für längere Zeit hatten sie letztmals im Januar über der 21-Tage-Linie gestanden. Damals hatten sie sich in der Spitze der 44-Euro-Marke genähert, die schon 2022 mehrmals einen Widerstand bildete. Kurse jenseits der 44 Euro gab es letztmals vor zwölf Jahren.

FRANKFURT/NEW YORK/ESSEN (Dow Jones/dpa-AFX Broker/dpa-AFX)

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Bildquellen: Andre Laaks, RWE, Dennis Diatel / Shutterstock.com

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