Uniper bestätigt auf Hauptversammlung Jahresprognose

"Für das Geschäftsjahr 2017 erwarten wir - wie bisher kommuniziert - ein bereinigtes operatives Ergebnis im Bereich von 0,9 bis 1,2 Milliarden Euro", sagte Schäfer vor den Aktionären in Essen.

Bei der Dividende hält das Unternehmen daran fest, den Anteilseignern 15 Prozent mehr zu zahlen als für das vergangene Jahr. Für 2016 erhalten die Aktionäre 55 Cent je Anteilsschein.

Hinter Uniper verbirgt sich das alte Kraftwerks- und Energiehandelsgeschäft des Stromkonzerns E.ON. Im vergangenen Jahr spalteten die Essener ihr früheres Kerngeschäft und brachten es an die Börse. E.ON hält noch knapp 47 Prozent an seiner Tochter. Jüngst hatten Gerüchte die Runde gemacht, der finnische Konkurrent Fortum wolle zunächst den verbliebenen E.ON-Anteil übernehmen und später Uniper komplett kaufen. In seiner Rede ging Schäfer zunächst nicht auf die Übernahmespekulation ein. In der Vergangenheit hatte er aber betont, dass Uniper ein eigenständiges Unternehmen bleiben wolle.

Der Vorstandsvorsitzende erneuerte in seiner Rede die Forderung nach einem Kapazitätsmarkt. Damit würden die Versorger für das Bereithalten ihre Kraftwerke und die sichere Lieferung von Strom Prämien erhalten, wie sie bereits heute in Großbritannien, Frankreich und Schweden gezahlt werden. "Es kommt doch auch niemand auf die Idee, einem Fußballer, der auf der Ersatzbank sitzt, das Gehalt zu streichen", erklärte Schäfer. In Deutschland hatte sich die Bundesregierung explizit gegen die Einführung solcher Prämien entschieden.

Eine Baustelle bleibt für Uniper das russische Großkraftwerk Berezovskaya 3, das durch einen Brand schwer beschädigt wurde. Die Reparatur bezeichnete Schäfer als anspruchsvoll. Er erwartet, dass die Turbinen erst 2019 wieder an das Netz gehen. Einen Großteil der Schäden werde aber von Versicherungen abgedeckt.

Fondsmanager Thomas Deser von Union-Investment lobte in seiner Wortmeldung den Vorstand für das erste Geschäftsjahr. "Mit dem freien Cashflow soll in den nächsten Jahren auch die Dividende weiter steigen", sagte Deser. Uniper dürfte dabei von steigenden Strompreisen profitieren. Deser benannte das Russlandgeschäft als besonders wichtig für die E.ON-Tochter, wo "mehr als die Hälfte des operativen Ergebnisses" herkomme. Das Auslaufen der Kapazitätsprämien 2024 und ein langfristig schwächerer Rubel könnten aus seiner Sicht für Schäfer und seine Mannschaft zum Problem werden.

BERLIN/ESSEN (Dow Jones)