Birgit Schrowange: "Harald Schmidt hat echt Ahnung"

von Martin Reim, €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: Frau Schrowange, ­immer wieder hört man von Leuten aus der Showbranche, die mit Geld partout nicht umgehen können. Warum gibt es hier so viele tragische Fälle?
Birgit Schrowange: Viele Prominente wollen einfach nichts vom Thema Geldanlage wissen. Die denken, ihr Einkommen ist brutto wie netto, und wundern sich, wenn sie irgendwann immens viel Steuern nachzahlen müssen. Gerade Frauen ­vernachlässigen das Thema Geldanlage oft sträflich.

Warum ist es bei Ihnen anders?
Bei der Altersvorsorge bin ich spießig. Ich habe von meinen Eltern eingebläut ­bekommen, dass man schon als junger Mensch ans Alter denken soll. Ich finde, sie hatten recht. Ab dem Tag, an dem ich eigenes Geld verdient habe, habe ich das befolgt. Ich möchte auch im Alter noch schöne Urlaubsreisen machen und mich auf Kreuzfahrten von jungen Stewards ­bedienen lassen (lacht).

Wer aus der Branche kennt sich sonst noch gut aus?
Harald Schmidt. Ich war ungefähr zehnmal in seiner "Harald Schmidt Show", und wir haben immer über Aktien gesprochen. Der hat echt Ahnung.

Geben Sie anderen Leuten manchmal ­Ratschläge?
Nur selten, ich bin da vorsichtig geworden. Ich habe einer Freundin einmal geraten, so wie ich Daimler-Aktien zu kaufen - vor der Fusion mit Chrysler im Jahr 1998. Sie hat das auch getan, dann stürzte der Kurs ab. Und sie hat ganz panisch verkauft und war total am Ende. So etwas will ich nicht noch einmal erleben. Ich habe übrigens die Daimler-Aktien behalten und mich an der hohen Dividendenrendite erfreut, auch wenn die Kursentwicklung nicht so super war.