HHLA-Aktie bricht nach Gewinnwarnung zweistellig ein
Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA rechnet nach einem leichten Gewinnplus im abgelaufenen Jahr für 2017 mit überraschend deutlich schlechteren Geschäften.
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Zwar dürften Containerumschlag und Umsatz das Niveau von 2016 erreichen. Der operative Gewinn dürfte allerdings sinken, teilte das Unternehmen am Donnerstag bei Vorlage der Jahresbilanz mit. Als einen Grund führte die neue Vorstandschefin Angela Titzrath das unsichere geopolitische Umfeld an.
Die Nachrichten versetzten die HHLA-Aktie in den freien Fall. Nach einem Rutsch bis auf 16,66 Euro im frühen Handel lagen die Titel am frühen Nachmittag als Schlusslicht im Kleinwerte-Index SDAX mit 13,34 Prozent im Minus bei 17,21 Euro. Damit hat die Aktie ihre gesamten seit Jahresbeginn eingefahrenen Kursgewinne eingebüßt. Jüngst hatte das Papier bei 20,00 Euro noch den höchsten Stand seit Mai 2015 erreicht und auf Jahressicht einen Kursanstieg von 13 Prozent verzeichnet.
Analyst Adrian Pehl von der Commerzbank sprach von einem enttäuschenden Ausblick für 2017. Auch die Dividende für 2016 sorgte für lange Gesichter. So sollen die Aktionäre des börsennotierten Teilkonzerns Hafenlogistik trotz eines gestiegenen Jahresgewinns lediglich eine stabile Dividende von 59 Cent erhalten. Analysten hatten mit im Schnitt mit mehr gerechnet.
HHLA-Chefin Titzrath, die den Hafenbetreiber seit Jahresanfang führt, sagte dem Konzern für 2017 zwar eine "stabile Entwicklung" voraus. Dies gilt jedoch nur für die Entwicklung von Containerumschlag und Umsatz. Der operative Gewinn (Ebit) hingegen dürfte in der Hafenlogistik von knapp 148 Millionen Euro auf 115 bis 145 Millionen Euro zurückgehen.
Einschließlich des nicht börsennotierten Teilkonzerns Immobilien erwartet die Managerin ein Ebit von 130 bis 160 Millionen Euro. Im abgelaufenen Jahr hatte es noch bei 164 Millionen gelegen. Der Überschuss legte konzernweit um fast zehn Prozent auf 73 Millionen Euro zu. In der Hafenlogistik stieg er um acht Prozent auf 64 Millionen Euro.
2017 dürfte die Entwicklung aber eher in die andere Richtung gehen. "Wegen der geopolitischen Unsicherheiten haben wir keine Planungssicherheit hinsichtlich der nautischen Erreichbarkeit des Hamburger Hafens", sagte Titzrath. Gemeint sind vor allem die USA sowie Großbritannien, die wegen noch unklarer Positionen der neuen US-Regierung beziehungsweise des geplanten Brexit für Unsicherheiten sorgten.
Auch der Ukraine-Konflikt erschwere Prognosen zur Entwicklung des HHLA-Terminals in Odessa. Wachstumsimpulse erhofft sich die HHLA-Führung durch Investitionen in Schienennetz und Bahnhöfe der HHLA sowie durch neue digitale Geschäftsfelder./stw/bcf/fbr
HAMBURG (dpa-AFX)
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