Samsung erneut mit Gewinnrückgang - Aktie unter Druck
Der Technologieriese Samsung hat wegen der fallenden Chippreise im vierten Quartal 2019 erneut deutlich weniger verdient.
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Nach der Schwäche im Chip-Geschäft 2019 und abermals deutlichen Gewinneinbußen im Schlussquartal sieht der Technologieriese Samsung wieder optimistischer in die Zukunft. Die Nachfrage nach Speicherchips, die in Servern und Mobilprodukten verwendet werden, habe sich wieder verstärkt, teilte der führende Anbieter von Smartphones, Speicherchips und Fernseher am Donnerstag mit. Auch bei Smartphones erwarten die Südkoreaner, trotz eines erwarteten schwachen Jahresbeginns, durch einen besseren Produktemix mit "neuen Flaggschiff-Modellen und faltbaren Smartphones" wachsende Umsätze. Im Geschäft mit Smartphones und Displays hat es der Apple-Rivale mit wachsender Konkurrenz aus China zu tun.
Der Überschuss sei im vierten Quartal im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 5,23 Billionen Won (4,02 Milliarden Euro) gesunken, teilte Samsung Electronics mit. Auch führte Samsung den Rückgang auf die Schwäche des Display-Geschäfts zurück. Der Umsatz stieg jedoch spartenübergreifend um 1,05 Prozent auf knapp 60 Billionen Won.
Im Gesamtjahr rutschte der Reingewinn um 51 Prozent auf 21,74 Billionen Won. Bei den Umsatzerlösen verzeichnete das Flaggschiff-Unternehmen des größten südkoreanischen Mischkonzerns einen Rückgang um 5,5 Prozent auf 230,4 Billionen Won.
Seit Ende 2018 hatte Samsung mit den Folgen fallender Preise für Speicherchips zu kämpfen. Unter anderem belasteten ein Überangebot und auch der Handelsstreit zwischen den USA und China die Branche. Eine erste Vereinbarung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften nährte jedoch zuletzt Hoffnungen auf eine Verbesserung des Geschäftsumfelds. Mit Halbleitern verdient Samsung mit Abstand das meiste Geld.
Für das erste Quartal 2020 erwartet Samsung saisonal bedingt schwächere Verkäufe von Speicherchips, Organischen Leuchtdioden (Oled) und Produkten der Verbraucherelektronik. Im Geschäft mit Mobilprodukten einschließlich Smartphones sieht Samsung eine stabile Gewinnentwicklung. Allerdings würden die Marketingkosten wegen der Einführung neuer Geräte steigen.
Insgesamt gab der Konzern einen vorsichtig optimistischen Ausblick: "Vorausblickend auf 2020 erwartet Samsung Verbesserungen im allgemeinen Geschäftsverlauf, doch sieht es auch weiterhin Unsicherheiten im weltweiten Umfeld." Samsung nannte keine bestimmten Probleme, die sich auf das Gesamtgeschäft auswirken können.
In der Sparte IT und mobile Kommunikation (Smartphones) verzeichnete Samsung im vierten Quartal einen Anstieg des operativen Gewinns um 67 Prozent auf 2,52 Billionen Won. Nach eigenen Angaben verkaufte Samsung 75 Millionen Handys und 7 Millionen Tablet-Computer. Im vergangenen Jahr habe Samsung seine Marktführerschaft bei Smartphones behaupten können, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Marktforscher Strategy Analytics. Samsung habe weltweit 295,1 Millionen Geräte verkauft und damit einen Marktanteil von 20,9 Prozent gehabt.
Der Gewinn lag etwas unter den Erwartungen der Experten - die zuletzt gut gelaufene Aktie gab in Seoul rund drei Prozent ab.
/dg/DP/zb
SEOUL (dpa-AFX)
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