Studie zur Ausschüttungspolitik von Prime Standard Emittenten in den Jahren 2005 bis 2010
Die Dividendenausschüttungspolitik ...
... wird in der empirischen Forschung intensiv analysiert. Vergleichsweise selten sind jedoch deutsche Prime Standard Emittenten Gegenstand der Untersuchung. Diese Studie eruiert sowohl das Ausschüttungsverhalten deutscher Unternehmen im Zeitablauf von 2005 bis 2010 als auch im Vergleich zu europäischen EURO STOXX-Titeln. Es ist festzustellen, dass in diesem Zeitraum bis zu 30 Prozent der Gesamtrendite eines Aktionärs am deutschen Aktienmarkt auf die Dividendenausschüttung entfallen. Im deutlichen Rückgang der Dividendenausschüttungsvolumina in den Jahren 2009 und 2010 zeigen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Zudem wird geprüft, welche Faktoren auf die Ausschüttungswahrscheinlichkeit bzw. die absolute Dividendenhöhe wirken. Wesentliche Determinanten sind die Unternehmensgröße bzw. der Vorjahresperiodenüberschuss. Eine vollständige Analyse der Ausschüttungspolitik erfordert des Weiteren eine Untersuchung der Aktienrückkaufvolumina. Hier ist insbesondere von Interesse, ob Cash-Dividenden durch Aktienrückkäufe ersetzt worden sind. Die Befunde können eine solche Substitution nicht bestätigen. Die Unternehmensgröße wirkt sich hingegen signifikant positiv auf die Ausschüttungswahrscheinlichkeit aus. Innerhalb eines Index zeichnet sich eine deutliche Konzentration der Dividendenzahlungen ab. In Abhängigkeit vom jeweiligen Index entfallen zwischen 30 und 85 Prozent der gesamten Ausschüttungen auf etwa 10 Prozent der Dividendenzahler. Im Verlauf der Finanzkrise und insbesondere im Jahr 2010 schütteten mehr als 11 Prozent der Prime Standard Unternehmen über 100 Prozent des Vorjahresperiodenüberschusses aus, was de facto einer Substanzentnahme entspricht.
In Zusammenarbeit mit:
DSW - Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.
Autoren:
dips Deutsches Institut für Portfolio-Strategien an der FOM, Hochschule für Oekonomie & Management gGmbH, Prof. Dr. Joachim Rojahn, CFA Christian W. Röhl, Prof. Dr. Eric Frère
Mai 2010
Das dips Deutsches Institut für Portfolio-Strategien ist die finanzwirtschaftliche Forschungseinrichtung der FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Essen. Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit stehen praxisrelevante Problemstellungen des Portfolio-Managements sowie optimierte Index-Konzepte.
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