Deutschland über Nato an Seekabel-Ermittlungen beteiligt
STOCKHOLM/BERLIN (dpa-AFX) - Nach der erneuten Beschädigung eines Seekabels in der Ostsee beteiligt sich auch Deutschland nach Angaben eines Regierungssprechers an der Aufklärung. Er verwies in Berlin vor Journalisten auf die Nato-Operation "Baltic Sentry" (deutsch: Ostsee-Wachposten) mit deutscher Beteiligung. Diese leiste einen Beitrag zur Klärung des Sachverhalts, sagte er. "Der Vorfall zeigt erneut, wie verwundbar die kritische Unterwasserinfrastruktur ist." Die Erhöhung der Präsenz in der Ostsee im Rahmen der Nato und der bessere Schutz kritischer Unterwasserinfrastruktur seien für die Bundesregierung von zentraler Bedeutung.
Außenamtssprecher: Hybride Bedrohungen werden zunehmen
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, es sei das Wesen hybrider Bedrohungen, dass man auch hier wieder nicht genau wisse, was vorgefallen sei. Deutschland habe für das Treffen der EU-Außenminister an diesem Montag in Brüssel, bei dem über das Thema beraten werden sollte, konkrete Vorschläge gemacht. Er nannte etwa eine engere Koordinierung zwischen EU und Nato und einen besseren Informationsfluss. "Wir müssen uns gewahr sein, dass diese hybriden Bedrohungen nur noch zunehmen werden."
Zwischen Schweden und Lettland war am Wochenende ein Seekabel beschädigt worden. Es laufen Ermittlungen wegen möglicher Sabotage. Schon in den vergangenen Wochen hatten mutmaßliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein./jr/DP/jha