Deutsche Unternehmen wollen mehr in Mittel- und Osteuropa investieren

05.02.25 06:04 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Mittel- und Osteuropa gewinnen für deutsche Unternehmen mit dortiger Präsenz zunehmend an Bedeutung. Laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (OA) plant demnach mehr als jedes fünfte der befragten Unternehmen (22 Prozent), Produktionsprozesse in die Region zu verlagern. An der Umfrage beteiligten sich 133 Unternehmen mit dortigen Geschäftsaktivitäten. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (55 Prozent) erwartet, dass die Region bis 2030 wirtschaftlich weiter an Relevanz gewinnen wird.

Wer­bung

"Die bekannten Standortschwächen Deutschlands veranlassen Unternehmen hierzulande ihre Produktion ins Ausland zu verlagern", erläutert Andreas Glunz von KPMG die Ergebnisse des "German CEE-Business Outlook 2025". Mittel- und Osteuropa sei dabei ein bevorzugter Standort. "Dort ist die deutsche Wirtschaft bereits massiv investiert, kennt sich aus und bleibt zugleich dem Heimatland nah."

42 Prozent der Unternehmen beabsichtigen laut der Umfrage, binnen eines Jahres in Mittel- und Osteuropa zu investieren. 56 Prozent planen Investitionen innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Wer­bung

Polen - die größte Volkswirtschaft der Region - bleibe das bevorzugte Ziel für Investitionen deutscher Unternehmen (51 Prozent). Dahinter folgen Rumänien (43 Prozent) und die sich gegen den russischen Angriffskrieg verteidigende Ukraine (41 Prozent).

Die wichtigsten Faktoren für Investitionsentscheidungen sind laut der Umfrage die Binnennachfrage (40 Prozent), die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte (37 Prozent) und die vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten (33 Prozent). Neben diesen vorteilhaften Standortfaktoren sehen die befragten Unternehmen jedoch auch Gefahren durch politische Risiken und fehlende Sicherheit (67 Prozent), Korruption (38 Prozent) und bürokratische Hürden (31 Prozent).

Wer­bung

Insgesamt bewerten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage in der Region positiv: 45 Prozent finden sie gut oder sehr gut. Vier von fünf Unternehmen erwarten eine noch bessere Geschäftslage in fünf Jahren./lfi/DP/stw